Dachkonstruktion einer Scheune < Bauingenieurwesen < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Ich soll eine einfache Satteldachkonstruktion, fuer eine Scheune, entwerfen. Die Scheune ist 35 m lang und 25 m breit. Die Dachneigung ist 30°. Tragende Elemente fuer das Dach sind 6 Pfosten in der Mitte und der Grundriss der Mauern. Bis jetzt habe ich mich dazu entschlossen, die Konstruktion auf die Querbalken, Pfetten, Sparren und die Pfosten in der Mitte zu beschraenken, ohne weitere diagonale Balken. Ich weiss natuerlich nicht, ob das prinzipiell funktioniere.
Im Internet kann ich leider nichts zur Beantwortung meiner Frage finden.
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Was ich nun aber gerne wissen moechte, ist, wie dick die Balken sein muessen, so dass sie nicht biegen oder Schlimmeres.
Ich habe diese Frage in keinem anderen Forum gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:46 Di 20.01.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo Kaulquappe!
Aufgrund der enormen Spannweite von bis zu 12,50 m ( = halbe Scheunenbreite) wirst Du um die Ausbildung eines Fachwerkes nicht herum kommen.
Das heißt: Du brauchst auf jeden Fall aussteifende Diagonalen oder auch gar Vertikalpfosten.
Welche Gesamthöhe hat denn die Scheune? Wo soll die Scheune stehen (Wind- und Schneelast)?
Gruß
Loddar
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Aufgabe | Die Scheune steht mitten in Schleswig Holstein, auf einem freien Feld. Also Windlast ist wohl 0,8 kN/m² und Schneelast 0,85 kN/m². Vom Querbalken bis zur Dachspitze sind es etwa 7,2 m und vom Querbalken zum Boden sind es 4 m. |
Wo finde ich denn ein passendes Fachwerk, im Internet gibt es nur welche fuer Haeuser, die sind ja aber laengst nicht so gross wie meine Scheune. Und was ein Fachwerk maximal an Lasten aufnimmt hab ich auch noch nirgends gefunden.
Brauch ich die aussteifende Diagonale nur fuer die Sparren oder auch fuer die Querbalken?
Gruss Carsten
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:27 Mi 21.01.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo Carsten!
> Die Scheune steht mitten in Schleswig Holstein, auf einem freien Feld.
Hm, nun läuft die Windzonengrenze nun auch mitten durch Schleswig-Holstein (siehe z.B. hier).
> Also Windlast ist wohl 0,8 kN/m² und Schneelast 0,85 kN/m².
> Vom Querbalken bis zur Dachspitze sind es etwa 7,2 m und vom
> Querbalken zum Boden sind es 4 m.
Für eine Gebäudehöhe von 12m > 10 m sind aber mind. 0,95 kN/m² anzunehmen.
> Wo finde ich denn ein passendes Fachwerk, im Internet gibt
> es nur welche fuer Haeuser, die sind ja aber laengst nicht
> so gross wie meine Scheune. Und was ein Fachwerk maximal an
> Lasten aufnimmt hab ich auch noch nirgends gefunden.
Ich könnte mir z.B. folgendes vorstellen:
[Dateianhang nicht öffentlich]
Für die Lastenaufnahme / Dimensionierung müsste man schon etwas tiefer in statische Berechnungen steigen.
Gruß
Loddar
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: png) [nicht öffentlich]
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Aufgabe | Danke fuer die Tipps, ich bin in Windzone 3 und somit sind es die 0,95 kN/m². |
Kann ich denn davon ausgehen, dass das vorgeschlagene Fachwerk auf jeden Fall ausreicht?
Wie dick muessen denn die einzelnen Balken gewaehlt werden? Und was fuer Tragende Pfosten brauche ich (Maße/Material)?
Muessen die untersten Querbalken noch weiter gestuetzt werden oder reichen die drei Auflager?
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:13 Mi 21.01.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo Carsten!
> Danke fuer die Tipps, ich bin in Windzone 3 und somit sind
> es die 0,95 kN/m².
> Kann ich denn davon ausgehen, dass das vorgeschlagene
> Fachwerk auf jeden Fall ausreicht?
Wie gesagt: da müsst man noch etwas zu rechnen. Aber ich denke schon, dass es so klappt ...
> Wie dick muessen denn die einzelnen Balken gewaehlt
> werden? Und was fuer Tragende Pfosten brauche ich
> (Maße/Material)?
Als Material wird hier wohl "normales" Bau-Holz S 10 / C 24 ausreichen.
> Muessen die untersten Querbalken noch weiter gestuetzt
> werden oder reichen die drei Auflager?
Diese 3 Auflager sollten reichen ...
Gruß
Loddar
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Aufgabe | Ich hatte mir das bisher so vorgestellt, dass die Festigkeit des Bauholzes auch von seinen Maßen abhaengt, also je dicker ein Balken, um so hoeher die Festigkeit auf Druck, zum Beispiel. Woruaf ich hinaus will: unter den Festigkeitsklassen in meinem Tabellenbuch finde ich nicht die Breiten der Balken. Anhand denen wollte ich aber dass Volumen der gesamten Materialien und damit dann deren Masse ausrechenen. |
Hab ich nun was uebersehen oder falsch verstanden?
Ich denke mal, dass es ziehmlich kompliziert ist die komplette Dachkonstruktion zu berechnen, deswegen wollte ich nur die Bauteile freimachen, um zu sehen in welche Richtung die Lasten aufgenommen werden.
Gruss
Carsten
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(Antwort) fertig | Datum: | 19:04 Mi 21.01.2009 | Autor: | Loddar |
Hallo Carsten!
Selbstverständlich hängt die Tragfähigkeit jedes Stabes von den Abmessungen ab. Dafür ist jedoch eine Bemessueng / Berechnung erforderlich, um diese Abmessungen individuell auf diese Baukonstruktion abzustimmen.
Gruß
Loddar
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:25 Mi 21.01.2009 | Autor: | Kaulquappe |
Vielen Dank erstmal, das war mir alles eine große Hilfe. Ich mach mich jetzt an die Ausarbeitung und wenn ich noch Fargen habe, melde ich mich wieder.
Gruss
Carsten
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Ich habe nun doch noch eine Frage.
Undzwar wuerde ich gerne wissen, wie sich die senkrechten Kraefte auf die diagonale und senkrechte Stuetze verteilen, an den Punkt, an dem die beiden Bauteile den Sparren stuetzen. Der Winkel zwischen den Bauteilen betraegt 60 Grad. Es handelt sich hier um das Fachwerk von oben und genau genommen wuerde ich auch gerne wissen, wie man das Berechnet.
Gruss
Carsten
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