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Bauteil Transistor: Reparatur
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:58 Mi 21.08.2024
Autor: Riesenradfahrrad

Hallo!

An unserer Schule benutzen wir Steckbretter mit einem eingebauten Transistor.
[Dateianhang nicht öffentlich]
Ich baue damit einen Tongenerator. Nun stellte ich bei einem Schülerexperiment fest, dass die Tongeneratoren zweier Schülergruppen nicht funktionierten, alles deutet darauf hin, dass der Transistor defekt ist.

Ich will den Transistor nun ersetzen - aber natürlich auf die korrekte Art. Und vorher will ich mich vergewissern, ob dieser auch wirklich das Problem ist.

Mir ist aufgefallen, dass eines nicht funktionierenden Steckbretter einen anderen Transistor verbaut hat (5 Stück sind mit einem MMPS_UOI und nur eines mit einem ECG377_0116 bestückt). Dabei sind die Pins beim ECG377 genauso verlötet wie beim MMPS_UOI. Dies scheint mir eventuell schon die Ursache des Problems zu sein, da sich bei Messungen die Pins vom ECG377 anders verhielten als die vom  MMPS_UOI.
Hier Messungen zum ECG
[Dateianhang nicht öffentlich]
Und hier Messungen zum MMPS
[Dateianhang nicht öffentlich]
Somit wäre wahrscheinlich schon der eine Defekt erklärt. Ansonsten korrigiert mich gerne!
Nun ist aber ein weiteres Steckbrett bestückt mit einem MMPS_UOI ebenfalls defekt. Auch diesen Transistor habe ich durchgemessen. Dabei stellte ich fest, dass die Werte nicht wie oben bei 600 - 700 lagen, sondern über 1200 lagen. (By the way - zeigt die Einstellung "Diodenmessung" den Widerstandswert? Oder einen Durchlassstrom? (Wahrscheinlich ersteres, den Widerstand, vermute ich, sonst macht die "1" für unendlich wohl keinen Sinn als Durchlassstrom).

..und noch eine Frage: bei obigem schwarzen Messgerät gibt es ja eine runde blaue Buchse mit (NPN, PNP) - kann man auch damit irgendwie den Transistor messen? Ich habe versucht, die drei "Beinchen" dort hineinstecken, das hat nicht geklappt, die Beinchen lassen sich nicht genügend verdrehen. Ist die blaue Buchse überhaupt eine Buchse? Oder braucht man noch einen extra Stecker dafür?

Freue mich sehr über Antworten!

Dateianhänge:
Anhang Nr. 1 (Typ: jpeg) [nicht öffentlich]
Anhang Nr. 2 (Typ: jpeg) [nicht öffentlich]
Anhang Nr. 3 (Typ: jpg) [nicht öffentlich]
        
Bezug
Bauteil Transistor: Grundsätzliches
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 13:03 Mi 04.09.2024
Autor: Infinit

Hallo Riesenradfahrrad,
zu Deinem speziellen Messgerät kann ich Dir leider keine Tipps geben, aber das Durchmessen eines Transistors sollte natürlich auch damit gehen. Ich weiß nicht, was Dir an Ergebnis Deine spezielle Buchse bietet, aber mit einer Widerstandmessung solltest Du auch hinkommen. Dazu schließt Du ein Kabel des Messgerätes an der Basis des Transistors an und tippst mit dem anderen Kabel einmal den Emitter und danach den Kollektor an. Unabhängig davon, ob es sich um einen NPN- oder einen PNP-Transistor handelt, misst Du auf diese Art und Weise den PN- oder NP-Übergang (je nach Transistortyp) zwischen Basis und Emitter bzw. Kollektor. Für beide Übergänge sollte ungefähr der gleiche Wert rauskommen. Wenn Du nun die Kabel des Messgerätes mit umgekehrter Polung anschließt, wirst Du auch wieder einen Wert messen, der auch diesmal für die Basis-Emitter-Strecke bzw. die Basis-Kollektorstrecke ungefähr gleich sein sollte.
Wenn Du die Dotierung des Transistors nicht kennst, wirst Du mit diesen (insgesamt) vier Messungen einmal den pn-Übergang bzw. den np-Übergang in Sperrichtung und einmal in Durchlassrichtung gemessen haben.
Insofern kann man dann sagen:

Wenn bei den ersten beiden Messungen der Wert hoch ist und bei den beiden letzten Messungen tief, ist der Transistor in Ordnung.

