Das Lied von der Glocke < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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Hallo,
ich brauche heute mal eure Hilfe!!!
Stehe zur zeit sehr schlecht in Deutsch in der schule und suche was zum Gedicht "Das Lied von der Glocke" so eine Art interpretation. Wenn ihr wisst wo ich was finde postet das rein oder wenn ihr was dazu ausgearbeitet habt mailt mir dies oder postet das rein das es für andere auch sichtbar ist.
Danke im Vorraus!!!
gruß Evgin D.
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(Antwort) fertig | Datum: | 09:51 Sa 27.11.2004 | Autor: | Josef |
> Hallo,
> ich brauche heute mal eure Hilfe!!!
> Stehe zur zeit sehr schlecht in Deutsch in der schule und
> suche was zum Gedicht "Das Lied von der Glocke" so eine Art
> interpretation. Wenn ihr wisst wo ich was finde postet das
> rein oder wenn ihr was dazu ausgearbeitet habt mailt mir
> dies oder postet das rein das es für andere auch sichtbar
> ist.
Hallo Evgin D.
ich konnte keine Interpretation über das Gedicht "Das Lied von der Glocke" finden.
Stattdessen kann ich dir aber Grundlegendes zu einer Gedichtinterpretation anbieten. In dem folgenden Link sind nützliche Tipps über die Anfertigung von Interpretationen aufgeführt. Dort wird auch an einem Beispiel gezeigt, wie eine Gedichtinterpretation anzufertigen ist.
Es erscheint mir vielleicht sinnvoller, wenn du selber versuchst, anhand dieser dort angeführten Beispiele und Tipps deine eigene Gedichtinterpretation anzufertigen, als eine vorgefertigte Interpretation nur abzuschreiben.
Versuche es doch einmal.
http://www.netschool.de/deu/atec/intrpr.htm
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:13 Sa 27.11.2004 | Autor: | Eva |
Hi Evgin,
Du hast bestimmt aus Versehen zwei Mal die gleiche Frage gestellt, deshalb werde ich eine davon löschen.
Den Status von dieser hier, setzte ich auf teilweise beantwortet!
Viele Grüße,
Eva
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Hallo Evgin,
die 'Glocke' ist doch im Prinzip ein Standard-Werk, da müsst es doch in einem Literaturlexikon, z.B. im Kindler (oder was sonst bei euch an der Schule vorhanden ist) eine Interpretation oder zumindest eine interpretierende Inhaltsangabe geben.
Hugo
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 09:06 So 28.11.2004 | Autor: | Josef |
Lösungsvorschlag
Gliederung des Aufsatzes
A. Einleitung: Vorstellung Schillers, Thema des Gedichtes
B. Hauptteil: Interpretation
I. Inhalt und Aufbau
II. Die Glocke als Gedicht der Klassik
C. Schluss: Lehre der Glocke in der Zeit des Vormärz
Stichwortartige Ausarbeitung des Aufsatzes
A. Einleitung:
Schiller zählt neben Goethe zu den Begründern der deutschen Klassik. In dem umfangreichen Lied von der Glocke, das Schiller im Jahre 1800 verfasst hat, preist er die Werte des bürgerlichen Lebens und erhebt die Glocke zum Dingsymbol für die Wechselfälle des menschlichen Lebens schlechthin. Dieser enge Zusammenhang zwischen der Glocke und dem menschlichen Leben wird schon in dem Motto deutlich, das Schiller dem Lied voranstellt.
Auf Deutsch lautet es: Die Lebenden rufe ich, die Toten beklage ich, die Blitze breche ich.
B. Hauptteil: Interpretation
I. Inhalt und Aufbau
Der Aufbau wird bestimmt durch den Wechsel von metrisch übereinstimmenden Meistersprüchen, in denen die Herstellung der Glocke beschrieben wird, und solchen Strophen, in denen das menschliche Leben zum Thema genommen wird. Meisterspruch und Liedstrophen sind jeweils thematisch aufeinander bezogen. Der Einfachheit halber werden Aufbau und Inhalt in Form einer Gegenüberstellung beschrieben.
