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Hallo zusammen!
Ich soll demnächst in Deutsch ein Referat über Heinrich Böll im Bezug auf "Die verlorene Ehre der Katharina Blum" halten. Einer der Unterpunkte der Aufgabenstellung fragt nach Bölls Aussagen zur Moral dieser Erzählung.
Ich habe dazu schon mehrere Bücher gewälzt und im Internet gesucht, bin aber bis jetzt nur auf eine vierzeilige Stellungnahme gestoßen.
Kann mir da jemand weiterhelfen? Das wär echt lieb und ich bedank mich jetzt schon mal.
Lg
Ich habe diese Frage in keinem Forum auf anderen Internetseiten gestellt.
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 09:44 Sa 24.06.2006 | Autor: | Josef |
Hallo Bezaubernde Jeannie,
Heinrich Böll will in seiner literarischen Auseinandersetzung mit dem Sensationsjournalismus zeigen, daß man den Medien eigentlich machtlos ausgesetzt ist. Massenmedien (Zeitung, Rundfunk, Fernsehen), können einen Menschen bis ins Tiefste verletzen. So wird zum Beispiel in diesem Buch Katharina, die ein normales und rechtschaffenes Leben geführt hat, durch die Medien in ein völlig anderes Licht gesetzt. Durch die Presse wird sie als Räuberliebchen, Lügnerin, abartige Person und vieles mehr dargestellt. Allein durch die Presseaussagen eines Journalisten sieht sich Katharina gezwungen, diesen zu ermorden, da er einen großen Teil beitrug, ihre Selbstachtung zu zerstören.
Man kann prinzipiell sagen, dass die ZEITUNG ihre Informationen aus Polizeiprotokollen entnimmt offiziell. Das Problem bei der Sache ist nur, das diese nach eigenem Vorteil umgeformt und entstellt werden (dazu später noch mal). Die ZEITUNG hat allerdings noch andere Quellen, so zum Beispiel den Hauptkommissar Beizmenne, der mit Tötges zusammen arbeitet (typische Korruption). Dann gibt es noch den Recht grass dargestellten anderen Fall, wo Tötges sich als Maler verkleidet ins Krankenhaus einschleicht, um mit der Mutter Katharinas ein exklusiv Interview zu halten. Es ist zwar nicht eindeutig bewiesen, dass dadurch die Mutter kurz darauf stirbt, es ist aber recht offensichtlich dargestellt.
Hier kann man die Absichten des Autors leicht erkennen, der hiermit eine Wut bei den Lesern des Buches auslöst und ganz klar das Ansehen der Boulevard-Presse damit durch den Dreck zieht.
Fundstelle
Einleitung
In meiner Facharbeit beschäftige ich mich mit dem Schriftsteller Heinrich Böll und seiner Erzählung ,,Die verlorene Ehre der Katharina Blum" (Böll, 1974). Außerdem betrachte ich die darin behandelte Problematik um die Berichterstattung und die Methoden des ,,Boulevardjournalismus". Damit ist die besondere Art der Berichterstattung, wie sie von vielen Blättern der Tagespresse, speziell der Bild-Zeitung betrieben wird, gemeint.
In dem Buch ,,Die verlorene Ehre der Katharina Blum" kritisiert Böll die Vorgehensweise des ,,Boulevardjournalismus". Er beschreibt anhand der Person Katharina Blum, die ,,Opfer" einer Sensationsstory wird, die Wirkung der Methoden des Sensationsjournalismus. Im Mittelpunkt steht die ZEITUNG, gemeint ist die Bild-Zeitung, die ohne Rücksicht auf die Ehre und Würde der Menschen ihre ,,Storys" veröffentlicht.
Heinrich Böll übt scharfe Kritik am Pressekonzern ,,Axel-Springer" und dessen ,,Vorzeigeblatt" Bild. Böll spürt die Wirkung und die Macht der Bild am eigenen Leibe: Im Anschluss an einen Artikel im Spiegel gerät er selbst in das Schussfeld.
In dieser Arbeit gehe ich zunächst auf den Autor Heinrich Böll und sein Leben ein. Anschließend betrachte ich das Buch ,,Die verlorene Ehre der Katharina Blum", die Person Katharina und die Entstehungsgeschichte des Buches. Am Schluss beschäftige ich mich mit dem Problem ,,Boulevardjournalismus" und seinen Auswirkungen.
Fundstelle
Viele Grüße
Josef
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