Kant Philosphie < Philosophie < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hallo zusammen. Bin neu hier und hoffe, dass ich alles richtig mache. :)
Zum Thema.
Ich habe zum Thema Kant 2 Aussagen, die meiner Meinung nach nicht zusammen passen. Es geht um die Transzendentale Logik bzw. um die Unterteilung in Transzendentale Dialektik - also die Vernunft.
Kant sagt, dass der Gott NUR in der Vernunft eine Daseinsberechtigung hat. Das heißt, er ist weder in der Transzendentalen Analytik (Verstand) noch in der Transzendentalen Ästhetik, in der Sinneswahrnehmung. Kurz: wir können Gott weder denken, noch mit unseren Sinnen wahrnehmen. Er darf nur in der Vernunft existieren.
Aber die Vernunft ist die Geburt des Kategorischen Imperativs. Der Kategorische Imperativ ist ein mögliches sagen wir mal: Gesetz (kürzen es ab).
Meine Frage: Wie kann Die Vernunft (bezogen auf den Kat. Imperativ) in ihrer Gesetzmäßigkeit bzw. "Reinheit" gleichzeitig nur die Existens Gottes in sich führen?
Hintergrdun: Kant hiel doch nichts vom Gott. Wie kann er Gott in der Vernunft "existieren" lassen und gleichzeitig aus der Vernunft den Kategorischen Imperativ formen?
Das ist mit unbegreiflich. Bitte um Hilfe.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:39 So 25.09.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Moralphilosophie,
> Meine Frage: Wie kann Die Vernunft (bezogen auf den Kat.
> Imperativ) in ihrer Gesetzmäßigkeit bzw. "Reinheit"
> gleichzeitig nur die Existens Gottes in sich führen?
>
> Hintergrdun: Kant hiel doch nichts vom Gott. Wie kann er
> Gott in der Vernunft "existieren" lassen und gleichzeitig
> aus der Vernunft den Kategorischen Imperativ formen?
> Das ist mit unbegreiflich. Bitte um Hilfe.
>
"Kant wies in seiner erkenntnistheoretischen Hauptschrift nach, dass Metaphysik als Wissenschaft, also im Sinne einer Lehre von Gott, Welt und Seele, unmöglich ist, da in metaphysischen Sätzen der Bereich möglicher Erfahrung überschritten wird; was sich daran zeigt, dass sich die Vernunft notwendig in Widersprüche verwickelt.
Die Idee von Gott, Freiheit und Unsterblichkeit der Seele können nicht positiv bewiesen werden, sind jedoch als "Postulate" des ethischen Handelns unabdingbare Voraussetzungen der Moral."
Quelle: Schülerduden: Religion und Ethik
Viele Grüße
Josef
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Hallo Josef,
vielen Dank für Deine Bemühungen.
Wenn ich deinen Text-Ausschnitt richtig verstehen, dann stelle ich fest, dass es NICHT, leider, meine Frage beantwortet.
Gruß
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 18:04 Mo 26.09.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Moralphilosophie,
> Hallo Josef,
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> vielen Dank für Deine Bemühungen.
> Wenn ich deinen Text-Ausschnitt richtig verstehen, dann
> stelle ich fest, dass es NICHT, leider, meine Frage
> beantwortet.
>
Das möchte ich durch meine "Mitteilung" auch so verstanden haben. Ansonsten hätte ich deine Frage als beantwortet bzw. teilbeantwortet behandelt. Es hätte ja sein können, dass sich durch meine Mitteilung eine "zündende" Idee entwickelt hätte.
Immanuel Kant hat die geläufigen Gottesbeweise angegriffen. Kant entwickelte einen eigenen Gottesbeweis aus der Moral.
