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Mengenlehre: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 20:03 Do 11.04.2013
Autor: Steffi2012

Aufgabe 1
Entscheiden Sie mit Begründung, ob gilt:
a) 2 [mm] \subset \IN [/mm] b) 2 [mm] \in P(\IN) [/mm] c) [mm] \IN \in \IR [/mm] d) [mm] \IN \in P(\IR0+) [/mm]


Aufgabe 2
Entscheiden Sie ohne Rechnung anhand der Struktur des Pascalschen Dreiecks, ob es mehr drei- oder mehr vierelementige Teilmengen einer zehnelementigen Menge gibt.


Aufgabe 3
Bestimmen Sie die Mächtigkeit von P(P(P({0,1,2}))) und geben Sie ein Element dieser Menge an.


Aufgabe 4
Welche Bedingung muss erfüllt sein, dass [mm] \left|A \cup B\right| [/mm] = [mm] \left|A\right| [/mm] + [mm] \left|B\right| [/mm] für zwei endliche Mengen A und B gilt? Belegen Sie anhand eines Gegenbeispiels, dass diese Bedingung nicht verzichtbar ist. Stellen Sie eine ähnliche Gleichung auf, die ohne diese Bedingung für alle endliche Mengen gilt.


Hallo,

ich hoffe, ihr könnt ihr bei den obigen Aufgaben helfen. Ich kenne die Lösungen teilweise, allerdings verstehe ich sie nicht.

Zu Aufgabe 1:
Warum ist 2 keine Teilmenge von [mm] \IN? [/mm] Müsste es so richtig heißen? 2 [mm] \in \IN [/mm] und {2} [mm] \subset \IN? [/mm]
Und fü b) dann {2} [mm] \in P(\IN)? [/mm]
Warum ist [mm] \IR [/mm] keine Element von [mm] \IN? [/mm]

Zu Aufgabe 2:
Hier kenne ich die Lösung nicht. Wie begründet man es am besten?

Zu Aufgabe 3:
Wie die Mächtigkeit berechnet wird, ist mir bekannt:
[mm] 2^{256} [/mm] = [mm] 1,1579*10^{77} [/mm]
Mir ist aber nicht schlüssig wie man ein Element dieser Menge angibt.

Bei Aufgabe 4 muss gelten [mm] \left|A \cap B \right| [/mm] = leere Menge gelten. Doch wie beweist man durch ein Gegenbeispiel, dass dies unverzichtbar ist?

Ich hoffe, ihr könnt mir helfen die Lösungen besser nachzuvollziehen.
Danke schön!

Lieben Gruß
Steffi

        
Bezug
Mengenlehre: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 03:51 Fr 12.04.2013
Autor: Marcel

Hallo,

> Entscheiden Sie mit Begründung, ob gilt:
>  a) 2 [mm]\subset \IN[/mm] b) 2 [mm]\in P(\IN)[/mm] c) [mm]\IN \in \IR[/mm] d) [mm]\IN \in P(\IR0+)[/mm]
>  
> Entscheiden Sie ohne Rechnung anhand der Struktur des
> Pascalschen Dreiecks, ob es mehr drei- oder mehr
> vierelementige Teilmengen einer zehnelementigen Menge
> gibt.
>  
> Bestimmen Sie die Mächtigkeit von P(P(P({0,1,2}))) und
> geben Sie ein Element dieser Menge an.
>  
> Welche Bedingung muss erfüllt sein, dass [mm]\left|A \cup B\right|[/mm]
> = [mm]\left|A\right|[/mm] + [mm]\left|B\right|[/mm] für zwei endliche Mengen
> A und B gilt? Belegen Sie anhand eines Gegenbeispiels, dass
> diese Bedingung nicht verzichtbar ist. Stellen Sie eine
> ähnliche Gleichung auf, die ohne diese Bedingung für alle
> endliche Mengen gilt.
>  
> Hallo,
>  
> ich hoffe, ihr könnt ihr bei den obigen Aufgaben helfen.
> Ich kenne die Lösungen teilweise, allerdings verstehe ich
> sie nicht.
>
> Zu Aufgabe 1:
>  Warum ist 2 keine Teilmenge von [mm]\IN?[/mm]