1. Meisterspruch (V.1-8)
Aufforderung des Meisters an seine Gesellen mit der Arbeit an der Glocke zu beginnen
(V.9-20)
Ernste Reden sollen das Werk begleiten, Hinweis auf die Bedeutung von Herz und Verstand bei der Erschaffung eines Werkes
2. Meisterspruch (V.21-28)
Zubereitung des Glockengemischs aus Kupfer und Zinn
nach oben
(V.29-40)
Glocke als lang währendes Zeugnis menschlicher Arbeit, sie begleitet die Wechselfälle des menschlichen Lebens
3. Meisterspruch (V.41-48)
Mischung beginnt zu kochen, ein späterer guter Klang ist davon abhängig,dass kein Schaum mehr darunter ist
Thema: Frühphase des Glockengusses
(V.49-79)
Thema: Frühphase des menschlichen Lebens Säugling wird beim Taufgang von Glocke begleitet, Glück und Unglück erwarten ihn, von der Mutter wird er Großgezogen; in der Jugend Trennung vom Elternhaus, Wanderschaft und Rückkehr ins Elternhaus, erste Liebe
4. Meisterspruch (V.80-87)
Prüfung der Mischung mithilfe eines eingetauchten Stäbchens
Thema: Vereinigung von Kupfer und Zinn zu einer lebenslangen Bindung
(Glocke)
(V.88-146)
Thema: Vereinigung von Mann und Frau
(Hochzeit)
Liebe als Voraussetzung für eine lebenslange Bindung, Aufgabe des Mannes: Erwerb des Lebensunterhaltes für sich und seine Familie, Aufgabe der Frau: Erziehung der Kinder, Mehrung des Wohlstandes, Hausarbeit, rastlose Arbeit, Zufriedenheit des Hausvaters über den Wohlstand der Familie Einschränkung: Glück währt nicht ewig
5. Meisterspruch (V.147-154)
Mischung ist fertig, der Guss kann beginnen; ein Gebet wird gesprochen, die Mischung fließt in die Form hinein
Thema: Macht des Feuers
(V.155-226)
Thema: Macht des Feuers
Feuer mit produktiver und destruktiver Kraft, Unwetter verwüstet eine Stadt, Versuch, die Feuer zu löschen, die Werke des Menschen werden zerstört; nach dem Unwetter und der Zerstörung seiner Habe, fängt der Mensch optimistisch neu an, Familie ist vollzählig
6. Meisterspruch (V.227-234)
Form in der Erd (V.227) ist mit dem Glockenbrei gefüllt, Hoffen auf ein gutes Gelingen der Glocke und Befürchtung, der Guss könnte misslungen oder die Form zersprungen sein
Stichwort: Erd (V.227)
nach oben
(V.235265)
Stichwort Erde (V. 235)
Erde birgt sowohl die Saat als auch die Toten, aus der Erde soll neues Leben erwachsen; Grabgeläute der Glocke; Tod der Mutter
7. Meisterspruch (V.266-273)
Abkühlphase der Glocke bedeutet Freizeit für die Arbeiter
Thema: Freizeit
(V.274-333)
Thema: Freizeit, bürgerliche Idylle, bürgerliches Arbeitsethos; Bauern gehen zum Tanz, Abendstimmung in der Stadt, Sicherheit der Bürger in der Nacht, weil das Gesetz wacht und schützt.
Vaterlandsliebe als wichtigste innere Einstellung zur bestehenden gesellschaftlichen Ordnung, die den Menschen zivilisiert hat; hoher Wert der Arbeit, sie zeichnet den Bürger aus. Lob des Friedens, Hoffnung, der möge nicht durch den Krieg gestört werden
8. Meisterspruch (V.334-341)
Aufforderung, die Lehmform zu zerschlagen und die Glocke freizulegen
Thema: Zerschlagung der Form
(V.342-381)
Thema: Revolution (als Zerschlagung der bisherigen gesellschaftlichen Form)
Das Zerschlagen der Form muss mit Bedacht vor sich gehen, nur der Meister kann dies leisten; wenn sich der Glockenbrei selbst befreit, entsteht Zerstörung; so ist es auch, wenn sich Völker selbst befreien und dabei Gewalt anwenden; sinnlose Zerstörung ist die Folge solcher Befreiung.
