Die Räuber von Schiller < Lektüre < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:12 Mo 09.11.2009 | Autor: | Melly |
Aufgabe | Gehen Sie von folgender Vorstellung aus: Franz von Moor muss sich vor dem Jüngsten Gericht für seine Taten verantworten. Sie sind sein Rechtsbeistand und sollen seine Position in einem Plädoyer vertreten. Schreiben Sie dieses Plädoyer. |
In der Aufgabe geht es um Franz Moor aus dem Drama von Friedrich Schiller. Plädoyer ist laut Wikipedia die zusammenfassende Schlussrede des Verteidigers bei einem Strafverfahren.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie ich den "Typen" verteidigen soll, da gibt es doch nichts zu verteidigen, so verlogen und hinterhältig, wie er ist.
Die Aufgabe ist jedoch gegeben und ich weiß nicht, was ich mir für Argumente einfallen lassen könnte, die für seine Taten sprechen. Vielleicht Neid und Hass? Die extremsten menschlichen Sünden wie Brudermord und Vatermord würde Richtergott doch gnadenlos bestrafen, oder gibt es andere Motive, die seine sündhaften Taten verharmlosen?
Ich würde mich auf eure Hilfe sehr freuen und bedanke mich schon im Voraus.
Viele Grüße, mellie
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Boah, so böse ist der Franz nun auch wieder nicht. Ich fand ihn zu gewissen Teilen schon ziemlich gut, bzw. sogar rational, abgesehen von dem versuchten (!) Mord an seinem Vater.
Zum einen hat er sich einfach nur gegen seinen gesetzeswidrig Räuber spielenden Bruder gewehrt und die Situationen zu seinen Gunsten nutzen wollen, zum anderen kann man ihm das Stück Reue, das sich in den letzten Ton von ihm findet, nicht noch verübeln. Er mag nicht über in die Klinge springen, sondern verbrennt lieber. Obwohl man ihm das auch übel ausdeuten kann, weil er sich nie der Strafe stellt.
Das kräftigste Argument wird aber wohl sein, wenn du ihn als absolut paranoid zeichnest. Jemand, der in Selbstgesprächen so intensiv mit seinem Gewissen hadert, der hört einfach mal Stimmen und dafür gibt es auch genügend Textstellen, mit denen man das trefflich belegen kann. Wenn er das herannahende Mordgeschrei hört. Fordere einfach das psychologische Gutachten und ziehe Paralellen zu dem "Herr der Ringe"-Gollum, wo Paranoia für Gerichtsvorstellungen ala Barabara Salesch oder, wie sie alle heißen, gut genug in Szene gesetzt ist.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 23:53 Mo 09.11.2009 | Autor: | Melly |
Hallo nochmals
also, dass Franz Paranoid ist hab ich nun indirekt miteingebracht, indem ich halt erwähnt habe, dass er psychische Probleme hat:
Hohes Gericht, Franz von Moor hat eine Tat begangen, die er aus Verzweiflung getan hat. Was ihn zu dieser Verzweiflung geführt hat, war der Mangel an vaterlicher Liebe, welche nur an den erstgeborenen Sohn Karl gerichtet war.
Außerdem hatte der Angeklagte Albträume, die ihn nicht schlafen ließen und er verlor zunehmend die Kontrolle über sich, was sich in Form von Ohnmachtsanfällen äußerte.
Hohes Gericht, der Angeklagte hatte zunehmend psychische Probleme zum Zeitpunkt der Tat und wollte Ihnen seine Sünden beichten und Sie um Vergebung bitten.
Auf Grund dieser Tatsachen bitte ich Sie, Hohes Gericht, dem Angeklagten Franz Moor eine Strafminderung durch zu führen.
Hoffe es ist gut geworden, was meinst du? Und vielen Dank für die Antwort vorhin :*)
Lg, mellie
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Sicher hätte man es noch etwas tiefschürfender gestalten können, weil du immer nur beteuert hast, dass er vielleicht paranoid sei, es aber nicht wirklich bewiesen hast; aber in der Tat, ich würde den Franz freisprechen.
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