Ist Inflation schädlich < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Aufgabe | Ist Inflation schädlich? |
Hallo, ich muss für SoWi die o.g. Frage beantworten. Kann mir da jemand ein paar Lösungsansätze geben?
Also etwas Inflation ist ja normal und ich denke auch nicht so schädlich. Schädlich wird es wohl erst wenn es so ausmaßen wie 1923 annimmt oder?
Danke Gruß Patrick
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Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 20:03 Di 23.01.2007 | Autor: | Amy1988 |
Hallo!
Also ich denke aähnlich darüber wie du, allerdings könntest du, als einen Ansatzpunkt vielleicht auch die seit längerem nichtmehr gestiegenen Renten und Beamtengehälter nehmen...
Ich meine, für diese gruppen ist die Inflation schon "schädlich", weil sie ja real immer weniger Geld in der Tasche haben.
Ansonsten würde ich sagen, sollte man die Rate auf alle fälle im Auge behalten, aber du hast schon Recht, ein bisschen Inflation gibt es immer.
Ich hoffe, ich konnte dir eine kleine Anregung geben?!
LG
Amy
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Hallo Patrick!
> Ist Inflation schädlich?
Diese Frage allgemeingültig zu beantworten wird schwer fallen. Vielmehr muss man die Wirkungen der Inflation aus verschiedenen Perspektiven betrachten. Wie hier schon beispielhaft dargestellt wurde wirkt sich anhaltende Inflation nachteilig auf den realen Geldwert aus. Das gilt übrigens nicht nur für das Gehalt von Beamten, sondern auch für den Lohn von Arbeitern. In Summa haben alle durch die Entwertung weniger reales Einkommen zur Verfügung.
Die Geldentwertung aufgrund der Inflation kann aber auch positive Impulse an den deutschen Markt liefern. So ist es beispielsweise denkbar, daß aufgrund der Abwertung des inländischen Währung deutsche Artikel für das Ausland interessanter und vergleichsweise billiger zu haben sind (eine stabile ausländische Währung vorausgesetzt). Durch die erhöhte Nachfrage aus dem Ausland könnte die inländische Produktion angekurbelt werden, was wiederum dazu führen könnte, daß die Arbeitnehmerzahl steigt und somit die Arbeitslosenzahl sinkt.
Weiterhin kann eine Inflation von Vorteil für Schuldner sein. Deren reale Schulden verringern sich durch die Geldentwertung. Im Gegensatz dazu sind Gläubiger die Verlierer, da die an sie durch die Schuldner zurückgezahlten Kredite reell weniger wert sind, als die Kredite, die sie vor der Inflation vergeben haben. Um die Bevor- bzw. Benachteiligung einer Gruppe zu vermeiden ist es aber heutzutage ratsam und üblich, Kreditverträge von Anfang an inflationsangepasst zu gestalten.
Du siehst, es gibt also nicht nur Vorteile, aber auch nicht nur Nachteile durch Inflation.
Gruß,
Tommy
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Um noch ein paar positive Argumente zu ergänzen:
Die EZB hat auch deshalb ein Inflationsziel von unter/bei 2% angepeilt um in Depressionen Zinssenkungen effektiver zu gestalten. Wenn Unternehmen Investitionten tätigen, achten sie auf den Realzins (Nominalzins-Inflation). Bei einem theoretischen Zins von 0%, hätten die Firmen also einen Realzins von -2%!
Auch lassen sich Reallohnkürzungen psychologisch leichter gestalten. Arbeitnehmer akzeptieren eher einen konstanten Nominallohn und 2% Inflation, anstatt 2% Nominallohnsenkung und 0% Infation. Im Ergebnis zwar das gleiche, aber psychologisch gesehen nicht.
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 21:37 Di 23.01.2007 | Autor: | XPatrickX |
Ich danke euch, ihr habt mir sehr weitergeholfen!
lg Patrick
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