Merkel´s Regierungsstil < Politik/Wirtschaft < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:04 So 11.11.2007 | Autor: | sardelka |
Hallo!
Ich habe in Politik eine Hausaufgabe aufbekommen, die ich aber leider selbst nicht erledigen kann, weil ich einfach nicht gut genug in Politik/Wirtschaft bin.
Die Aufgabe ist egtl. ganz einfach.
Wir sollen den Regierungsstil von Merkel aufschreiben.
Ich kenn mich in diesem Thema überhaup nicht aus und im I-net steht auch nichts Richtiges drüber.
Kann mir jemand helfen, der sich damit etw. auskennt?
Wäre nicht schlecht, wenn man vllt etw. Kritik daran hätte, unser Lehrer kritisiert alles. :)
Wäre euch sehr dankbar
Mit freundlichen Grüßen
sardelka
Ich habe diese Frage in keinen anderen Foren gestellt.
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Hallo sardelka ,
bei deiner Frage hilft (wie immer) Wikipedia.
Zu kritisieren gibt es an dem Regierungsstil von Angela Merkel (meiner Meinung) nicht viel. Einige behaupten, dass sie zu passiv/still sei und nicht wie Altbundeskanzler Schröde ein "Machtwort" bzgl. wirtschaftspolitischer Debatten (Arbeitslosengeld) spricht. Desweiteren wird auch gerne behauptet sie würde sich nicht um innenpolitische Debatten kümmern und eher das außenpolitische Licht suchen. Dem steht jedoch gegenüber, dass sie als Kanzlerin die deutschen Interessen im Ausland am besten durchsetzen kann (wie Z.Bso. wirtschaftliche Interessen in Indien vor ein paar Tagen).
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:46 So 11.11.2007 | Autor: | sardelka |
In wikipedia habe ich schon geguckt, dort habe ich leider nichts passendes gefunden. Denn ich soll ja schreiben wie es wirklich ist und nicht was sie egtl tun will.
Hmm.. also der eine Beispiel war schon nicht schlecht. Aber vllt gibt es noch welche, die man nennen könnte.
Deine Antwort hat mir aber auch schon auf jeden Fall etw. weiter geholfen. :)
Danke sehr
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Na ja, da gibts schon Informationen:
"Zu Beginn der Legislaturperiode traten Merkel und ihr Kabinett weder außen- noch innenpolitisch in besonderem Maße in Erscheinung..."
"Ungeachtet des Fehlens einschneidender Maßnahmen stieß Merkels eher sachlicher Regierungsstil anfangs in der Bevölkerung, unter den Führungskräften der Wirtschaft und im Ausland überwiegend auf Zustimmung..."
Aber um es auf einen Nenner zu bringen: Sie regiert unaufgeregt und außer einem neuen Haarschnitt präsentiert sich sie wie immer, also eher rational als emotional.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:56 So 11.11.2007 | Autor: | sardelka |
okej, danke sehr :)
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 19:58 So 11.11.2007 | Autor: | alexchill |
No Problem :)
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Hi sardelka,
> Ich kenn mich in diesem Thema überhaup nicht aus und im
> I-net steht auch nichts Richtiges drüber.
Ich habe im Netz einen sehr interesannten Artikel gefunden. Guck dir mal das an:
Eine Frau an der Macht
Es kann nur einen Kanzler geben und der wird zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland weiblich. Nach langen Verhandlungen und mehreren Treffen haben sich die beiden Volksparteien SPD und CDU auf die Bildung einer großen Koalition geeinigt. Angela Merkel (CDU) soll das Regierungszepter übernehmen, der bisherige Amtsinhaber Gerhard Schröder (SPD) hat seinen Rückzug angekündigt.
Am Ende haben sich alle bunten, farbenfrohen Koalitionsmöglichkeiten und Koalitionsunmöglichkeiten zerschlagen, vom «Ampelbündnis» über «Jamaika-Allianz», und es hat sich schließlich das durchgesetzt, was von vornherein am wahrscheinlichsten und am stabilsten erschien. Die Spitzen von Union und Sozialdemokraten scheinen der Bildung einer großen Koalition zustimmen zu wollen, in der die CDU-Chefin Angela Merkel Bundeskanzlerin werden soll. Mit dieser Empfehlung gehen die Parteien am kommenden Montag offiziell in die Koalitionsverhandlungen, die bis zum 12. November dauern.
In dem Machtpoker hat die Union offenbar einen hohen Preis für den umkämpften Kanzlerposten bezahlt, den die SPD und der bisherige Amtsinhaber Gerhard Schröder lange Zeit vehement für sich beansprucht haben. Knackpunkt war bis zuletzt die Frage, ob die Union als stärkste Fraktion im Bundestag die Kanzlerin einer großen Koalition würde stellen dürfen. Das Festhalten der SPD an Schröder war offenbar ein taktischer Schachzug, um den Preis für das Kanzleramt in die Höhe zu treiben. Das Kalkül scheint aufgegangen zu sein.
