Der bathochrome Effekt < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) reagiert/warte auf Reaktion | Datum: | 09:40 Sa 11.08.2012 | Autor: | Iluvatar |
Was ich bisher meine, verstanden zu haben:
Die auxochrome Gruppe in einem Farbstoff ist ein Elektronendonator und erhöht die Elektronendichte und bewirkt durch den mesomeren Effekt (+M), dass die π-Elektronen noch eher delokalisiert sind und daher geringere Energien reichen für die Übergänge → Rotverschiebung in der Absorption.
Der hypsochrome Effekt (→ Verschiebung der Absorption ins blaue) tritt auf, wenn nur anti-auxochrome Gruppen dabei sind, da diese als Elektronenakzeptoren entsprechend Elektronen aufnehmen und somit durch die Mesomerie (-M) die System der delokalisierten π-Elektronen verkleinert wird.
Woher rührt es nun, dass es heißt, dass man auxochrome und anti-auxochrome Gruppen für den bathochromen Effekt benötigt; das also die Wellenlänge das Absorptionsmaximums höher wird? Ich las bisher nur, dass der Effekt der auxochromen Gruppe stärker ist, als der der anti-auxochromen. Nur warum wird explizit erwähnt, dass die anti-auxochrome Gruppe wichtig dafür ist? Ist der Effekt stärker? Tritt die Verschiebung nur mit auxochromen Gruppen nicht auf?
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:46 Sa 11.08.2012 | Autor: | Iluvatar |
Ich habe mich noch etwas belesen und die anti-auxochrome Gruppe bewirkt wohl auch als Elektronenakzeptor eine Verschiebung der π-Elektronen und somit eine Verschiebung des Absorptionsmaximums ins rote hinein.
Doch wie kommt dann der hypsochrome Effekt zustande?
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:21 Sa 11.08.2012 | Autor: | Iluvatar |
Ich denke ich habe es verstanden. Ich habe noch auf ein paar anderen Seiten weitergelesen. Ich hatte vorher die falsche Annahme, dass der -M Effekt die delokalisierten π-Elektronen verringert, aber dies ist ja nicht der Fall.
Wenn das π-Orbital des Substituenten mit den Orbitalen des Chromophors überlappt, bewirkt es auch einne Mesomerieeffekt. Nur bei -I gibt es den Effekt als Elektronenakzeptor, keine Mesomerie, nur Stabilisierung von σ-Bindungen und Verringerung von π-Elektronen und damit den kypsochromen Effekt.
Habe ich das soweit richtig erfasst?
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:24 Sa 11.08.2012 | Autor: | reverend |
Hallo nochmal,
ich habe davon wirklich praktisch keine Ahnung und kann daher nur sagen, wie ich es bisher verstanden habe. Die ursprüngliche Frage lasse ich daher auch besser offen. Vielleicht kommt ja noch jemand vorbei, der sich damit auskennt.
> Ich denke ich habe es verstanden. Ich habe noch auf ein
> paar anderen Seiten weitergelesen. Ich hatte vorher die
> falsche Annahme, dass der -M Effekt die delokalisierten
> π-Elektronen verringert, aber dies ist ja nicht der Fall.
Das verstehe ich auch so.
> Wenn das π-Orbital des Substituenten mit den Orbitalen des
> Chromophors überlappt, bewirkt es auch einen
> Mesomerieeffekt. Nur bei -I gibt es den Effekt als
> Elektronenakzeptor, keine Mesomerie, nur Stabilisierung von
> σ-Bindungen und Verringerung von π-Elektronen und damit
> den hypsochromen Effekt.
-I? Ist das anti-auxochrom? Deine Zusammenfassung scheint mir richtig, außer dass ich mich frage, wieso keine Mesomerie auftreten soll. Das ist doch nur eine unter mehreren Möglichkeiten, um das Grundenergieniveau zu heben, oder?
Ich bin den Rest des Tages offline, kann aber auch wirklich nicht mehr dazu beitragen.
Grüße
reverend
> Habe ich das soweit richtig erfasst?
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:30 Sa 11.08.2012 | Autor: | Iluvatar |
Mit -I meine ich den induktiven Effekt durch eine hohe Elektronennegativität des Substituenten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Induktiver_Effekt#.E2.88.92I-Effekt
+M für auxochrom als Elektronendonator
-M für anti-auxochrom als Elektronenakzeptor MIT überlappenden π-Orbitalen
-I für den Elektronenakzeptor ohne überlappendes π-Orbital und daher hypsochromer Effekt.
-M bedingt wohl auch immer -I (-M hat den stärkeren Effekt als -I), aber -I bedint nicht -M
Kann das noch jemand bestätigen? :)
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 00:46 Mo 13.08.2012 | Autor: | Martinius |
Hallo,
> Mit -I meine ich den induktiven Effekt durch eine hohe
> Elektronennegativität des Substituenten.
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Induktiver_Effekt#.E2.88.92I-Effekt
>
> +M für auxochrom als Elektronendonator
Substituenten mit +M-Effekt vergrößern das [mm] \pi-System [/mm] (= Verlängerung), da sie daran teilnehmen (durch Konjugation) & schieben Elektronen in das Chromophor hinein. Z.B.: Amingruppe, Hydroxylgruppe, Methoxygruppe.
> -M für anti-auxochrom als Elektronenakzeptor MIT
> überlappenden π-Orbitalen
Substituenten mit -M-Effekt vergrößern das [mm] \pi-System, [/mm] da sie durch Konjugation daran teilnehmen, und ziehen Elektronen aus dem Chromophor heraus. Z.B.: Nitrogruppe oder Carboxylgruppe,
> -I für den Elektronenakzeptor ohne überlappendes
> π-Orbital und daher hypsochromer Effekt.
Ja. Statt "überlappendes [mm] \pi-Orbital [/mm] " besser: ohne Konjugation. Blauverschiebung. Z.B.: Halogene.
> -M bedingt wohl auch immer -I (-M hat den stärkeren Effekt
> als -I), aber -I bedingt nicht -M
Ja.
> Kann das noch jemand bestätigen? :)
Meine Schulzeit mit organischer Farbtheorie ist schon lange her - hoffentlich stimmt's was ich hier von mir gegeben habe.
LG, Martinius
|
|
|
|