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Wir haben im Unterricht einen Text von Günther Altner gelesen. Er heißt "Descartes - unser aller Vater im Wissen...". Der Text ist aber sehr schwer zu verstehn. Wir sollen jetzt foilgende Aufgabe dazu beantworten:
Sind die im Text von Altner geäußerten Bedenken und Befürchtungen deinen Erfahrungen nach berechtigt? Hat da irgendjemand eine allgemeine ahnung, was ich schreiben könnte. Er kritisiert, glaube ich, den biotechnischen Fortschritt. Brauche dringend Hilfe!
vielen Dank!
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 20:05 Mi 29.06.2005 | Autor: | Josef |
Hallo Morgenroth,
vielleicht hilft dir folgender Text weiter:
Die Vision des Philosophen Descartes, daß der Mensch mittels naturwissenschaftlicher Erkenntnis zum Herrn und Meister der Natur werde, sei heute auf eine zutiefst ambivalente Weise eingelöst: "Einerseits sind wir zu Siegern über die Natur geworden, andererseits drohen wir uns totzusiegen." An anderer Stelle formuliert er noch härter: "Die menschliche Vernunft, der Evolution einst entsprungen, läßt die irdische Lebenswelt und alles, was durch Jahrmillionen wurde, im Zuge eines fehlorientierten Wachstums in kürzester Zeit über die Klinge springen."
Deshalb werde heute von vielen eine "geläuterte und systematisch erweiterte Naturwissenschaft gefordert, die über die harten Formen des klassischen Erkenntnisgewinns hinaus weiche und integrative Erfahrungsansätze eröffnet". Das verbreitete Unbehagen am kartesianischen Naturverständnis kulminiere "in der Suche nach einem Ökologie-Verständnis, das die Biosphäre nicht mehr auf ihre Systembausteine reduziert, sondern sie - unter Einschluß des Menschen - von ihren komplexeren Einheiten her ganzheitlich zu interpretieren versucht".
Es handelt sich hierbei wohl um das wichtigste Kapitel des Buches, weil die Forderung nach einer neuen, "ganzheitlichen" Sichtweise auch den Grundtenor der nachfolgenden Ausführungen bildet. Altner stellt dem rationalistischen Philosophen Descartes den romantischen Maler Caspar David Friedrich gegenüber, dem die von ihm gemalte Landschaft zur "Membran subjektiver Erfahrungen und Leiden" wurde. Mit unverhohlener Sympathie zitiert er dazu den Romantiker Schelling: "Das höchste Verhältnis der Kunst zur Natur ist dadurch erreicht, daß sie diese zum Medium macht, die Seele in ihr zu versichtbaren."
Fundstelle:
http://www.udo-leuschner.de/rezensionen/rl9211altner.htm
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