Unter der Parole Freiheit und Gleichheit greifen die Bürger zu den Waffen, auf den Straßen gilt das Gesetz des Stärkeren, Frauen üben Gewalt aus.
Umkehrung der Werte: Wo Gutes gewesen ist, ist nun Böses, nichts Heiliges existiert mehr; der sich allmächtig glaubende Mensch als schlimmster Schrecken.
9. Meisterspruch (V.382-389)
Glocke wird freigelegt
Thema: Freude
(V.390-417)
Thema: Feier
Taufe der Glocke auf den Namen Concordia (Eintracht); Aufgabe der Glocke: Begleitung des menschlichen Schicksals vom hohen Glockenturme aus; Memento Mori-Appell
10. Meisterspruch (V.418-425)
Mit einem Seil wird die Glocke aus dem Erdloch, in dem ihr Guss stattgefunden
hat, in die Höhe gehoben. Sie soll für den Frieden läuten.
nach oben
II. Die Glocke als Gedicht der Klassik
Das Lied von der Glocke lässt sich aufgrund seiner Entstehungszeit der Epoche der Klassik zuordnen.
Die zum Ausdruck kommenden bürgerlichen Wertvorstellungen lassen sich teilweise aus den Postulaten der Klassik ableiten. Dieser Zusammenhang soll an sechs ausgewählten Postulaten entfaltet werden:
der Mensch der Klassik erkennt die übergeordneten Mächte der Sittlichkeit, der Kultur und der Natur an: vgl. V.37f, vgl. V.53f., bürgerliche Rollenverteilung (vgl. V.106-132), vgl. V.207-210;
er glaubt an die freie Selbstbestimmung, die sich bei Schiller in der Haltung zur Arbeit äußert (vgl. V.132ff und V.318-321);
Aussöhnung mit der Gesellschaft und ihren Normen, gegen das Empörertum des Sturm und Drang (vgl. V.291-309, V.322-333, V.354-381 - gegen die Französische Revolution);
Lebensideale sind Humanität und (sittlicher) Idealismus (vgl. V.312-321), Concordia als Name der Glocke (vgl. V.393);
durch die Erfahrung des Todes entfaltet der Mensch die Kraft zur Gegenwirkung gegen das Schicksal (vgl. V.240-243, V.250-265);
die schöne Seele zeigt sich in der Harmonie von Neigung und Pflicht, von Gefühl und Verstand. Einen Widerschein dieses Gedankens findet man z.B. in V.19f.
C. Schluss:
Die bürgerlichen Wertvorstellungen wie der Wert der Arbeit oder der Familie, die in dem Lied von der Glocke zum Ausdruck kommen, sind auch heute noch prägend für viele Menschen. In der Zeit des Vormärz konnte man verfolgen, dass diese Werte auch den Rückzug ins Private fördern können. Die Epoche des Biedermeier lässt sich geradezu als Verwirklichung der Postulate des Gedichtes ansehen, nachdem der Wiener Kongress nach 1815 die politische Restauration betrieben hatte. Die notwendige Erhebung der Bürger wird in der Glocke ausdrücklich abgelehnt. Andere Schriftsteller wie z.B. Büchner oder Gutzkow haben die politischen Missstände dagegen offen angeprangert und den Widerstand gefordert. Das Scheitern der 48er Revolution machte die bürgerlichen Wertvorstellungen von neuem bedeutsam.
Fundstelle. www.yahoo.de
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Hallo, ich möchte allen danken die mir einen beitrag zu lied von der Glocke reingeschrieben haben.
Wird das morgen in der Schule durchlesen und bin sicher das es mir morgen helfen wird.
Vielen Dank
Evgin Davids
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