Die Französische Revolution < Geschichte < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 20:28 Mo 25.10.2010 | Autor: | manolya |
Aufgabe | Romain de Sèze: Verteidigung des Königs (26.12.1792)
Hilfe bei den Aufgabenstellungen. |
Hallo alle zusammen,
Ich möchte frewillig ein Text bearbeiten, um meine Note zu verbessern. Da meine Lehrer in Geschichte sehr anspruchsvoll ist und auch hohe Erwartungen über meine Arbeit jetzt hat, bin ich sehr unter Stress und muss diese Arbeitsaufträge am Donnerstag abgeben.
Ich möchte wirklich eine sehr gute Leistung erbringen und bitte um Eure Hilfe!
Ich möchte keineswegs Euch die Arbeit machen lassen nur möchte ich aber auch am Ende eine sehr gute Leistung erzielen MIT EUCH.
Der zu bearbeitender Text ist folgender:
R.de Sèze (1748-1828) war ein Rechtsanwalt aus Bordeaux
[...] Ohne Zweifel kann die Nation heute erklären, dass sie kein monarchisches Regiment mehr will, weil dieses ohne Unverletzlichkeit seines Hauptes nicht bestehen kann; sie kann eben wegen dieser Unverletzlichkeit auf diese Verfassungsart verzichten; aber sie kann sie nicht auslöschen für die ganze Zeit, in der Ludwig den verfassungsmäßigen Thron eingenommen hat. Ludwig war unverletzlich, solange er König war; die Abschaffung des Königtums kann an seiner Rechtslage nichts ändern. Das einzige, was daraus gefolgert werden kann, ist, dass man ihm die Strafe der bereits vorgenommenen Abdankung nicht mehr zuerkennen kann, aber hieraus allein geht schon hervor, dass man ihm eine andere nicht mehr zufügen kann. So kommen wir zu dem Schluss, dass, wo es kein anwendbares Gesetz gibt, auch kein Richten stattfinden kann und dass, wo kein Richten stattfindet, auch keine Verurteilung möglich ist. Ich spreche von Verurteilung! Aber nehmt euch in acht; nehmt ihr Ludwig die Unverletzlichkeit des Königs, so seid ihr ihm wenigstens die Rechte des Bürgers schuldig; denn ihr könnt nicht bewirken, dass Ludwig aufhört, König zu sein, wenn ihr erklärt, ihn richten zu wollen, und dass er wieder König wird in dem Augenblick, da ihr das Urteil sprecht. Wollt ihr nun aber Ludwig als König richten, dann frage ich euch: Wo sind die schützenden Formen, die jeder Bürger kraft unveräußerlichen Rechtes verlangen kann? Ich frage euch: Wo ist jene Teilung der Gewalten, ohne die weder Verfassung noch Freiheit möglich ist? Ich frage euch: Wo sind die Geschworenen für Anklage und Urteil, die den Bürgern durch das Gesetz als Geiseln zum Schutz ihrer Sicherheit und Unschuld gegeben sind? ... Mit einem Wort, ich frage euch: Wo sind alle jene strengen Vorkehrungen, die das Gesetz bestimmt hat, damit der Bürger, selbst wenn er schuldig ist, nur durch das Gesetz getroffen wird? Bürger, ich spreche mit der Offenheit eines freien Mannes: ich spähe unter euch nach Richtern und bekomme nur Ankläger zu Gesicht. Ihr wollt richten über Ludwig und seid selbst seine Ankläger! Ihr wollt richten über Ludwig und habt euer Urteil schon ausgesprochen! [...] Ludwig soll weder die Rechte des Bürgers noch die Vorrechte des Königs haben! Er soll weder in der alten noch in der neuen Rechtsstellung geachtet werden! Welch absonderliches und unbegreifliches Geschick! [...]
1.)Fassen Sie die Argumentation von Romain de Sèze zur Verteidigung des Königs in eigenen Worte zusammen. Vergleichen Sie seinen Standpunkt mit der Haltung Robespierres.
2.)Stellen Sie vor demHintergrund der historischen Ereignisse dar, wieso sich die politische Auseinandersetzung an der Person des Königs zuspitzt.
3.)"Die Freiheit", so der radikale Republikaner,"muss mit Gewalt eingeführt werden,und der Augenblick ist gekommen,vorübergehend den Despotismus der Freiheit zu errichten, um den Despotismus der Könige zu zerschlagen."
Diskutieren Sie seine These, dass zur Durchsetzung von Idealen auch Terror angewendet werden darf.
LIEBE GRÜßE
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Hallo manolya,
das ist eine harte Aufgabe, zumal bei einem anspruchsvollen (und wahrscheinlich entsprechend kundigen) Lehrer und angesichts der knappen Zeit.
Schlag auf jeden Fall den Prozess gegen Louis Capet nach, der nur von Dezember 1792 bis Januar 1793 dauerte und mit seiner Hinrichtung abschloss. Alle Verteidiger und solche, die auch nur welche hätten sein können oder wollen, wurden anschließend inhaftiert und hingerichtet, samt einer ganzen Reihe ihrer Familienmitglieder, Freunde und Weggefährten.
Namen, die Du außer Robespierre nachschlagen solltest, sind auf jeden Fall, Guillaume-Chrétien de Lamoignon des Malesherbes und François Denis Tronchet, die gemeinsam mit Raymond de Sèze die Verteidigung des Königs übernahmen.
Dein Text steht übrigens auch hier; er ist ein Klassiker. Trotzdem findet man erstaunlich wenig dazu. Also eine gute Aufgabe, um jemandem eigenes Forschungsengagement zu ermöglichen!
In der Conciergerie in Paris gibt es einen kleinen Raum, wo die Namen aller in der Revolution Hingerichteteten in Bilderrahmen aufgelistet sind. Hunderte pro Rahmen. Da gibt es Mariie Antoinette, Frau des Louis Capet, und ihn selbst, letzter König von Frankreich. Neben den vielen "Bekannten", die eine Rolle in der Zeit spielen, und viel mehr sonst Namenlosen fand ich gerade dieses Paar und seine ihnen wohlgesonnenen Zeitgenossen wie die oben genannten besonders anrührend. Mal ganz platt: stell Dir vor, Du wärst Sonnenkönig (oder Königin), Du schwürest einen Eid auf die neue verhasste Verfassung, und Du würdest trotzdem verurteilt und hingerichtet.
Was damals war, ist vielfach untersucht und erforscht, aber bis heute nicht wirklich nachvollziehbar. Wie war es mit Mainz und seiner "Gesellschaft der Freunde..."? Gab es einen Zusammenhang mit den Pogromen der Kreuzzugszeit? Wer wechselte die Seiten in Frankreich? Wie kam es, dass de Sèze überlebte und sogar später das Kassationsgericht leitete, also das Gericht, das alle anderen gerichtlichen Entscheide überprüfen und ggf. aufheben durfte?
De Sèze war nicht irgendwer. Aber wer war er, welche Rolle spielte er? Mach diese Geschichte für heute lebendig, lass Deine Klasse wissen, dass es noch Einblicke in die damalige Gegenwart gibt, und was Du mit ihnen anfängst. Dann wird Dein Referat ein voller Erfolg.
Und den wünsche ich Dir.
LIebe Grüße,
reverend
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:23 Di 26.10.2010 | Autor: | manolya |
Halle Reverend,
ich wollte mich bedanken.
Ich werde dir meine Antworten dann schicken.
Hoffe mir gelingt es. Ich werde noch einen weiteren Text bearbeiten, aber weiß ich noch nicht welchen.
Werde mich dann melden.
LIEBE GRÜßE
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