Das Marmorbild < Lektüre < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 17:38 Di 20.05.2008 | Autor: | Ailien. |
Aufgabe | Fiktives Gespräch zwischen Venus und einer der anderen Hauptfiguren (Donati, Fortunato, Florio oder Bianka) |
Hallo :)
Ich soll für den Deutschunterricht ein fiktives Gespräch zwischen Venus und einer der anderen Figuren aufschreiben, allerding fällt mir absolut nichts ein, worüber sich die Venus unterhalten könnte.
Ich dachte mir, ich stelle den Kontrast zwischen Venus und Bianka, als die Reine und Unschuldige dar...aber mir fehlt einfach ein Ansatzpunkt worüber dieses Gespräch handeln könnte.
Habt ihr vielleicht Ideen? LG
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(Antwort) fertig | Datum: | 14:04 Mi 21.05.2008 | Autor: | Gaspar |
O Jiingling yom Himmel,
Wie bist du so schon!
Ich laB das Gewimmel,
Mit dir will ich gehn!
Also, mit deiner Idee lässt sich doch bestimmt was machen:
In der Novelle das Marmorbild wirkt Bianka zierlich und schüchtern, eine fast noch kindliche Gestalt. Sie errötet sehr schnell. Ihr gefällt Florio von Beginn sehr. Bianka verkörpert weiterhin das Reine. Sie drängt sich Florio gegenüber nicht auf und sucht nicht ihren eigenen Vorteil. Und sie ist doch da, als Florio schließlich wieder klar denken kann. Die erste Begegnung mit Bianka löst bei Florio ein erotisches Verlangen aus, dass ihn verwirrt.. Das Geschehen wird ähnlich wie in einem Märchen eingeleitet: Es war einmal ein schöner Sommerabend.
Im Gegensatz dazu ist die Venus keine eigentliche Person im Marmorbild. Sie existiert nur in Florios Vorstellung und ist ein Scheingebilde. Sie sieht gleich aus wie Bianka, möchte jedoch Florio mit allen Mitteln vom rechten Weg abbringen.
Aus der Sage erfährt man, dass die Venus in einer Zwischenwelt lebt, zwischen dem Leben und dem Tod. Und einmal im Jahr wacht sie auf, um junge Ritter, wie Florio, zu verführen, bzw. ihn ins Verderben zu reisen.
Venus bietet zu Bianca.einen Kontrast Sie ist das Sinnbild von Reinheit und keuscher Liebe. In einigen Interpretationen wird sie als ein Symbol für die Jungfrau Maria gesehen. Bianca scheint verwurzelt in der realen christlichen Welt zu sein. Florio der junge unerfahrene Jüngling ist nun hin und hergerissen zwischen den Verführungskünsten der Venus (Sinnbild für alte Mythologie/Antike) und Bianca (Christentum/neue Mythologie). Das Marmorbild beschreibt Florios Werdegang vom jungen unerfahrenen Mann, der leicht zu verführen scheint, da er noch nie mit Sinnlichkeit, Sexualität und Körperlichkeit in Berührung gekommen zu sein scheint hin zum wissenden erfahrenen Menschen, der die christlichen Werte anerkennt und wertschätzt. Die alte Mythologie stellt hierbei für ihn eine Gefahr dar, die ihn in das Verderben durch oberflächliche Körperlichkeit hätte stürzen können. Erst die Erkenntnis der wahren Liebe, ausgelöst durch das fromme Lied Fortunatos, erlösen ihn aus den Fängen der Venus.
Ein weiterer interessanter Aspekt im Marmorbild ist, dass die Erzählung an einem Abend beginnt und an einem Morgen endet. Es scheint so als müsse Florio durch die Wirren der Nacht und die Verlockungen der alten Mythologie wandern um geläutert am hellen klaren Morgen anzukommen. Man kann Florio als einen jungen adeligen Mann interpretieren, der sich auf der Schwelle zwischen Jugendlichkeit und Erwachsen werden befindet und der durch die Lande reist, um seinen Freiheitswunsch zu erfüllen.
Klassische Story, aus der sich eine fiktive Geschichte konstruieren lässt.
Hat doch alle Attribute dazu (Erotik, Sinnsuche, Entfaltung der Persönlichkeit, vielleicht noch eine Drogenproblematik?!, jedenfalls aus heutiger Sicht, etc.)
Viel Erfolg
Grüße
Gaspar
PS:
Fände es schön, wenn du deine Geschichte hier einstellen würdest
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