Geschlossenes Drama < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 18:41 Sa 20.11.2004 | Autor: | Albert |
Hallo!
Kann mir bitte jemand helfen?
Die Aufgabe lautet:
Neben dem geschlossenen Drama bildet das offene Drama nach Brecht ein Gegenstück in der Dramentheorie. Erkläre den Vorteil des geschlossenen Dramas für die Theateraufführung.
Ich habe leider keine Ahnung was ich da schreiben soll.
Bitte helft mir
Gruß Albert
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:57 Sa 20.11.2004 | Autor: | Eva |
Hallo Albert,
ich gehe mal davon aus, dass Dir die Unterscheidung zwischen offenem und geschlossenem Drama nicht klar ist.
Deshalb hier mal die Definitionen/ Erklärungen:
Geschlossenes Drama
idealtypische Form des Dramas nach Volker Klotz (1969); (dramaturgisches) Kompositionsprinzip des plots eines Dramas (tektonisches Prinzip); meistens Zieldramen; Merkmale: Einheit von Ort, Zeit und Handlung; Einsträngigkeit einer eindeutigen Haupthandlung; Beschränkung auf knappe Zeitspanne; Linearität, kausale Verknüpfung und Folgerichtigkeit der Handlungsführung; Unselbständigkeit der Teile; Beschränkung auf wenige Figuren; einheitliche Sprache: hohes Stilniveau, Versform; ausgewogene Komposition (z.B. pyramidaler Aufbau, Symmetrie); Gegensatz: offenes Drama, aber auch Mischtypen möglich - vgl. Drama, offenes Drama, Tektonik, pyramidaler Aufbau,
(aus http://www.teachsam.de/deutsch/glossar_deu_g.htm#Geschlossenes%20Drama
Offenes Drama
idealtypische Form des Dramas nach Volker Klotz (1969); (dramaturgisches) Kompositionsprinzip des plots eines Dramas (tektonisches Prinzip); Merkmale: Komplexität von Ort, Zeit und Handlung durch Mehrsträngigkeit gleichgewichtiger Handlungen, große Zeiträume umspannende Handlungen, Vielzahl von Handlungsorten; Aufbrechen der linearen Handlungsführung durch verschiedene Formen der Verknüpfung wie Leitmotive, wiederkehrende Sprachbilder u.ä.; häufig ohne klaren Anfang (ohne Exposition) und eindeutigen Schluss; hohe Selbständigkeit der Teile; zahlreiche Figuren; unterschiedliche Sprachebenen: Alltagssprache oder an diese angenähert, spontane Artikulation mit Parataxen, Satzbrüchen, Ellipsen u.ä.; häufig dabei auch Darstellung gestörter Kommunikationsvorgänge bis hin zu Sprachlosigkeit in der verbalen und nonverbalen Kommunikation; zentrale Kompositionsfigur: vom Einzelteil, von der einzelnen Szene zum Ganzen, dadurch Eindruck des Fragmentarischen ; Gegensatz: geschlossenes Drama, aber auch Mischtypen möglich - vgl. Drama, geschlossenes Drama, Tektonik, pyramidaler Aufbau,
(aus http://www.teachsam.de/deutsch/glossar_deu_o.htm#Offenes%20Drama
Ein weiterer interessanter Link:
Bauformen von Dramen
Wenn Du Dir das jetzt alles durchgelesen hast, kannst Du Dir dann vielleicht die Vorteile des geschlossenen Dramas überlegen?
Versuch's doch einfach mal!
Viele Grüße & viel Erfolg,
Eva
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:58 Sa 20.11.2004 | Autor: | Eva |
Hallo Albert,
ich gehe mal davon aus, dass Dir die Unterscheidung zwischen offenem und geschlossenem Drama nicht klar ist.
