Abbinden < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Warum ist der Abbindeprozess bei frisch gekalkten Wänden recht langsam?
Warum sollte man in Neubauten besonders im ersten halben Jahr häufig läften um Schimmelbildung zu vermeiden? |
Hallo,
also, ich habe keine Ahnung vom Hausbauen Aber eigentlich Ahnung von Chemie, doch ich weiß leider garkeine Antwort auf diese Fragestellung.
Ich habe mir einige Gedanken gemacht:
Abbinden sieht ja so aus: [mm] Ca(OH)_{2}+CO_{2} \to CaCO_{3} [/mm] + [mm] H_{2}O [/mm]
Ich würde mir das so erklären, dass beim Abbindeprozess ja Wasser entsteht, und das quasi erst "entzogen werden muss" .. Aber ich bin mir unsicher.
Hoffe ihr könnt mir helfen
LG Informacao
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Oh ok
Aber wie ist es mit der Schimmelbildung? Und wie genau entzieht sich das Wasser? Also ich meine chemisch betrachtet ...
Würde gerne etwas genaueres dazu erfahren
LG Informacao
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 14:07 Di 20.02.2007 | Autor: | Loddar |
Hallo Informacao!
7. Witterungsbedingte/jahreszeitbedingt verzögerte Abbindung
Der beste Zeitraum für die Herstellung von Kalkmörtel im Außenbereich sind die frostfreien Monate (Ende April Mitte Oktober). Kalkmörtel erhärten durch Aufnahme von CO2 aus der Luft. Vorher muß die entsprechende Menge an Wasser aus dem Putz abtrocknen.
Neben der langsam fortschreitenden Carbonatisierung setzt die Frühfestigkeit aber auch durch die Trocknung selbst ein. Ein richtig rezeptierter Luftkalkmörtel erreicht deshalb ausreichende Stabilitität und Frostsicherheit, auch wenn er noch lange nicht durchcarbonatisiert ist. Voraussetzung für beide Festigungsprozesse ist immer die Trocknung.
Hohe Luftfeuchte (Herbst) schränkt die Wasserabgabe, den davon abhängigen CO2-Zutritt und die Putzerhärtung ein. Frischer Luftkalkputz sollte weitgehend im Jahr des Mörtelauftrages durchtrocknen. Terminverzögerungen und mangelnder Fassadenschutz währen der Ausführung und Frischmörtelphase gefährden diese kalktypische Anforderung. Schon ein Gewitterguß in den frischen Mörtel wäscht diesem die noch löslichen Bindemittel aus, es kommt zu Ausblühungen und der bindemittelausgemagerte Mörtelrest ist natürlich keinesfalls mehr geeignet, ordentliche Bindung und Fassadenschutz zu gewährleisten. Der mißratene Mörtel bindet dann überhaupt nicht mehr unter seiner ausspülungsbedingten und CO2-blockierenden Sinterhaut ab, wenn schwach saugfähige Mauersteine seine innere Austrocknung behindern und zusätzlich ständiges Zuströmen neuer Regenmengen für Dauerfeuchte sorgen. Die maßgebliche Adhäsionsfestigkeit, die dem Mörtel schon nach kurzer Zeit hohe Anfangsfestigkeit verleiht, unterbleibt im dauerfeuchten Milieu ebenfalls.
Falscher Bauablauf verzögert bzw. unterbricht also die Mörtelhärtung. Ungenügend abgebundene Flächen sind dann im Folgewinter besonders frostempfindlich und können schichtenweise abfrieren. Zu dicke, von außen oder vom Putzgrund her wasser- bzw. salzbelastetete bzw. hinterläufige Putzlagen und ungenügende Trocknungszeiten der einzelnen Putzlagen steigern diesen Risikobereich.
Quelle (Punkt 7)
Das entstehende Wasser wird durch einen normalen Trocknungsvorgang an die Umgebungsluft abgegeben.
Wird diese Luft aber nicht durch ausreichendes Lüften regelmäßig gegen trockene Luft ausgetauscht, entsteht ein sehr schimmelpilzfreudiges Klima (hohe Luftfeuchtigkeit, gewisse Mindesttemperaturen).
Schimmelpilz
Hilft Dir das nun weiter?
Gruß
Loddar
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 14:42 Di 20.02.2007 | Autor: | Informacao |
Ah, ok danke =)
Das habe ich gesucht.
LG Informacao
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