wäre $2 [mm] \subset \IN,$ [/mm] so wäre jedes Element der Menge [mm] $2\,$ [/mm] auch in [mm] $\IN\,.$ [/mm]
(Ich nehme an, ihr benutzt [mm] $\subset$ [/mm] im Sinne von [mm] $\subseteq\,.$) [/mm] Welche Elemente
hat denn [mm] $2\,$? [/mm] Ist [mm] $2\,$ [/mm] überhaupt eine Menge (im naiven Sinne - ich will
jetzt nicht auf irgendwelche Konstruktionen hinaus, wo man etwa [mm] $2=\{\emptyset,\,\{\emptyset\}\}$ [/mm]
identifiziert oder sowas wie Dedekindsche Schnitte ... das lassen wir alles
mal außen vor. Wir gehen von der "schulischen 2" aus!)

> Müsste es so richtig
> heißen? 2 [mm]\in \IN[/mm]

[ok]

> und {2} [mm]\subset \IN?[/mm]

Richtig: Ist nämlich $x [mm] \in \{2\}\,,$ [/mm] so folgt schon [mm] $x=2\,$ [/mm] und wegen $2 [mm] \in \IN$ [/mm]
dann $x [mm] \in \IN\,.$ [/mm] $x [mm] \in \{2\}$ [/mm] war beliebig, daher folgt [mm] $\{2\} \subset \IN\,.$ [/mm]

>  Und fü b) dann
> {2} [mm]\in P(\IN)?[/mm]

[ok] (Denn wegen [mm] $\{2\} \subseteq \IN$ [/mm] folgt [mm] $\{2\} \in P(\IN)$ [/mm] nach Definition von [mm] $P(\IN)\,.$) [/mm]

> Warum ist [mm]\IR[/mm] keine Element von [mm]\IN?[/mm]

Ich sag's mal "blöde" so: Du weißt, dass [mm] $\IN=\{1,2,3,...\}\,.$ [/mm] (Vielleicht
gehört bei Euch auch [mm] $0\,$ [/mm] zu [mm] $\IN\,,$ [/mm] dann schreibe sie dabei.)
Siehst Du, dass da "irgendwo" die "schulische Zahl [mm] $\IR$" [/mm] auftaucht?
Anders gesagt: Zählst Du etwa ... $300,$ $301,$ ... [mm] $\IR,$ [/mm] ...
  
Nein! Außerdem ist in der Tat [mm] $\IN \subseteq \IR\,.$ [/mm] Jetzt haben wir hier einen
(ich darf das wohl so sagen?!) "kleinen Spezialisten", der sich gut mit
Mengenlehre auskennt: Tobi. Vielleicht liest er mit und schreibt etwas dazu,
ob das nun ein mengentheoretisches Problem wird, wenn [mm] $\IR \in \IN$ [/mm] wäre...
Ich bin gerade zu müde und entsprechend denkfaul!

> Zu Aufgabe 2:
>  Hier kenne ich die Lösung nicht. Wie begründet man es am
> besten?

War das die Aufgabe?

> Entscheiden Sie ohne Rechnung anhand der Struktur des
> Pascalschen Dreiecks, ob es mehr drei- oder mehr
> vierelementige Teilmengen einer zehnelementigen Menge
> gibt.

Was hat denn $U:={n [mm] \choose [/mm] k}$ mit [mm] $\{T \subseteq X:\;\; |T|=k\}$ [/mm] für eine Menge [mm] $X\,$ [/mm] mit $|X|=n [mm] \ge k\,$ [/mm]
zu tun? (Die Anzahl der Elemente von [mm] $U\,$ [/mm] ist...?)

