Nullsystem Drehstromleitung < Elektrotechnik < Ingenieurwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 11:31 Mi 27.05.2015 | Autor: | paul87 |
Aufgabe | Ich habe ein Drehstromnetz. An diesem Netz ist eine Drehstromleitung angeschlossen. Die Drehstromleitung wird von der Netzseite von einem symmetrischen Drehstromsystem gespeist. Am anderen Ende ist die Drehstromleitung einphasig gegen Erde belastet. Die anderen beiden Phasen der Leitung sind offen.
[Dateianhang nicht öffentlich] |
Kann ein Nullsystem existieren, wenn eine Drehstromleitung zwar dreiphasig an ein Drehstromsystem angeschlossen ist, aber nur einphasig belastet wird?
Generell kann ein Nullsystem nur entstehen, wenn der Sternpunkt geerdet ist oder am Sternpunkt ein Neutralleiter angeschlossen ist. Wenn also eine unsymmetrische, im Sternpunkt geerdete, dreiphasige Last angeschlossen wird, die dafür sogt, dass aber nur eine Phase belastet ist, entsteht demnach ein Nullsystem. Hier sind aber alle drei Leiter im Sternpunkt der Last miteinander verbunden.
Aber kann ein Nullsystem auch entstehen, wenn zwei der drei Leiter am Ende offen sind und nur an einem Leiter eine Last gegen Erde angeschlossen ist?
Dateianhänge: Anhang Nr. 1 (Typ: svg) [nicht öffentlich]
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:51 Mi 27.05.2015 | Autor: | leduart |
Hallo
Nein ist die kurzr Antwort.
Gruß leduart
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Mit Nullsystem ist sicherlich gemeint, das auf der geerdeten "Rückleitung" kein Strom fließt, obwohl das auf mindestens einer der 3 Phasen der Fall ist.
Warum das überhaupt funktionieren kann, zeigt ein Zeigerbild:
Wenn im Generator die 3 Phasen aus um 120 Grad versetzten Spulen gespeist werden, sind die Ströme auch um 120 Grad gegeneinander versetzt, falls in den Kreisen nur Ohmsche Widerstände sind.
Bei drei gleich stark belasteten Phasen kannst du nun drei gleich lange Zeiger im Winkel von 120 Grad zeichnen, deren Vektorsumme 0 gibt (Nullsystem).
Mit einem einzigen Zeiger ist das gar nicht möglich.
Mit 2 Zeigern (also 2 Phasen) ist das nur möglich, wenn die beiden Zeiger entgegengesetzt gleich lang sind. Wenn also im Generator sich die Spulen von 2 Phasen im Winkel von 180 Grad gegenüberstünden, wäre das mit diesen beiden Phasen möglich bei gleicher Belastung. Wenn nicht, müsste man die beiden Ströme durch Spule(n) und/oder Kondensator(en) so phasenverschieben, dass sie um 180 Grad versetzt und gleich größ wären.
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 12:16 Sa 30.05.2015 | Autor: | paul87 |
Ich hatte die Frage gestellt, weil mir bei der Netzberechnung aufgefallen ist, dass wenn ich eine Drehstromleitung nur einphasig belaste und die anderen beiden Phasenleiter am Ende offen lasse, dass sich dann die Spannungen dieser Phase gegen Erde anheben! Das hatte mich verwundert weil diese beiden Phasen ja "unbeteiligt" sind.
Durch die Belastung der einen Phase fließt ein Strom. Dieser verursacht einen Spannungsabfall auf dieser Phase. Dieser Strom fließt über die Erde zurück. Dadurch entsteht zwar kein Nullsystem der Ströme, allerdings entsteht ein Nullsystem der Spannungen. Und dieses Nullsystem verursacht dann den Spannungsanstieg auf den anderen beiden unbelasteten Phasen.
Physikalisch erkläre ich mir das so, dass der Rückstrom ja ja auch einen Spannungsabfall über der Erde verursacht. Und genau dieser Spannungsabfall ist dann die Spannungserhöhung auf den unbelasteten Phasen.
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