Deshalb hier mal die Definitionen/ Erklärungen:
Geschlossenes Drama
idealtypische Form des Dramas nach Volker Klotz (1969); (dramaturgisches) Kompositionsprinzip des plots eines Dramas (tektonisches Prinzip); meistens Zieldramen; Merkmale: Einheit von Ort, Zeit und Handlung; Einsträngigkeit einer eindeutigen Haupthandlung; Beschränkung auf knappe Zeitspanne; Linearität, kausale Verknüpfung und Folgerichtigkeit der Handlungsführung; Unselbständigkeit der Teile; Beschränkung auf wenige Figuren; einheitliche Sprache: hohes Stilniveau, Versform; ausgewogene Komposition (z.B. pyramidaler Aufbau, Symmetrie); Gegensatz: offenes Drama, aber auch Mischtypen möglich - vgl. Drama, offenes Drama, Tektonik, pyramidaler Aufbau,
(aus http://www.teachsam.de/deutsch/glossar_deu_g.htm#Geschlossenes%20Drama
Offenes Drama
idealtypische Form des Dramas nach Volker Klotz (1969); (dramaturgisches) Kompositionsprinzip des plots eines Dramas (tektonisches Prinzip); Merkmale: Komplexität von Ort, Zeit und Handlung durch Mehrsträngigkeit gleichgewichtiger Handlungen, große Zeiträume umspannende Handlungen, Vielzahl von Handlungsorten; Aufbrechen der linearen Handlungsführung durch verschiedene Formen der Verknüpfung wie Leitmotive, wiederkehrende Sprachbilder u.ä.; häufig ohne klaren Anfang (ohne Exposition) und eindeutigen Schluss; hohe Selbständigkeit der Teile; zahlreiche Figuren; unterschiedliche Sprachebenen: Alltagssprache oder an diese angenähert, spontane Artikulation mit Parataxen, Satzbrüchen, Ellipsen u.ä.; häufig dabei auch Darstellung gestörter Kommunikationsvorgänge bis hin zu Sprachlosigkeit in der verbalen und nonverbalen Kommunikation; zentrale Kompositionsfigur: vom Einzelteil, von der einzelnen Szene zum Ganzen, dadurch Eindruck des Fragmentarischen ; Gegensatz: geschlossenes Drama, aber auch Mischtypen möglich - vgl. Drama, geschlossenes Drama, Tektonik, pyramidaler Aufbau,
(aus http://www.teachsam.de/deutsch/glossar_deu_o.htm#Offenes%20Drama
Ein weiterer interessanter Link:
Bauformen von Dramen
Wenn Du Dir das jetzt alles durchgelesen hast, kannst Du Dir dann vielleicht die Vorteile des geschlossenen Dramas überlegen?
Versuch's doch einfach mal, wir helfen Dir hier gerne !
Viele Grüße & viel Erfolg,
Eva
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(Frage) beantwortet | Datum: | 13:56 So 21.11.2004 | Autor: | Albert |
Hallo,
danke für die Mühe...
Ich habe jetzt die Aufgabe bearbeitet und bin zu folgendem Ergebnis gekommen, bitte sagt mir, ob es so richtig ist:
In dem geschlossenen, aristotelischen Drama ist ein vorgegebenes Schema einzuhalten:
Das Drama muss aus 5, in manchen fällen auch 3,Akten oder Aufzügen bestehen, der Text des Dramas beinhaltet stets Regie- und Bühnenanweisungen für die Aufführung. Außerdem muss immer der gleiche Schauplatz bestehen bleiben, die Handlung muss sich innerhalb von 24 Stunden abspielen und es dürfen keine Zeitsprünge stattfinden. Des Weiteren muss es, eine in sich geschlossene Handlung aufweisen, die direkt zum Ziel führt und keine Nebenhandlung beinhaltet.
Im offenen Drama, nach Brecht, ist eine große Vielfalt, Zeitsprünge, häufiger Wechsel der Schauplätze, ein Perspektiven Wechsel und ein offener Schluss möglich. Brecht wendete außerdem Verfremdungseffekte an, durch die die Wirklichkeit auf der Bühne verfremdet wird, zudem sollte die Handlung ständig unterbrochen werden und den Zuschauer so zum Nachdenken zwingen. Zusätzlich kommentiert bei Brecht eine Erzählfigur das Geschehen.
Das geschlossene Drama eignet sich besonders für die Bühnen Aufführung, da es für die Bühne verfasst wird und die Regie- und Handlungsanweisungen schon vorgegeben sind.
Ein weiterer Vorteil ist, dass jeder Akt eine in sich geschlossene Handlung besitzt. Außerdem ist es vorteilhaft, das der Inhalt und Ablauf der Akte fest vorgegeben ist: So wird im ersten Akt die Einleitung in das Stück gegeben und die Hauptperson wird vorgestellt. Die Handlung startet. Im zweiten Akt kommen die Verwicklungen, Konflikte und Intrigen in Bewegung, welche sich steigern, bis im dritten Akt der Höhepunkt erreicht wird. An dieser Stelle wird entschieden, ob das Schicksal eine positive oder negative Wendung nimmt, welches wiederum von der Art des Stückes abhängig ist, also ob es eine Komödie oder Tragödie ist. Im vierten und vorletzten Akt, hat sich das Schicksal im Sinne einer Tragödie für den Hauptdarsteller entschieden, wessen Niedergang nun nicht mehr aufzuhalten ist. Im letzten und fünften Akt wird in Komödien der Konflikt gelöst und in Tragödien findet nun die endgültige Katastrophe statt, was meist den Tod vom/n Darsteller/n zu folge hat.
Weitere, riesige Vorteile sind es, dass der Schauplatz stets der selbe bleibt, was Bühnentechnisch von großem Vorteil ist, das Jeder Akt eine in sich geschlossene Handlung aufweist und, dass sich die Handlung binnen von 24 Stunden abspielen muss und man so die Handlung umso wirkungsvoller und drängender darstellen kann.
