Grenze des Permafrostbodens < Geowissenschaften < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 10:23 Sa 01.07.2006 | Autor: | Wallaby |
Aufgabe | Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt |
Hallo,
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
Warum verläuft die Grenze des Permafrostbodens teilweise sehr weit im Süden Sibiriens und anderen Teils sehr weit im Norden?
Liegt das vielleicht an dem Land, Gebirge ect?
Habe echt keine Ahnung.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:47 Sa 01.07.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Wallaby,
ein kleiner Hinweis:
Dauerfrostboden
(ewige Gefrornis, Permafrost), Boden mit ständig gefrorenem Porenwasser (Bodeneis), der unter den heutigen Klimabedingungen in den höheren geographischen Breiten auftritt. Die Grenze des Dauerfrostbodens folgt bei schneefreiem Boden der Jahresisotherme von 2ºC. Eine anhaltende Schneedecke lässt diesen Wert wegen der Isolationswirkung des Schnees wesentlich tiefer sinken. In Sibirien beträgt die Mächtigkeit des Dauerfrostbodens durchschnittlich 300600m, maximal 1500m, in Alaska und Kanada maximal 600m, ein Teil davon stammt noch aus dem Eiszeitalter. Die oberste Schicht kann im Sommer bis etwa 2m Tiefe auftauen, sodass sich Tundrenvegetation oder auch Wald ansiedeln kann.
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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(Frage) beantwortet | Datum: | 22:00 Sa 01.07.2006 | Autor: | Wallaby |
Hallo Josef,
danke erstmal für deine Antwort, nun mein Problem, das warum ist die Grenze mal südlicher und mal nördlicher, kennst du dich da zufällig auch aus? Habe da halt an die verschiedenen Gebirge gedacht, das die mal weiter ins Land reinreichen und dann würde das mit der Eiszeit ja auch hinkommen, das dann auch im weiteren Landesinneren die Böden gefroren sind, da die im Gebirge ja nicht aufauen können. Wäre doch ein Ansatz oder?
LG Wallaby
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(Antwort) fertig | Datum: | 08:14 So 02.07.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Wallaby,
nun mein Problem, das
> warum ist die Grenze mal südlicher und mal nördlicher,
> Habe da halt an die
> verschiedenen Gebirge gedacht, das die mal weiter ins Land
> reinreichen und dann würde das mit der Eiszeit ja auch
> hinkommen, das dann auch im weiteren Landesinneren die
> Böden gefroren sind, da die im Gebirge ja nicht aufauen
> können. Wäre doch ein Ansatz oder?
Der Boden ist immer in eine Tiefe von 400 m gefroren und im Sommer taut nur die oberste Schicht auf. Das nennt man Permafrostboden.
Fast die Hälfte der Gesamtfläche der GUS hat Dauerfrostboden. Verlauf der Südgrenze mitten durch die Taige, zieht in Ostsibirien entsprechend den Wintertemperaturen weit nach Süden bis Baikalsee und Amur.
Der Permafrost ist eine der bemerkenswertesten Folgen des arktischen Klimas. Man versteht darunter das ständige Gefrorensein des Bodens, permanently frozen ground, wobei zwischen diskontinuierlichem (sich allmählich auflösendem) und kontinuierlichem Permafrost unterschieden wird (als 3. Art wird noch sporadischer Permafrost beobachtet). Kontinuierlicher Permafrost ist in Kanada auf etwa drei Millionen Quadratkilometern, diskontinuierlicher Permafrost auf etwas über einer Million Quadratkilometern ausgebreitet. Seinen Ursprung hat der Permafrost noch in der letzten Eiszeit; er besteht also seit mehr als 10.000 Jahren. Der gefrorene Untergrund reicht zum Beispiel auf der Melville-Insel bis in eine Tiefe von mehr als 500 Metern. Geringe, weil tangentiale, Sonneneinstrahlung in den Sommermonaten und extreme Wintertemperaturen bei wenig Schnee lassen den Boden während der kurzen sommerlichen Erwärmungsphase nur oberflächlich auftauen; die Auftautiefe beträgt vielerorts allenfalls 50 Zentimeter oder ein wenig mehr. Permafrost wirkt sich infolgedessen sowohl auf die Struktur von Wohnsiedlungen und deren Ver- und Entsorgung als auch auf den wirtschaftlich wichtigen Bergbau und nicht zuletzt auf die Verkehrsmöglichkeiten aus.