„Das moralische Gesetz führt durch das höchste Gut, als das Objekt und Endzweck der reinen praktischen Vernunft, zur Religion, das heißt zur Erkenntnis aller Pflichten als göttliche Gebote, die uneigennützig auf Pflicht begründet dem freien Willen obliegen. Daher muß unser Wille auch mit dem göttlichen Willen übereinstimmen, das heißt mit dem höchsten Gut, wodurch Gott im höchsten Maße Achtung für sein Gebot entgegenkommt.“ [1]
[1]" Dieser Text kann über folgende URL aufgerufen und zitiert werden:"
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/106961.html
Viele Grüße
Josef
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Keiner hat ne Idee?
Ein Hinweis?
Eine Vermutung?
Nichts? :(
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 08:25 Di 27.09.2011 | Autor: | Josef |
Hallo Moralphilosophie ,
"»Der einzig mögliche Beweisgrund zu einer Demonstration des Daseins Gottes« (1763) verwirft Kant die nach mathematischem Vorbild deduzierenden Gottesbeweise wie später auch den ontologischen Gottesbeweis und lässt nur ein Argument zu, das sich auf die »apriorische Notwendigkeit« des Daseins Gottes stützt.
Kant wollte (nach seiner eigenen Aussage) mit seiner »Kritik der reinen Vernunft« (1781, 2. veränderte Auflage 1787) eine »kopernikanische Wende« in der Philosophie herbeiführen, indem er den seiner Meinung nach naiven Glauben des Rationalismus und Empirismus an die Art, wie sich Objektivität der Erkenntnis konstituiert, kritisiert. Das Erkenntnisvermögen muss vielmehr auf die eben diese Objektivität erst ermöglichenden Handlungen des erkennenden Subjektes gegründet werden. Die prüfende Analyse (Kritik) der Möglichkeiten und der Grenzen menschlicher Erkenntnis bildet hierzu nach Kant den Kern der Transzendentalphilosophie. Diese befasst sich im Gegensatz zur bisherigen Philosophie nicht mit »Gegenständen, sondern mit unserer Erkenntnisart von Gegenständen, insofern diese a priori möglich sein soll«. Kant weist nach, dass Metaphysik als Wissenschaft im traditionellen Sinn als Lehre von Gott, Welt und Seele unmöglich ist, da in metaphysischen Sätzen der »Bereich möglicher Erfahrung« überschritten (transzendiert) wird. Die Hauptaufgabe der Erkenntnistheorie sieht Kant darin, die Möglichkeit von synthetischen Sätzen a priori ‒ wie sie etwa in der Mathematik (Beispiel: 7 + 5 =12) zu finden sind ‒ zu ergründen. Sie sind möglich und, wie sich zeigt, nicht nur erfahrungsunabhängig im Sinne der Nichtwiderlegbarkeit durch Erfahrung, sondern zudem erfahrungskonstitutiv, insofern sie empirische wissenschaftliche Orientierung in ihrem methodischen Aufbau erst ermöglichen. Erkenntnis kommt nach Kant immer nur im Zusammenspiel von Anschauung und Denken zustande: Begriffe ohne Anschauungen sind leer und Anschauungen ohne Begriffe blind. Jede Anschauung ist durch die »reinen Anschauungsformen« Raum und Zeit strukturiert. Raum und Zeit selbst sind keine Gegenstände der Erfahrung, sondern haben als Konstituenten der Erfahrung apriorischen Charakter. Eine vergleichbare Rolle spielen die Kategorien auf der Seite des Denkens. Zusammen bilden Raum, Zeit und Kategorien die apriorischen Bedingungen jeder Erfahrung und bestimmen den vom lebensweltlichen (phänomenalen) Erfahrungsbegriff unterschiedenen konstruktiv-instrumentalen Erfahrungsbegriff der Philosophie Kants und der Physik. Das Problem, wieso sich die apriorischen Sätze von Mathematik und reiner Naturwissenschaft auf die Erfahrung anwenden lassen, löst Kant durch die in »transzendentalen Schemata« zu leistende Vermittlung. Ein transzendentales Schema besteht aus Regeln oder Konstruktionsverfahren