Das Adverb "eigentlich" < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
|
Eigentlich
Eigentlich - sprach der Ehemann -
weiß ich, daß ich mich
nicht in jedes Bett mehr legen kann.
(Eigentlich)
Eigentlich - sprach der General -
hasse ich den Krieg.
Blut ist schlecht ersetzbares Material.
(Eigentlich)
Eigentlich - sprach der Kommunist -
da befürchte ich,
daß der Mensch so ideal nicht ist.
(Eigentlich)
Eigentlich - sprach der Aktionär -
gut verstehe ich
auch die Hafenarbeiter.
(Eigentlich)
Eigentlich - spricht selbst der Despot -
Macht macht unglücklich.
Nirgends ist man mächtig vor dem Tod.
(Eigentlich)
**
Bei der sprachkritischen Erarbeitung des Adverbs "eigentlich" - in der Unterscheidung zu 'wahrlich', 'in etwa', 'ganz genau', 'wahrheitsgemäß', 'genau-sowieso-aber-ja-doch!', 'offensichtlich' etc. - habe ich als Ergebnis in der Hausaufgabe eines Schülers das obige Gedicht erhalten. (Ich habe es mit "sehr gut" bewertet. - Allerdings unter Vorbehalt...)
Obwohl ich es im Internet nicht gefunden habe, glaube ich, dass es der abgeschriebene Text eines Autors ist, der z.B. zur "Neuen Frankfurter Schule" gehören könnte; oder sonstwo in satirischen oder spaßigen Feuilletons veröffentlicht.
Kennt jemand das Gedicht "Eigentlich" - oder hat einen Tipp, zu welchem Autor es passen könnte; vielleicht zu Fritz Eckenga - oder Wiglaf Droste...?
**
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
|
|
|