Die südliche Grenze zusammenhängenden Permafrosts und des als arktische Klimazone bezeichneten Bereichs, also des Gebiets baumloser Tundra, ist weitgehend deckungsgleich; sie verläuft von Nordwesten (nahe der Nordpolarmeerküste) quer durch die heutigen Nordwest-Territorien nach Südosten zur Südküste der Hudson Bay und von dort nach Nordosten zum Atlantik (nahe der Südküste der Baffin-Insel). Nunavut ist demzufolge nahezu ausschließlich von Tundra bedeckt; nur im Südwesten an der Grenze zu den Nordwest-Territorien befindet sich eine kleinere boreale Zone (Taiga).
Fundstelle
> Habe da halt an die
> verschiedenen Gebirge gedacht, das die mal weiter ins Land
> reinreichen und dann würde das mit der Eiszeit ja auch
> hinkommen, das dann auch im weiteren Landesinneren die
> Böden gefroren sind, da die im Gebirge ja nicht aufauen
> können. Wäre doch ein Ansatz oder?
Es kommt wesentlich auf die Winter- und Sommertemperaturen an, die dort regional herrschen, Der Boden bleibt dort immer in einer Tiefe von 400 m dauerhaft gefroren.
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 08:53 So 02.07.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Wallaby,
In Gebieten, in denen die Temperatur über mehrere Jahre unter 0 oC liegt, bildet sich dauerhaft gefrorener Boden, der so genannte Permafrost. Große Areale von Permafrost gibt es in den Tundren und borealen Waldgebieten Nordamerikas und Eurasiens. Permafrost findet sich in geringer Ausdehnung außerdem in eisfreien Gebieten der Antarktis, auf einigen subantarktischen Inseln, in Hochgebirgen sowie als Relikt der letzten Kaltzeit am Boden der Schelfgebiete des Antarktischen Ozeans. Das gesamte von Permafrost eingenommene Gebiet auf der Nordhalbkugel beträgt etwa 23 Millionen km2, was fast 24 % der Landflächen nördlich des Äquators entspricht.51 Die Mächtig kann zwischen über 1000 bis zu wenigen Metern schwanken. Die Bildung von Permafrost wird wesentlich durch die Kontinentalität des Klimas begünstigt. So haben die geringen Winterniederschläge in Sibirien ein Gefrieren des Erdbodens bis in Tiefen von mehreren Hundert Metern und eine Ausdehnung des Permafrosts bis in mittlere Breiten zur Folge, da hier eine schützende Schneedecke nur wenig ausgebildet ist.
Fundstelle hier
Viele Grüße
Josef
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(Antwort) fertig | Datum: | 09:41 So 02.07.2006 | Autor: | Josef |
Hallo,
· 4. Permafrostböden in Sibirien
In der nördlichen Taiga Westsibiriens, in der gesamten mittelsibirischen Taiga und auch im
nördlichen Teil des Fernen Ostens spielt Permafrost bei der Bodenbildung eine Hauptrolle.
Die Bildung von Permafrost wird wesentlich durch die Kontinentalität des Klimas begünstigt.
So haben die geringen Winterniederschläge in Sibirien ein Gefrieren des Erdbodens bis in
Tiefen von mehreren Hundert Metern und eine Ausdehnung des Permafrostes bis in mittlere
Breiten zur Folge, da hier eine schützende Schneedecke nur wenig ausgebildet ist. Im
Süden von Mittelsibirien erreicht der Permafrost eine Tiefe von etwa 25 - 50 m. Während des
kurzen, kräftigen Sommers kann je nach den verschiedenen physischen Besonderheiten der
Boden bis in Tiefen von 1,5 - 4,0 m auftauen. Durch den Permafrost werden die
Herbstniederschläge gebunden und im Sommer bei Trockenheit durch Auftauen des Bodens
an die Vegetation abgegeben. Andererseits schützt die Vegetation (einschließlich einer
mächtigen Streuauflage) wiederum den Boden vor zu starker Sonneneinstrahlung im
Sommer. Durch Entwaldung kann der nun vor Einstrahlung ungeschützte Dauerfrostboden
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auftauen und es entsteht durch Thermokarstprozesse eine muldenartige Einsenkung der
Oberfläche, an der ein flacher See entstehen kann. Verdunstet der Sees entsteht eine
trockene Fläche auf der die ursprüngliche Taigavegetation nicht mehr gedeihen kann.
Der Dauerfrostboden ist somit unerlässlich für das Er- und Bestehen der Taiga.
Fundstelle
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:20 So 02.07.2006 | Autor: | Wallaby |
Hallo Josef,
vilen DAnk für deine Mühen...
LG Wallaby :)
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