in der »reinen Anschauung«, das heißt unabhängig von einer bestimmten konkreten, etwa durch Zeichnung vorgenommenen Realisierung eines arithmetischen oder geometrischen Begriffs. In diesem Sinne ist Kausalität als Regel zu verstehen, einen Bereich der Naturerscheinungen methodisch zu erarbeiten, für die sich definitionsgemäß gewisse Bedingungen konstruieren lassen, die bei Realisierung jene Erscheinungen regelmäßig zur Folge haben. Die Sicherung verlässlicher Geschehensfolgen ist so eine Bedingung der Möglichkeit von Erfahrung überhaupt. Kants Theorie der Erfahrung als der Aufweis der jeder Erfahrung methodisch-systematisch vorausgehenden, sie bestimmenden und begrenzenden Orientierungsmittel lässt die Rede von Gott, Welt, Seele als von diesen Orientierungsmitteln unabhängigen Gegenständen (»Ding an sich«) der theoretischen Erfahrung nicht mehr zu. Gott, Welt, Seele haben für Kant als »Ideen« einen regulativen und praktischen Charakter als Aufforderungen, die systematische Einheit theoretischer Überlegungen herzustellen. Als »Postulate der praktischen Vernunft« führen sie zur Sicherung der Existenz Gottes, der menschlichen Freiheit und der Unsterblichkeit der Seele. ‒ In unwesentlich modifizierter Form trägt Kant die Grundgedanken seiner »Kritik der reinen Vernunft« in den »Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können« (1783) vor, die er als Reaktion auf die geringe Beachtung schrieb, die die »Kritik« fand.
Die praktische Philosophie, die Kant im Wesentlichen in der »Kritik der praktischen Vernunft« (1788) darlegt, sucht ein oberstes Begründungsprinzip für moralisches Handeln aufzustellen und geht dabei von einer Analyse der Unterscheidung zwischen Seins- und Sollenssätzen aus: Daraus, dass etwas der Fall ist, folgt nicht, dass es auch der Fall sein soll (»naturalistischer Fehlschluss«); dass etwas begehrt wird oder Lust bereitet, nicht, dass es auch gewollt werden soll. Soll das Prinzip der Handlungsbegründung allgemeingültig, d. h. objektiv und somit gesetzgebend sein, kann es daher nicht empirisch begründet werden, es wäre dann, wie z. B. im Falle der Maxime »glücklich zu sein«, durch ein (je verschiedenes) »Objekt einer Begierde« und damit durch »materiale«, subjektive Gründe des sogenannten »unteren Begehrungsvermögens« bestimmt; das heißt, das Bestehen bestimmter Gefühle und Neigungen, seien sie »physisch« oder »moralisch«, stellt keine ausreichende Begründung für die Forderung nach einer allgemeinen Befolgung der Regel dar. Vielmehr muss das Begründungsprinzip moralischen Handelns »formal« und unabhängig von Neigungen und Gefühlen sein, d. h. der Wille muss als »oberes Begehrungsvermögen« durch Vernunft bestimmt werden. Einzig, wenn die praktische Vernunft selbst zum Bestimmungsgrund des Willens wird, ist der Wille selbstgesetzgebend und damit frei (»Autonomie der reinen praktischen Vernunft«). Zur Bestimmung dieser Selbstgesetzgebung ist für Kant zwischen Zweck und Mittel zu unterscheiden: Das oberste moralische Begründungsprinzip soll kein instrumentelles Prinzip, das die Wahl der besten Mittel zur Erreichung vorgegebener Zwecke lehrt, sondern das Prinzip der besten Zwecksetzung sein. Daraus, dass ein bestimmter Zweck um eines anderen Zweckes willen verfolgt wird, folgt nicht, dass er begründet ist. Das moralische Begründungsprinzip kann daher nicht »hypothetisch« sein in dem Sinne, dass es bestimmte Handlungen oder Zwecke nur als Mittel zu (anderen) Zwecken zu begründen erlaubt, sondern es muss »kategorisch« sein in dem Sinne, dass die Handlungen oder Zwecke an sich, das heißt eben nicht als Mittel, als