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Conrad Ferninand Meyer: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:16 Mo 22.10.2007
Autor: Rebeccab.

Aufgabe
1.)Versuchen Sie bitte zu erkennen, wie die polaren Gegensätze von Ruhe und Bewegung, Fließen und Stillstand, Wasser und Schale, von Dauer und Wechsel sich zur Harmonie einer Kunstgebildes vereinigen.

2.)Versuche nun mit diesen Hinweisen eine ähnliche Harmonie in der Gestaltung der FOrm nachzuweisen.

3.)Erläutern Sie bitte die Behauptung, dass die Form im weitesten Sinne die wesentliche AUssage der Lyrik beinhaltet

Der römische Brunnen

Aufsteigt der Strahl und fallend gießt
Er voll der Marmorschale Rund,
Die, sich verschleiernd, überfließt
In einer zweiten Schale Grund;
Die zweite gibt, sie wird zu reich,
Der dritten wallend ihre Flut,
Und jede nimmt und gibt zugleich
Und strömt und ruht.

Hallöchen!
Ich hab dieses Gedicht zum Interpretieren bekommen und bin bisher eigentlich recht gut damit zu recht gekommen.
Bei Aufgabe 1. Hakt es bei mir leider, zu Aufgabe 2. Dachte ich mir jedoch, dass (was meiner Meinung nach auch 3 beantwortet):

- ein vierhebige Jambus im ersten Vers durch das Verb „aufsteigt“ unterbrochen  wird und im letzten Vers auf einen zweihebigen Jambus verkürzt wird
- Aus dem Kreuzreim und dem Metrum folgen ausschließlich stumpfe Reime
->Es zieht sich  eine Art Wellenbewegung durch das Gedicht

Vllt. hat jemand eine gute IDee zur Aufgabe 1 und 3? Darüber würde ich mich sehr freuen!

Alles Liebe

        
Bezug
Conrad Ferninand Meyer: -Idee-
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:51 Mo 22.10.2007
Autor: Spion4ik

1) Der erste Satz fällt aus dem Rahmen, sowohl inhaltlich - nur hier ist von einer aufsteigenden, initiierenden Bewegung die Rede - als auch rhythmisch, durch den angehobenen Auftakt ("Aufstieg"). Die folgenden 7 Verse tun jedoch alles, um an die Stelle eines zeitlichen Ablaufs zwischen einem Anfang und einem Ende die Gleichförmigkeit und Ruhe der ewigen Wiederkehr treten zu lassen, nicht nur inhaltlich, sondern auch rhythmisch: Das alternierende Versmaß wird durch die Versgrenzen nicht unterbrochen (nur zu Beginn von V. 3 gibt es noch eine leichte rhythmische Verzögerung), das "und...und...und...und" der zwei letzten Verse deutet an, dass das strömende Ruhen und ruhende Strömen ununterbrochen weitergehen wird.

Bezug
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