Erhaltungssätze < Physik < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:09 Di 25.07.2006 | Autor: | Phecda |
hallo,
einstein hat uns beispielsweise gelehrt, dass viele physikalische begriffe bzw. vermeindlich gedachte naturgesetze (absolutheit von raum + zeit) überdacht werden müssen oder nicht in allen physikalischen bereichen gelten.
Meine Frage zielt darauf ab, ob es nicht seien könnte, dass auch die Erhaltungsgrößen (Energie, Ladung etc. ), die nach wie vor fest im Fundament der Physik stehen, nicht in allen fällen (bsp. in einigen quantenmechanischen systemen) konstant sind? Kennt jemand verdächtige anzeichen oder gibt es einen zweig der forschung, der sich mit der "konstanz der erhaltungsgrößen" beschäftigt.
Welche Konsequenzen könnte es haben, wenn bsp. die Energie nicht überall erhalten bleibt?
Ich bin für jeden Diskussionsbeitrag offen ... schreibt eure Gedanken dazu?
(P.S. in diesem zusammenhang: was hat der satz von noether bewiesen?)
mfg Phecda
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Hmh, irgendwie versagt das Forum. Wenn ich eine Antwort erstelle, bekomme ich eine Fehlermeldung, daher schreib ich ne Mitteilung.
Was du da sagst, ist vollkommen korrekt. Woher soll man wissen, was eine Erhaltungsgröße ist? Eigentlich duch Beobachtung. Es hat sich gezeigt, daß Energie anscheinend immer erhalten ist, und das hat bisher nie zu einem Konflikt geführt.
Genauso war es mit der Lichtgeschwindigkeit. Man dachte immer, die Lichtgeschwindigkeit sei genauso additiv, wie die Geschwindigkeiten, die man tagtäglich so sieht. Dann kam Michleson mit seinem Interferometer und zeigte, daß das irgendwie nicht stimmt, worauf hin man versucht hat, das zu erklären. Dies endete in der Relatvitätstheorie.
So läuft es überall, wenn etwas nicht nach den vertrauten Gesetzen abläuft, sucht man nach neuen Gesetzen, die das neue, aber auch das alte erklären. In der Relativität geht auch alles in unsere gewohnten Gesetze über, wenn man die Formeln für kleine Geschwindigkeiten ansetzt.
Apropos Energieerhaltung. Die ist gar nicht so fundamental erhalten. Ich komme grade aus meiner Diplomprüfung in Elementarteilchenphysik, und da kam genau das vor.
Die Kernkraft, die die Nukleonen zusammenhält, wird so erklärt, daß die Nukleonen andauernd Pionen untereinander austauschen. Wenn man sich die Massen anschaut (und Masse ist Energie), ist während so eines Austausches neben den beiden Nukleonen noch ein weiteres Teilchen, das Pion da. Dies ist verletzt die Energieerhaltung. Aber: Es gibt die Heisenbergsche Unschärfe: [mm] $\Delta E\Delta [/mm] t [mm] \le \hbar$ [/mm] Soll heißen, für einen kleinen Zeitraum darf die Energie nicht erhalten sein. In diesem Zeitraum kann das Pion maximal eine Strecke von [mm] $c*\Delta [/mm] t$ zurücklegen. Dies ist auch die maximale Strecke, auf der die Kernkraft, die den Atomkern zusammenhält, wirkt. Diese Kernkraft ist somit äußerst kurzreichweitig, und alle Experimente stimmen mit dem, was ich erklärt habe, überein.
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