begründet beurteilt werden können. Aus diesen Überlegungen ergibt sich für Kant als verbindliches Begründungsprinzip der Moral (»Sittengesetz«) der kategorische Imperativ: »Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie allgemeines Gesetz werde«. ‒ Dieses formale Universalisierungsprinzip benutzt Kant in der »Grundlegung zur Metaphysik der Sitten« (1785) zur Aufstellung eines Systems von Rechts- und Tugendpflichten, wobei die Befolgung der Rechtspflichten im Unterschied zur Befolgung der Tugendpflichten durch Zwang herbeigeführt werden darf. Als oberstes Prinzip zur Aufstellung der Rechtspflichten formuliert Kant den kategorischen Imperativ für die Handlungsmöglichkeiten der miteinander in einer Gesellschaft lebenden Personen um: »Eine Handlung ist recht, die oder nach deren Maxime die Freiheit der Willkür eines jeden mit jedermanns Freiheit nach einem allgemeinen Gesetze zusammen bestehen kann«. Das Prinzip zur Aufstellung der Tugendpflichten ist der kategorische Imperativ, insofern er die Beförderung der eigenen Vollkommenheit und fremder Glückseligkeit gebietet. ‒ Zusätzlich sowohl zur Aufstellung des obersten moralischen Begründungsprinzips als auch der einzelnen Rechts- und Tugendpflichten behandelt Kant die Vorstellung von der Existenz Gottes und die Religion als Hilfen bei der Befolgung des Prinzips und der Pflichten. Der Glaube an Gott als Garanten dafür, dass die sittlich gut Handelnden auch glückselig werden, wie der Glaube an die Unsterblichkeit der Seele und die Freiheit motivieren zur Befolgung des kategorischen Imperativs auch dann, wenn dieser Verzicht auf die eigenen Neigungen fordert. Ebenso ist die Kirche, die über den Staat als Rechtsgemeinschaft hinaus eine moralische Gesinnungsgemeinschaft unter Tugendgesetzen darstellt, bei der Erfüllung der Tugendpflichten hilfreich, da der Mensch den Hang hat, seinen Neigungen gegen seine Pflichten nachzugeben. »Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft« hat so keine Aufgabe bei der Begründung von Normen, wohl aber bei ihrer praktischen Umsetzung. ‒ Ausgehend von dem v. a. in seiner Religionsphilosophie konstatierten Hang des Menschen zum Bösen, sieht Kant in sozialen Kategorien den Urzustand des Menschen in seiner »ungeselligen Geselligkeit«: Der Mensch kann seine Mitgenossen »nicht wohl leiden«, aber er kann auch nicht von ihnen lassen (»Idee zu einer allgemeinen Geschichte in weltbürgerlicher Absicht«, 1784). Ziel der Vergesellschaftung ist es nach Kants geschichtsphilosophischem Ansatz, unter Ausnutzung dieses natürlichen Antagonismus eine bürgerliche und schließlich eine weltbürgerliche Gesellschaft aufzubauen, die nach den begründeten Rechtsgesetzen verfasst ist und so einen »ewigen Frieden« sichern soll (Frieden)."
Quelle: Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010
Viele Grüße
Josef
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Hallo Josef.
Danke für die Mühe. Ich kann mich nur immer wieder wiederholen.
Also wenn ich das richtig verstehen, dass war meine Frage berechtigt.
Ich möchte, dass Du mir sagst, ob Du das genauso verstehst, wie ich.
Also.
Wir gewinnen Erkentnisse durch die Transzendental-Theorie.
Diese wird unterteilt in:
Ästhetik (Sinneswahrnehmung),
Analytik (Verstand) und
Dialektik (vernunft)
Jetzt versuchen wir die Begrifflichkeit "Gott" dieser Theorie zu unterwerfen.
Wir beginnen mit: Anschauungen ohne Begriffe sind blind.
--> das hier erledigt sich, das es keine Anscheuung von Gott gibt.
Nächste: Gedanken ohne Inhalt sind leer:
--> das hier erledigt sich eigentlich auch, da wir keine Gedanken von Gott haben können.