MfG
Albert
Ich habe diese Frage in keinem anderen Forum gestellt.
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:49 Mo 22.11.2004 | Autor: | Youri |
Hallo Albert!
> Ich habe jetzt die Aufgabe bearbeitet und bin zu folgendem
> Ergebnis gekommen, bitte sagt mir, ob es so richtig ist:
Ein paar Bemerkungen -
Du hast Dir auf jeden Fall viel Mühe gegeben
> In dem geschlossenen, aristotelischen Drama ist ein
> vorgegebenes Schema einzuhalten:
> Das Drama muss aus 5, in manchen fällen auch 3,Akten oder
> Aufzügen bestehen, der Text des Dramas beinhaltet stets
> Regie- und Bühnenanweisungen für die Aufführung. Außerdem
> muss immer der gleiche Schauplatz bestehen bleiben, die
> Handlung muss sich innerhalb von 24 Stunden abspielen und
> es dürfen keine Zeitsprünge stattfinden. Des Weiteren muss
> es, eine in sich geschlossene Handlung aufweisen, die
> direkt zum Ziel führt und keine Nebenhandlung beinhaltet.
> Im offenen Drama, nach Brecht, ist eine große Vielfalt,
> Zeitsprünge, häufiger Wechsel der Schauplätze, ein
> Perspektiven Wechsel und ein offener Schluss möglich.
> Brecht wendete außerdem Verfremdungseffekte an, durch die
> die Wirklichkeit auf der Bühne verfremdet wird, zudem
> sollte die Handlung ständig unterbrochen werden und den
> Zuschauer so zum Nachdenken zwingen. Zusätzlich kommentiert
> bei Brecht eine Erzählfigur das Geschehen.
Gut, dass Du die Unterschiede nochmal zusammenfasst.
Ich würde aber versuchen, die Umschreibung mit "muss" zu unterlassen.
Etwa:
Das geschlossene Drama nach Aristoteles entspricht folgendem Schema:
Das Drama besteht aus 3 oder 5 Akten bzw. Aufzügen. Die Bühnenanweisungen sind im Text des Dramas enthalten. Die Handlung ist auf 24 Stunden begrenzt, es finden keine Zeitsprünge statt.
usw.
> Das geschlossene Drama eignet sich besonders für die
> Bühnen Aufführung, da es für die Bühne verfasst wird und
> die Regie- und Handlungsanweisungen schon vorgegeben
> sind.
> Ein weiterer Vorteil ist, dass jeder Akt eine in sich
> geschlossene Handlung besitzt. Außerdem ist es vorteilhaft,
> das der Inhalt und Ablauf der Akte fest vorgegeben ist: So
> wird im ersten Akt die Einleitung in das Stück gegeben und
> die Hauptperson wird vorgestellt. Die Handlung startet. Im
> zweiten Akt kommen die Verwicklungen, Konflikte und
> Intrigen in Bewegung, welche sich steigern, bis im dritten
> Akt der Höhepunkt erreicht wird. An dieser Stelle wird
> entschieden, ob das Schicksal eine positive oder negative
> Wendung nimmt, welches wiederum von der Art des Stückes
> abhängig ist, also ob es eine Komödie oder Tragödie ist. Im
> vierten und vorletzten Akt, hat sich das Schicksal im Sinne
> einer Tragödie für den Hauptdarsteller entschieden, wessen
> Niedergang nun nicht mehr aufzuhalten ist. Im letzten und
> fünften Akt wird in Komödien der Konflikt gelöst und in
> Tragödien findet nun die endgültige Katastrophe statt, was
> meist den Tod vom/n Darsteller/n zu folge hat.
> Weitere, riesige Vorteile sind es, dass der Schauplatz
> stets der selbe bleibt, was Bühnentechnisch von großem
> Vorteil ist, das Jeder Akt eine in sich geschlossene
> Handlung aufweist und, dass sich die Handlung binnen von 24
> Stunden abspielen muss und man so die Handlung umso
> wirkungsvoller und drängender darstellen kann.
Sehr detailhaltig. Achte ein bisschen auf die Unterscheidung zwischen
Darsteller und Charakter des Dramas.
Ich glaube kaum, dass die Aufführung des Dramas "meist den Tod vom/n Darsteller/n zu folge hat." Auch hat sich nicht das Schicksal des Hauptdarstellers entschieden - sondern das des Hauptcharakters...
Lieben Gruß,
Andrea.
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Hi,
hier gibt es eine tabelarische Gegenüberstellung der Merkmale von geschlossenem und offenem Drama. Dabei werden Bau des Dramas, Raum- und Zeitstruktur, Handlung, Personen und Sprache verglichen.
http://arturleinweber.de/schule/deutsch/merkmale_von_geschlossenem_und_offenem_drama.php
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