Piaget und Montessori < Pädagogik < Geisteswiss. < Vorhilfe
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Hallo,
ich muss für einen Praktikumsbericht bezüglich einer Unterrichtsstunde im LK Pädagogik von Piaget auf Montessori überleiten...kann mir jemand hinsichtlich der Gemeinsamkeiten und Unterschiede helfen?
Vielen Dank im Voraus,
Mareike
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(Antwort) fertig | Datum: | 17:50 Mi 13.03.2013 | Autor: | Josef |
Hallo Lilly,
"Piaget geht davon aus, dass Lernen oder auch Entwicklung dadurch angestoßen werden, dass das innere Gleichgewicht eines Menschen „Störungen“ erfährt, dadurch Aktivität erfolgt, um dieses Gleichgewicht wiederherzustellen. In diesem Wechselspiel von Assimilation und Akkomodation findet Lernen und Entwicklung statt.
Das Wechselspiel von Akkomodation und Assimilation findet nach Piaget unvermeidbar, also ggf. auch ohne pädagogische Einwirkung statt. Das Kind entwickelt selbst Schemata (z.B. Lesen und Schreiben) und Strukturen (Umgang mit Schriftsprache) aus. So kann das Kind nach und nach neue und höhere Entwicklungsstufen erreichen. Weil dieser Prozess aus dem Kind selbst heraus stattfindet, spricht Piaget von einem epigenetischen Prizip. Jeder Mensch kann sich aus sich selbst heraus weiterentwickeln. Piaget geht davon aus, dass jeder Mensch von sich aus nach Weiterentwickeln strebt und nennt den Menschen deshalb auch „epistemisches Subjekt“ (= Erkenntnis suchend und erkennend)."
"Maria Montessoris pädagogische Denken und Handeln war geprägt vom Glauben an die Fähigkeit des Kindes, sich selbst sinnvoll entwickeln zu können. Nach Montessori sind alle Kinder lernwillig, wenn sie nur hinreichend Anregung vorfinden und zugleich nie gegen ihren Willen zum Bewältigen bestimmter Lernanforderungen gezwungen werden.
Die Montessoripädagogik folgt dem Grundsatz: „Hilf mir, es selbst zu tun!“ Kinder sollen in einer vorbereiteten Umgebung selbst lernen und sich entwickeln können. Entscheidend für Montessori ist, dass diese Umgebung tatsächlich kindgerecht vorbereitet ist, sich also nach kindlichen Bedürfnissen richtet. In der „Freiarbeit“ entscheiden die Kinder selbst, was oder wie sie lernen wollen. Nach Montessori werden die Kinder so als Individuen geachtet und können sich individuell nach ihren Fähigkeiten, Möglichkeiten und Interessen entwickeln und entfalten.
Schülerinnen und Schüler von Montessorischulen lernen von Beginn der Schulzeit an, selbst zu entscheiden und einzuschätzen, was sie tun wollen und was sie tun können."
Quelle: Pädagogik; Pocket teacher; Abi; Cornelsen: ISBN 978-3-411-86300-6
Viele Grüße
Josef
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