Was bleibt übrig? Wo könnte sich Gott laut Kant "verstecken"?
1. im apriorisch-Sein des Verstandes(geht doch nicht, da das die 12 Transzendentalen Begriffe sind)
2. im apriorisch-Sein der Ästhetik. (geht auch nicht, da das Raum und Zeit ist)
Dann bleibt als Einziges nur die Vernunft übrig!!! Oder???
Vernunft = Transzendentale Analytik.
Allerdings könnte Gott sich im Nicht-Apriorisch-Sein der Vernunft "verstecken", das in der apriorischen Vernunft Erfahrung, Neigung nicht vorhanden ist und es allgemeind gültig und Notwendig sein muss. Das sind die Voraussetzungen für den Kategorischen Imperativ.
Sehe ich das richtig??
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:50 Mi 28.09.2011 | Autor: | Josef |
Hallo,
> Also wenn ich das richtig verstehen, dass war meine Frage
> berechtigt.
> Ich möchte, dass Du mir sagst, ob Du das genauso
> verstehst, wie ich.
> Also.
> Wir gewinnen Erkentnisse durch die Transzendental-Theorie.
"Die prüfende Analyse (Kritik) der Möglichkeiten und der Grenzen menschlicher Erkenntnis bildet hierzu nach Kant den Kern der Transzendentalphilosophie."
(c) Der Brockhaus; wissenmedia GmbH, 2010
> Diese wird unterteilt in:
> Ästhetik (Sinneswahrnehmung),
> Analytik (Verstand) und
> Dialektik (vernunft)
"Transzendentalphilosophie,
Transzendentalismus, bei I. Kant Bezeichnung für die Wissenschaft, die die im menschlichen Bewusstsein liegenden Bedingungen (Anschauungsformen und Verstandesstrukturen) untersucht, die, unabhängig von und vor aller Erfahrung, Gegenstände der Erfahrung und ihre objektive Erkenntnis erst ermöglichen."
Quelle: Der Brockhaus; (c) wissenmedia GmbH, 2010
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> Jetzt versuchen wir die Begrifflichkeit "Gott" dieser
> Theorie zu unterwerfen.
> Wir beginnen mit: Anschauungen ohne Begriffe sind blind.
> --> das hier erledigt sich, das es keine Anscheuung von
> Gott gibt.
> Nächste: Gedanken ohne Inhalt sind leer:
> --> das hier erledigt sich eigentlich auch, da wir keine
> Gedanken von Gott haben können.
>
> Was bleibt übrig? Wo könnte sich Gott laut Kant
> "verstecken"?
> 1. im apriorisch-Sein des Verstandes(geht doch nicht, da
> das die 12 Transzendentalen Begriffe sind)
> 2. im apriorisch-Sein der Ästhetik. (geht auch nicht, da
> das Raum und Zeit ist)
> Dann bleibt als Einziges nur die Vernunft übrig!!!
> Oder???
> Vernunft = Transzendentale Analytik.
> Allerdings könnte Gott sich im Nicht-Apriorisch-Sein der
> Vernunft "verstecken", das in der apriorischen Vernunft
> Erfahrung, Neigung nicht vorhanden ist und es allgemeind
> gültig und Notwendig sein muss. Das sind die
> Voraussetzungen für den Kategorischen Imperativ.
> Sehe ich das richtig??
>
In Kants Werk „Kritik der reinen Vernunft“ behandelt er die Fragen:
Was können wir von der Wahrheit in der Welt erkennen?
Was können wir tun, um nach ihr zu leben?
Wie können wir einen Weg zu Gott finden?
Aus seinen Erkenntnissen zog Kant die Lehre, jeder Mensch müsse danach streben, so zu handeln, dass sein Verhalten zur Grundlage einer allgemeinen Gesetzesordnung gemacht werden könne. Er sah diesen Satz als eine kategorische, d.h. Unbedingte Forderung (Imperativ) an. Daher bezeichnet man ihn als den kategorischen Imperativ.