Und wo findest Du etwa ${10 [mm] \choose [/mm] 4}$ im Pascalschen Dreieck wieder?
Und schau' Dir mal an, was "mit den Zahlen einer festen Zeile passiert, wenn
Du sie von links bis zur Mitte durchläufst?" (Begründung?)

    []Am Besten bei diesem Bild (klick!) - ungeachtet der Fibonacci-Zahlen!

Und in der Zeile mit den ${10 [mm] \choose [/mm] k}$ ($k=0,...,10$) (das Bild endet genau dort - beachte,
dass in der ersten Zeile [mm] $n=0\,$ [/mm] ist) hast Du 11 Zahlen stehen. Die "Mitte"
dort ist also die 6. Zahl (6. Spalteneintrag) dieser Zeile, also ${10 [mm] \choose [/mm] 5}=252$...

P.S. Bei so vielen Aufgaben diese lieber "vernünftig" in einzelne Fragen
trennen!

Gruß,
  Marcel

Bezug
                
Bezug
Mengenlehre: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 08:25 Fr 12.04.2013
Autor: tobit09

Hallo Marcel,


> Jetzt
> haben wir hier einen
>  (ich darf das wohl so sagen?!) "kleinen Spezialisten", der
> sich gut mit
> Mengenlehre auskennt: Tobi. Vielleicht liest er mit und
> schreibt etwas dazu,
>  ob das nun ein mengentheoretisches Problem wird, wenn [mm]\IR \in \IN[/mm]
> wäre...

Danke für die netten Worte! :-)

Hier habe ich aber nichts wirklich Schlaues beizutragen:

Im Rahmen einer naiven Mengenlehre wird man annehmen, dass sämtliche natürliche Zahlen keine Mengen sind. Also [mm] $A\notin\IN$ [/mm] für alle Mengen $A$, insbesondere für [mm] $A=\IR$. [/mm]

Im Rahmen von ZFC sind hingegen alle Elemente von Mengen wieder Mengen und so konstruiert man auch "natürliche Zahlen" als Mengen. Bei der üblichen Konstruktion nach der Idee [mm] $0:=\emptyset$, $1:=\{0\}$, $2:=\{0,1\}$, $3:=\{0,1,2\}$, [/mm] ... sind allerdings alle solchen "natürlichen Zahlen" endliche Mengen, währen [mm] $\IR$ [/mm] überabzählbar ist. Also ist auch bei dieser Variante [mm] $\IR$ [/mm] keine natürliche Zahl.

Eine andere Variante im Rahmen von ZFC wäre, [mm] $\IN$ [/mm] als Teilmenge von [mm] $\IR$ [/mm] zu konstruieren. Wäre dann [mm] $\IR\in\IN$, [/mm] so wäre [mm] $\IR\in\IR$, [/mm] was dem Fundierungsaxiom widerspräche.

Würde man dagegen [mm] $\IN$ [/mm] im Rahmen von ZFC irgendwie anders konstruieren, sehe ich keinen Grund, warum nicht theoretisch [mm] $\IR\in\IN$ [/mm] gelten sollte.


Viele Grüße
Tobias

Bezug
        
Bezug
Mengenlehre: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 04:27 Fr 12.04.2013
Autor: Fulla

Hallo Steffi!

> Entscheiden Sie mit Begründung, ob gilt:
> a) 2 [mm]\subset \IN[/mm] b) 2 [mm]\in P(\IN)[/mm] c) [mm]\IN \in \IR[/mm] d) [mm]\IN \in P(\IR0+)[/mm]

>

> Entscheiden Sie ohne Rechnung anhand der Struktur des
> Pascalschen Dreiecks, ob es mehr drei- oder mehr
> vierelementige Teilmengen einer zehnelementigen Menge
> gibt.

