Kant < Philosophie < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:30 Mo 16.08.2004 | Autor: | Timmy |
Ich habe diese Frage in keinem weiteren Forum gestellt.
Ich komme mit einer passage von Kant nicht weiter.Kann mir jemand in einem oder zwei sätzen erklären was kant hiermit sagen möchte?!Wäre
wirklich nett,danke schon mal vorab...
Folgende Maximen des gemeinen Menschenverstandes gehören zwar nicht hieher, als Teile der Geschmackskritik, können aber doch zur Erläuterung ihrer Grundsätze dienen. Es sind folgende: 1. Selbstdenken; 2. An der Stelle jedes andern denken; 3. Jederzeit mit sich selbst einstimmig denken. Die erste ist die Maxime der vorurteilfreien, die zweite der erweiterten, die dritte der konsequenten Denkungsart. Die erste ist die Maxime einer niemals passiven Vernunft. Der Hang zur letztern, mithin zur Heteronomie der Vernunft, heißt das Vorurteil; und das größte unter allen ist, sich die Natur Regeln, welche der Verstand ihr durch sein eigenes wesentliches Gesetz zum Grunde legt, als nicht unterworfen vorzustellen: d. i. der Aberglaube. Befreiung vom Aberglauben heißt Aufklärung*; weil, obschon diese Benennung auch der Befreiung von Vorurteilen überhaupt zukommt, jener doch vorzugsweise (in sensu eminenti) ein Vorurteil genannt zu werden verdient, indem die Blindheit, worin der Aberglaube versetzt, ja sie wohl gar als Obliegenheit fordert, das Bedürfnis von andern geleitet zu werden, mithin den Zustand einer passiven Vernunft vorzüglich kenntlich macht.
Danke schön,euer Timmy
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(Antwort) fertig | Datum: | 16:09 Mo 16.08.2004 | Autor: | Stefan |
Hallo Timmy!
Kant stellt hier drei Maximen des "gemeinen Menschenverstandes" auf, wobei er sich der ersten Maxime, "Selbstdenken", besonders intensiv widmet.
Unter "Selbstdenken" versteht Kant das eigenständige und kritische Denken eines freien, aufgeklärten Menschen, der sich ausschließlich den Gesetzen der Logik und Natur, soweit sie ihm unter der ihm gegebenen Vernunft einsichtig sind, verpflichtet. In Gegensatz setzt er das "passive Denken", also die kritiklose Übernahme von Vorurteilen.
Den Prozess der "Aufklärung" versteht er dabei als Befreiung von sämtlichen Vorurteilen. Das größte Vorurteil ist dabei der Aberglaube, weil dieser ganz bewusst auf der Aufhebung der Gesetze der Logik und Natur fußt und damit diejenigen Menschen, die seiner erliegen, zu Blindheit und passivem Denken führt und ein "Selbstdenken" (im obigen Sinne) somit unmöglich macht.
Liebe Grüße
Stefan
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:37 Mo 16.08.2004 | Autor: | Timmy |
Vielen dank stefan,jetzt ist mir das ganze schon einiges klarer...Danke schön!!
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