"Religion ist Kant gleichbedeutend mit moralisch sinnvoll geführtem Leben. Gott und Unsterblichkeit sind nach ihm unbeweisbar, jedoch Postulate der praktischen Vernunft. Die reine Vernunft aber ist eine Denkform, die nur zu Erkenntnissen gelangt, wenn sinnliche Inhalte gegeben sind. Raum und Zeit, die Phänomene der Sinnlichkeit, bestehen nicht an sich, sondern sind subjektiv und, wie alle Dinge außer uns, Vorstellungen oder Erzeugnisse unseres Erkenntnisvermögens, haben aber transzendentale, die Zufälligkeit des bloß Individuellen überschreitende Geltung (transzendaentaler Idealismus).
Kants Ethik bestimmt den Begriff des guten (autonomen) Willens durch die Formel des von der Vernunft vorgeschriebenen kategorischen Imperativs.“
[1] Großes Universal Lexikon; Walter Burkhart
„Die meisten metaphysischen Fragen seien für die menschliche Vernunft unlösbar. Die Erkenntnis müsse sich auf „Erscheinungen“ beschränken. Nur als sittliche Wesen könnten wir die Schranken unseres an die Sinnenwelt gebundenen Erkenntnisvermögens überwinden.“
[2] Der Volks-Brockhaus;
„Eine Ablehnung Gottes lag jedoch nicht im Interesse von Kant. Ihm ging es lediglich darum, nur sichere und durch Vernunft legitimierte Erkenntnis zuzulassen. Hierbei entwickelte er eine völlig neue Konzeption der Gotteserkenntnis: Gott ist nicht mehr in der theoretischen, sondern in der moralischen Erkenntnis zu finden.“
Quelle
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 11:04 So 02.10.2011 | Autor: | Josef |
Hallo,
>
> Hintergrdun: Kant hiel doch nichts vom Gott. Wie kann er
> Gott in der Vernunft "existieren" lassen und gleichzeitig
> aus der Vernunft den Kategorischen Imperativ formen?
> Das ist mit unbegreiflich. Bitte um Hilfe.
>
"In der Sittenlehre (Hauptwerk: »Kritik der praktischen Vernunft«, 1788) stellte er ein oberstes und allgemeines Sittengesetz auf, das die Pflichterfüllung in den Mittelpunkt der sittlichen Wertordnung stellt (kategorischer Imperativ) und verbietet, den Menschen nur als Mittel zu benutzen (»Grundlegung zur Metaphysik der Sitten«, 1785).
Die Ideen »Gott«, »Freiheit« und »Unsterblichkeit« sind für Kant nicht Verstandesbegriffe, sondern letzte Forderungen (Postulate) der Vernunft, die für die Bildung von Erfahrung aber nur »regulative« Bedeutung haben. Wenn sie auch nicht theoretisch erkennbar sind, muss ihre Realität doch angenommen werden, da sie Bedingungen sittlichen Handelns sind."
Quelle:
© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2001
Viele Grüße
Josef
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 15:50 Do 20.10.2011 | Autor: | Eliss |
Hallo Moralphilosophie,
> Zum Thema.
> Ich habe zum Thema Kant 2 Aussagen, die meiner Meinung
> nach nicht zusammen passen. Es geht um die Transzendentale
> Logik bzw. um die Unterteilung in Transzendentale Dialektik
> - also die Vernunft.
> Kant sagt, dass der Gott NUR in der Vernunft eine
> Daseinsberechtigung hat. Das heißt, er ist weder in der
> Transzendentalen Analytik (Verstand) noch in der
> Transzendentalen Ästhetik, in der Sinneswahrnehmung. Kurz:
> wir können Gott weder denken, noch mit unseren Sinnen
> wahrnehmen. Er darf nur in der Vernunft existieren.
Ja.
> Aber die Vernunft ist die Geburt des Kategorischen
> Imperativs. Der Kategorische Imperativ ist ein mögliches
> sagen wir mal: Gesetz (kürzen es ab).