Wenn bei den ersten beiden Messungen der Wert tief ist und bei den beiden letzten Messungen hoch, ist der Transistor in Ordnung.

Falls die beiden Werte die du mit der roten Sonde an der Basis gemessen hast, nicht dieselben waren, wenn die Werte mit der schwarzen Sonde nicht dieselben sind oder die Werte sich nicht verändert haben, als du die Sonden getauscht hast, dann ist der Transistor defekt.

Der Durchgangswiderstand hängt von der angelegten Spannung (die vom Multimeter geliefert wird) und der Dotierung ab. Alles zwischen ein paar wenigen Ohm und ca. 1,5 kOhm ist dabei in Ordnung.

Auf diese Art und Weise habe ich mit Analogmultimetern vor gut 50 Jahren nachgeschaut, ob ein Transistor noch okay ist oder eben durchgebrannt, wie wir, nicht ganz richtig, dazu sagten. Jeder wusste aber, weg mit solch einem Transistor, der tut es nicht mehr.

Der ECG377 ist ein NPN-Transisitor, den MMPS_UOI habe ich jedoch nicht gefunden. Ich nehme aber stark an, dass es sich dabei auch einen NPN-Transistor handelt, sonst könnte bei den Versuchen durch verkehrte Polung leicht was schief gehen.

Viele Grüße,
Infinit


Bezug
                
Bezug
Bauteil Transistor: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 19:27 So 15.09.2024
Autor: Riesenradfahrrad

Danke an Infinit für die ausführliche Schilderung zu der Messung. Die kann ich teilweise so bestätigen.
Also ECG scheint heile zu sein, hat aber eine andere Belegung der Beinchen.
Was die Werte angeht: also das zweite defekte Steckbrett hatte ja einen MPS-U01 (ist ein npn-Audiotransistor, habe das Datenblatt in einem Forum bekommen) Transistor mit Werten weit über 600-700, mehr so bei 1200. Wenn dies also für Milliohm steht, dann wäre das nach Einschätzung (1,5 Ohm) eigentlich noch OK. Aber das Steckbrett funktioniere nicht mehr.

Ich habe dann tatsächlich bei eBay einen Anbieter gefunden, der mir 6 Stück der MPS-U01 aus Frankreich geschickt hat, für insgesamt 30 Euro. Das erscheint mir recht viel dafür, dass ich Transistoren dieser Größe bei Reichelt und Conrad im (einstelligen!) Cent-Bereich finde. Aber ich hatte keine andere Wahl, der MPS wird anscheinend nicht mehr hergestellt.
Aber immerhin - die beiden defekt gewesenen Steckbretter funktionieren jetzt wieder.

Bezug
                        
Bezug
Bauteil Transistor: Prima
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 11:32 Mi 18.09.2024
Autor: Infinit

Hallo Riesenradfahrrad,
das freut mich, dass ich da sinnvoll weierhelfen konnte und Du die Möglichkeit hattest, wenn auch durch einen nicht gerade preisgünstigen Kauf, alles wieder zum Laufen zu bringen.

Ich erinnere mich noch an die Original-Ersatzteile aus dem Kosmos-Verlag für den "Radiomann". Da wurdest Du auch, Anfang der Siebziger, 2 - 4 DM los für einen BC107. Dafür war er schon in einer Fassung, die man direkt für den Aufbau der Schaltung, mit Klemmfedern war das danals, nutzen konnte. Heutiger Preis bei Reichelt immerhin auch 50 Cent.
Viel Spaß beim Experimentieren wünscht
Infinit

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