>

> Bestimmen Sie die Mächtigkeit von P(P(P({0,1,2}))) und
> geben Sie ein Element dieser Menge an.

>

> Welche Bedingung muss erfüllt sein, dass [mm]\left|A \cup B\right|[/mm]
> = [mm]\left|A\right|[/mm] + [mm]\left|B\right|[/mm] für zwei endliche Mengen
> A und B gilt? Belegen Sie anhand eines Gegenbeispiels, dass
> diese Bedingung nicht verzichtbar ist. Stellen Sie eine
> ähnliche Gleichung auf, die ohne diese Bedingung für alle
> endliche Mengen gilt.

>

> Hallo,

>

> ich hoffe, ihr könnt ihr bei den obigen Aufgaben helfen.
> Ich kenne die Lösungen teilweise, allerdings verstehe ich
> sie nicht.

>

> Zu Aufgabe 1:
> Warum ist 2 keine Teilmenge von [mm]\IN?[/mm] Müsste es so richtig
> heißen? 2 [mm]\in \IN[/mm] und {2} [mm]\subset \IN?[/mm]
> Und fü b) dann
> {2} [mm]\in P(\IN)?[/mm]
> Warum ist [mm]\IR[/mm] keine Element von [mm]\IN?[/mm]

Hier hast du [mm]\mathbb R[/mm] und [mm]\mathbb N[/mm] vertauscht. Lies abakus' Antwort entsprechend.

> Zu Aufgabe 2:
> Hier kenne ich die Lösung nicht. Wie begründet man es am
> besten?

>

> Zu Aufgabe 3:
> Wie die Mächtigkeit berechnet wird, ist mir bekannt:
> [mm]2^{256}[/mm] = [mm]1,1579*10^{77}[/mm]

[ok]

> Mir ist aber nicht schlüssig wie man ein Element dieser
> Menge angibt.

Da kannst du es dir leicht machen und [mm]\emptyset\in P(P(P(\{0,1,2\})))[/mm] antworten. Oder auch komplizierter: [mm]\{1,\{0,2\},\{\emptyset\cup\{0,1,2\}\}\in P(P(P(\{0,1,2\})))[/mm]. Schreib dir am besten mal alle Elemente von [mm]P(\{0,1,2\})[/mm] auf. Und dann von [mm]P(P(\{0,1,2\}))[/mm]. Und schließlich von [mm]P(P(P(\{0,1,2\})))[/mm]. Nimm dir aber bis zum Rest deines Lebens nichts mehr vor... Nein, im Ernst: Schreib zumindest ein paar Elemente dieser Mengen auf, um zu verstehen, welche Struktur dahintersteckt. Oder betrachte [mm]P(P(P(\{5\})))[/mm] und mache Rückschlüsse.

> Bei Aufgabe 4 muss gelten [mm]\left|A \cap B \right|[/mm] = leere
> Menge gelten. Doch wie beweist man durch ein Gegenbeispiel,
> dass dies unverzichtbar ist?

Na, durch ein Gegenbeispiel. Übersetzt heißt das doch: Gibt es endliche Mengen A und B mit [mm]A\cap B\neq\emptyset[/mm] (die Betragsstriche sind übrigens überflüssig bzw. sogar falsch) mit [mm]|A\cap B|=|A|+|B|[/mm]?
Angenommen [mm]|A\cap B|=|A|+|B|[/mm] gilt für beliebige endliche Mengen. Dann betrachte z.B. [mm]A:=\{\text{rot},\text{gelb}, \text{blau},\text{grün}\}[/mm] und [mm]B:=\{\text{weiß},\text{gelb},\text{orange},\text{blau}\}[/mm]. (Oder nimm Zahlen als Elemente, wenn dir das lieber ist.)


Lieben Gruß,
Fulla

Bezug
                
Bezug
Mengenlehre: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 22:08 So 14.04.2013
Autor: Steffi2012

Hey Leute, ich danke euch vielmals für die Antworten! :)

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