Es gibt von Kant sozusagen 2!! Werke, die Kritik der reinen Vernunft- die schilderst du oben, sprich: wir können Gott nicht wahrnehmen,... etc. und die Kritik der prakt. Vernunft (in diesem Werk wird Gott postuliert, siehe folgendes:
Dann sieht Kant aber den kategorischen Imperativ als "Gesetz", und begründet dessen "Richtigkeit" damit, dass er jedem Menschen sofort einsichtig wäre.
Damit es "Sinn" macht, dass dieses richtige Gesetz befolgt wird, setzt Kant als Erstes voraus, dass der Mensch, dem der kat. Imp. sofort einsichtig ist, die FREIHEIT hat, sich für den kat. Imp. zu entscheiden/danach zu handeln, oder das eben nicht zu tun.
Nun sagt Kant weiter, es gibt nicht unbedingt Gerechtigkeit in diesem Leben, nur weil sich Menschen an den kat. Imp., also an das "Richtige" halten, geht es Ihnen nicht gut. Es muss sich doch aber lohnen, so zu handeln wie es eben "richtig" ist. Daher setzt Kant als 2. Postulat der prak. Vernunft die UNSTERBLICHKEIT der Seele voraus. Damit diese "Belohnung" für das Handeln nach dem kat. Imp. in diesem Leben auch "fair" ist, also die Lohnordnung bestehen bleibt, muss es Gott geben. GOTT ist der Garant für diese Lohnordnung. Gott ist das 3. Postulat der prakt. Vernunft.
(die vielen Anführungszeichen sollen zeigen, dass Kant nicht Recht gehabt haben muss und die teilw. vllt. unberechtigte Vereinfachung erklären)
> Meine Frage: Wie kann Die Vernunft (bezogen auf den Kat.
> Imperativ) in ihrer Gesetzmäßigkeit bzw. "Reinheit"
> gleichzeitig nur die Existens Gottes in sich führen?
>
> Hintergrdun: Kant hiel doch nichts vom Gott.
Wieso? Er postuliert Gott sogar, Gott MUSS existieren laut Kant, mit der Begründung, dass sonst der kategorische Imperativ sonst nicht "das Richtige" sein kann.
Das gehört in die Kritik der praktischen Vernunft.
Kant hielt nichts von den GottesBEWEISEN, weil diese alle fordern/ten, dass Gott "denkbar" bzw. "erkennbar" oder sonstwas ist bzw. die Welt "wohlgeordnet" ist.(bspw. der physiko-theolog. Gottesbeweis geht von der Sichtbarkeit Gottes in der Schöpfung aus; oder der ontologische Gottesbeweis nach Anselm von Canterburg, er geht davon aus, dass wir Gott denken können).
Kant sagt nun aber in seiner Kritik der reinen Vernunft, dass dies nicht "möglich" ist, Gott zu erkennen, zu denken oder die Welt für wohlgeordnet darzustellen, weil der Mensch durch die apriorischen Kategorien "eingeschränkt" ist.
> Wie kann er
> Gott in der Vernunft "existieren" lassen und gleichzeitig
> aus der Vernunft den Kategorischen Imperativ formen?
> Das ist mit unbegreiflich. Bitte um Hilfe.
Das sind meines Erachtens nach 2 unterschiedliche Biere (oder wie man so sagt ).
Gott folgt laut Kant quasi ja aus dem kat. Imp. (siehe oben).
Ob das Gottesbild so das wahre ist, darüber kann man ja bekanntlich streiten .
Ich hoffe, das hier erleuchtet dich ein bisschen; nicht verwirrt sein, wenn ich die Begriffe Kritik der prakt. Vernunft und Kritik der reinen Vernunft vllt ein bisschen "unwissenschaftlich" verwende oder so. Ist schließlich alles für uns Nicht-Kants.
Viele Grüße
Eliss
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Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:20 Di 25.10.2011 | Autor: | matux |
$MATUXTEXT(ueberfaellige_frage)
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