Grenzproduktivität des Kapital < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 21:41 Sa 07.02.2015 | Autor: | Quaeck |
Hallo,
Ich versuche gerade innerhalb der Makroökonomie die Kurve der Grenzproduktivität des Kapitals [mm] \bruch{aY}{K} [/mm] zu verstehen, habe damit aber leider ein paar Schwierigkeiten.
Grundlegend verstehe ich nicht warum die Produktivität durch zusätzliche Investitionen abnimmt (negative Steigung) und warum es notwendig ist durch zusätzliche Investitionen den optimalen Kapitalstock zu erreichen, obwohl der Ertrag dadurch doch sinkt und die Produktivität abnimmt. Warum nimmt das Produktionsergebnis (Output) durch zusätzlichen Kapitaleinsatz (Input) ab? Leider stehe ich hierbei auf dem Schlauch.
Über Tipps hierzu würde ich mich sehr freuen, Danke im Voraus!
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 10:45 So 08.02.2015 | Autor: | Josef |
Hallo Quaeck,
>
> Ich versuche gerade innerhalb der Makroökonomie die Kurve
> der Grenzproduktivität des Kapitals [mm]\bruch{aY}{K}[/mm] zu
> verstehen, habe damit aber leider ein paar Schwierigkeiten.
>
> Grundlegend verstehe ich nicht warum die Produktivität
> durch zusätzliche Investitionen abnimmt (negative
> Steigung) und warum es notwendig ist durch zusätzliche
> Investitionen den optimalen Kapitalstock zu erreichen,
> obwohl der Ertrag dadurch doch sinkt und die Produktivität
> abnimmt. Warum nimmt das Produktionsergebnis (Output) durch
> zusätzlichen Kapitaleinsatz (Input) ab? Leider stehe ich
> hierbei auf dem Schlauch.
> Über Tipps hierzu würde ich mich sehr freuen, Danke im
> Voraus!
Durch das investierte Kapital kann in der Regel mehr pro Tag produziert werden.
Beispiel:
"In einer Fabrik für SaftFlaschen werden mithilfe von 20 Angestellten und einem eingesetzten Kapital von 10 Mio. € pro Tag 10.000 Flaschen hergestellt.
Die Geschäftsleitung kauft nun eine weitere Maschine im Wert von 1 Mio. € hinzu um die Produktion erhöhen zu können. Die neue Tagesproduktion beträgt nach der Investition 12.500 Flaschen.
Die Geschäftsleitung möchte nun wissen, wie hoch das Grenzprodukt der 1 Mio. € ist.
Lösung: Durch das investierte Kapital können 2.500 Flaschen mehr pro Tag produziert werden."
Quelle:
https://www.wiwiweb.de/mikrooekonomik/prodtech/grenzprodtrs/grenzprodukt.html
Ich verstehe deinen angegebenen Sachverhalt wie folgt:
„Bei der internen Zinsfußmethode wird dergestalt abgezinst, dass der abgezinste Strom der Nettoerlöse gleich der Anschaffungsausgaben für das Investitionsgut ist,denn diese muss noch mit Erlösen verrechnet werden.
Der sich bei dieser Abzinsung ergebende Zinsfuß istder „interne Zinsfuß“. Keynes bezeichnet ihn auch als die Grenzleistungsfähigkeit des Kapitals (r).
Damit steht fest, dass sich die Investition innerhalb des Betriebs mit dem Zinssatz r verzinst hat.
Die einzelne Investitionsentscheidung erfolgt aufgrund eines Vergleiches von internem Zinsfuß (r) und dem für eine gleichartige Anlage (hinsichtlich Kapitalhöhe, Laufzeit, Risiko) am Kapitalmarkt erzielbaren Marktzins (z).
Der Unternehmer wird nun als Gewinnmaximierer solange investieren, solange der interne Zinsfuß größer ist als der Marktzins, und er wird seine Investition erst beenden, wenn gilt:
interner Zinsfuß = Marktzins.
Damit kann die maximale Investitionsentscheidung ausgedrückt werden durch die Gleichung:
r = z.“
Quelle: Sander, Band 7; Volkswirtschaft; 3. Auflage; efv Achim; Seite 252
Ist der interne Zinsfuß kleiner als der Marktzins, wird eine Investition (eingesetztes Kapital) negative Auswirkungen haben.
Viele Grüße
Josef
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 12:19 So 08.02.2015 | Autor: | Quaeck |
Hallo Josef,
Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!
Leider habe ich immer noch ein paar Verständnisschwierigkeiten, da Zins und Anschaffungskosten in meinem Skript-Beispiel nicht berücksichtigt werden.
Es geht um die folgende Abbildung:
http://imageshack.com/a/img661/451/o4EKWi.jpg
Hierbei verstehe ich den Sinn des Verlaufs der Kurve einfach nicht. Es heisst, dass solange investiert wird bis der optimale Kaptalstock (Koste=Produktivität) erreicht ist. In der Abbildung sieht es für mich aber so aus, als wären die Erträge links höher, deshalb verstehe ich nicht warum die Erträge durch weitere Investionen gesenkt werden sollen, da dadurch die Produktivität ja abnimmt..?
Für Unterstützung bei diesem Zusammenhang würde ich mich nochmals sehr freuen! :)
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 15:08 So 08.02.2015 | Autor: | Josef |
Hallo Quaeck,
> Leider habe ich immer noch ein paar
> Verständnisschwierigkeiten, da Zins und Anschaffungskosten
> in meinem Skript-Beispiel nicht berücksichtigt werden.
>
> Es geht um die folgende Abbildung:
> http://imageshack.com/a/img661/451/o4EKWi.jpg
>
> Hierbei verstehe ich den Sinn des Verlaufs der Kurve
> einfach nicht.
> Es heisst, dass solange investiert wird bis
> der optimale Kaptalstock (Koste=Produktivität) erreicht
> ist.
> In der Abbildung sieht es für mich aber so aus, als
> wären die Erträge links höher, deshalb verstehe ich
> nicht warum die Erträge durch weitere Investionen gesenkt
> werden sollen, da dadurch die Produktivität ja abnimmt..?
>
Die Kosten erhöhen sich durch weitere Investitionen.
In der Abbildung sind auch z und r angegeben. Somit muss m.E. auch der Zins berücksichtigt werden.
"Der optimale Kapitalstock bestimmt sich aus der optimalen Produktion und
der optimalen Kapitalintensität; Investitionen können verstanden werden
als Anpassung des aktuellen Kapitalstocks an den gewünschten Kapitalstock
Damit werden die Investitionen bestimmt durch die Kosten,
die Nachfrage und den Kapazitätsauslastungsgrad."
Quelle:
http://www.mathematik.uni-ulm.de/wipo/lehre/ws200405/vwlII/makro32.pdf
Viele Grüße
Josef
|
|
|
|