Nach Informationen aus Kreisen der Parteien wird die CDU den Kanzleramtsminister stellen und vier weitere Ressorts besetzen, die CSU erhält zwei Ministerien. Im Gegenzug bekommt die SPD acht Ministerien: Das Außen-, das Finanz-, das Justiz-, das Arbeits-, das Gesundheits-, das Verkehrs-, das Umwelt-, und das Entwicklungsministerium.
Der bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber wird nach Agentur-Informationen das Wirtschaftsministerium übernehmen, von dem allerdings das Arbeits-Ressort abgetrennt wird. Den Posten des Bundestagspräsidenten wird der CDU-Politiker Norbert Lammert erhalten. In Merkels Wahlkampfteam war Lammert für Kultur zuständig.
Gerhard Schröder kündigte in der Sitzung des SPD-Vorstandes bereits seinen Rückzug an. Schröder wolle auch in einer großen Koalition nicht als Vize-Kanzler auftreten. «Das ist nicht meine Lebensplanung», sagte er. Damit nimmt Schröder nach sieben Jahren Kanzlerschaft seinen Hut. Als zentrale Aufgabe der kommenden Bundesregierung nannte Schröder die «Modernisierung in Deutschland mit sozialer Sicherheit». Er betrachte es als seine Aufgabe, die Koalition zu unterstützen, wo er nur könne. Die SPD müsse klar machen, dass das ökologische Erbe der amtierenden Regierung bei den Sozialdemokraten am besten aufgehoben sei.
Dass sich die Union mit dem eher mageren Wahlergebnis im Rücken in der Kanzlerfrage durchgesetzt hat, schreiben Journalisten und Beobachter vor allem Angela Merkel zu, die im Machtspiel nach dem Wahltag am 18. September weder parteiintern noch gegenüber der SPD einen einzigen Fehler gemacht habe. Ihr sei es gelungen, die eigenen Reihen geschlossen zu halten und einen Aufstand zu unterdrücken. Der Geschlossenheit der Partei habe sie es zu verdanken, dass sie nun in das Kanzleramt einziehen darf.
«Ich will keine große Koalition, und ich kämpfe dagegen, denn sie sie bedeutet Stillstand, und das ist das Letzte, was Deutschland braucht», hatte Angela Merkel in einem Interview des Nachrichtenmagazins «stern» im Wahlkampf gesagt. Zwischen taktischer Rhetorik und politischer Realität klafft bekanntlich eine große Lücke, und die Kanzlerin in spe wird sich daran messen lassen müssen, mit welchem Geschick und Einfühlungsvermögen sie die Koalition lenkt, die eher ein Zweckbündnis als eine Liebesheirat darstellt.
Konfliktpotenzial ist genug vorhanden: Heftigen Streit dürfte es über den Unionsplan geben, den Kündigungsschutz zu lockern und mehr betriebliche Bündnisse zu ermöglichen. An der Arbeitsmarktreform Hartz IV halten beide Seiten fest. Die SPD will aber, dass ältere Arbeitslose erst ab 2008 und nicht schon ab Februar 2006 höchstens 18 statt 32 Monate Arbeitslosengeld (ALG) I beziehen können. Außerdem soll der Satz für das ALG II im Osten auf Westniveau angehoben werden. Die Union lehnt dies ab.
Ein weiterer eklatanter Streitpunkt ist der Türkei-Beitritt zur EU. Die Union lehnt eine Vollmitgliedschaft ab und ist für eine privilegierte Partnerschaft mit Ankara. Für die SPD kommt nur der vor Jahrzehnten versprochene Beitritt in Frage. Die Union will den von Rot-Grün beschlossenen Atomausstieg rückgängig machen. Es sollen aber nur die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert und keine neuen Meiler gebaut werden.
Und schließlich noch die Auseinandersetzung in der Gesundheitspolitik um die Einführung einer Bürgerversicherung oder konträr die Kopfpauschale. Die SPD will eine Bürgerversicherung, in die je nach Leistungsfähigkeit eingezahlt werden soll - auch Beamte und Selbstständige. Die Union will eine einkommensunabhängige Gesundheitsprämie und die Finanzierung des Gesundheitswesens von den Lohnnebenkosten abkoppeln.
Der Taktikerin Angela Merkel wird großes Verhandlungsgeschick nachgesagt; sie wüsste auszuloten, andere für ihre Ziele einzuspannen und sei schlau genug, nicht mit dem Kopf durch die Wand zu rennen anders als Männer, die dem Klischee nach in einem Konkurrenz- und Wettbewerbsdenken stets nur um das eigene Vorankommen bemüht seien. Es bleibt abzuwarten, für welchen möglicherweise «weiblichen» Regierungsstil Angela Merkel steht.
Sicher ist, dass sie als Kanzlerin Geschichte schreiben könnte. Auf der ganzen Welt gibt es keine zehn Frauen, die als Staats- oder Ministerpräsidentin souveräner Länder amtieren, seit 1960 waren es gerade einmal 49.
(Quelle: www.condor.cl)
Liebe Grüße
Analytiker
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