Erfahrungen mit dem Latinum < Sonstiges (Latein) < Latein < Sprachen < Vorhilfe
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Hallo Zusammen ,
ich wollte mal fragen, wer von euch an der Uni sein Latinum in einem Crashkurs nachholen "durfte".
Und wie das bei demjenigen war.
Ich bin jetzt in der 4. Woche und schon fast am verzweifeln. Die Grammatik und die Vokabeln unter einen Hut zu bekommen ist mir noch nicht gelungen - obwohl ich ca. 1-2 Stunden täglich an Latein sitze.
Ich gehe auch regelmäßig zum Tutorium und habe mit anderen Studenten eine Lerngruppe gegründet. Leider bleiben die Erfolge aus, die ich mir eigentlich erhofft habe.
Ich finde das so krass, dass mein Prof uns gesagt hat, dass wir eigentlich nur das Latinum in den ersten zwei Semestern machen sollten und sonst weder Vorlesungen noch Kurse. Aber das geht ja nicht. Das will ich, wenn ich ehrlich bin, auch nicht. Ich habe noch 7 andere Kurse, werde davon aber mindestens noch einen rausschmeißen, weil ich sonst zeitlich gar nicht mehr klar komme...
Wie war das bei euch so? Und hattet ihr am Anfang auch eine schlechte Phase? Und hat sich das wieder gelegt? Oder seit ihr 1 Jahr lang mies gelaunt durch die Uni gelaufen?
Liebe Grüße
Sarah
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Ich glaube, dass ich kompetent genug bin, um mich nötigsten Falles als Nachhilfemensch anzubieten. Das hilft vor allem, weil es im Lateinischen oft Knackpunkte sind, die man wenn sie mal schnell erklärt werden können, leichter zu überwinden sind.
Einfach eine Nachricht schreiben, falls du Bock hast.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:02 Mo 16.11.2009 | Autor: | statler |
Hallo,
ich habe zwar mein Latinum ganz klassisch am Gymnasium gemacht, hatte aber mal eine Nachhilfeschülerin, die das an der Uni nachholen mußte. Das war ein echter Crash-Kurs, weil sie das in einem Semester erledigen sollte und übrigens auch geschafft hat. Sie war übrigens sehr locker und keinesfalls mies gelaunt.
Daß das ziemlicher Streß ist, glaube ich dir aufs Wort. Aus meiner Sicht ist das nur zu wuppen, wenn man eine intrinsische Motivation hat oder findet. Bei einem 12jährigen Schüler kann ich das noch nicht unbedingt erwarten, bei einer Studentin schon eher. Also solltest du versuchen, eine für dich befriedigende Antwort auf die Frage zu finden: Warum tu ich mir das an? Wenn dir das nicht gelingt, wird das immer ein frustrierendes Gewürge bleiben.
Der Ratschlag deines Profs ist im Prinzip richtig, paßt aber wohl nicht in unsere Zeit der vollgeballerten Bachelor-Studiengänge. Warum der Bachelor in einem Studiengang, der klassische Bildung vermitteln soll, nicht baccalaureus heißt, ist mir übrigens nicht einsichtig.
Gruß aus HH-Harburg
Dieter
PS: Kennst du übrigens diesen Blog und seinen Verfasser?
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 13:47 Mo 23.11.2009 | Autor: | statler |
Hallo und zurück,
> Meine Motivation sollte das Geschichtsstudium sein. Weil
> nur wegen Geschichte muss ich mich durch diese 3 Stunden
> wöchentlich quälen - wirklich quälen.
Na gut, es mag zu Anfang etwas Qual dabei sein, aber dafür bist du dann in einem Jahr mit Leuten wie dem reverend und mir auf Augenhöhe
Franz-Josef Strauß pflegte angeblich Journalisten gelegentlich mit der Gegenfrage: "Können Sie überhaupt Latein?" zu überraschen.
> Ich bin gerade dabei, die Grammatik auf Deutsch
> aufzuarbeiten, damit ich überhaupt Chancen habe, sie auf
> Lateinisch zu verstehen.
Das ist ein sehr gutes Argument für Latein: Man versteht dann, wie das Deutsche funktioniert, manchmal genauso, manchmal anders.
> Naja, wir werden sehen, was die Zeit noch so bringen wird
> ;)
>
>
> Kannst du mir eigentlich eine Grammatik empfehlen? Ich habe
> die Uni Grammtik (Studium Latinum), aber die finde ich von
> den Erklärungen her nicht so gut. Habe mir auch in der Bib
> ein paar Grammatiken angesehen, aber in der Kürze der Zeit
> konnte ich diese nicht gut bewerten. Welche hast du für
> deine Nachhilfe verwendet?
Meine Schulgrammatik war
Schmidt / Wecker / Röttger: Lateinische Sprachlehre
die kenne ich nach jetzt knapp 50 Jahren recht gut; es gibt sie allerdings nur noch antiquarisch.
Eine andere geeignete Grammatik ist
Rubenbauer, Hans, Johann B. Hofmann und Rolf Heine: Lateinische Grammatik B
die ist umfangreicher und für dich vielleicht schon zu dick.
Wenn du dich für die europäische Geschichte zwischen 500 v. Chr. und 1500 n. Chr. interessierst (oder Kirchengeschichte oder Philosophie), kommst du an Latein überhaupt nicht vorbei.
Diese Ratschläge gebe ich sine pecunia, also pro bono.
Hau rein und halt durch
Dieter
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