Polyaddition < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 15:27 Mi 29.06.2005 | Autor: | MIB |
Hallo,
ich habe ein Diisocyanat + Polyol und soll nun eine Verknüpfung von mindestens 4 Monomeren herstellen.
gezeichnet sieht es ungefähr so aus:
[mm] [R_1 [/mm] - [mm] \overline{N} [/mm] - C - [mm] \overline{O} [/mm] - [mm] R_2]_n
[/mm]
bei dem N geht nach unten noch ein H, bei dem C nach oben eine doppeltbindung und dann ein O mit einem Dach drauf (was bedeutet das?), das O neben dem C hat einen strich oben und unten (was bedeutet das?)
Wie soll man da jetzt eine Verknüpfung von 4 Monomeren hinbekommen?
DANKE
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Hallo Michael!
Es erstaunt mich ja schon ein bisschen, dass du nach den ganzen Strichen fragst, weil sowas eigentlich in der Schule gleich am Anfang gemacht wird, aber fragen ist da natürlich das beste, was man machen kann!!
Also, die Striche geben freie Eletkronenpaare an, sind also quasi identisch mit den Strichen, die du zwischen verbundenen Atomen zeichnest. Die freien Elektronenpaare werden der Faulheit halber aber oft auch weggelassen. Das Dach, wie du es nennst sollten eigentlich zwei nicht miteinander verbundene Striche sein, die beide ebenfalls freie Elektronenpaare repräsentieren. Diese Dachstellung rührt daher, dass am O ja eine Doppelbindung vorliegt und dadurch für die beiden freien Elektronenpaare mehr Platz zur Verfügung steht, den sie natürlich auch nutzen!
Die Aufgabenstellung mit mindestens 4 Monomeren irritiert mich ein wenig, weil bei einer Polyaddition eigentlich viele ( =poly) Monomere miteinander verknüpft werden. Bei deinem Beispiel hast du ja schon quasi zwei Monomere miteinander reagieren lassen. Vielleicht schaust du dir das hier mal genauer an, da das mit Abbildungen immer besser zu verstehen ist. Im Endeffekt hast du dann nachher eine Kette vorliegen, die abwechselnd aus früheren Diisocyanaten und Polyolen bestand.....
Gruß Tran
PS: Mir fällt grad ein, Polyol bedeutet ja im Gegensatz zu Diol, dass es nicht unbedingt zwei, sondern mehrere Alkoholreste besitzt. Wenn du als mind. ein Triol verwendest, kannst du diese drei(oder mehr) OH - Gruppen mit den Cyanatgruppen zur Reaktion bringen und hast somit mind. 4 Monomere reagieren lassen!!
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(Frage) beantwortet | Datum: | 17:32 Mi 29.06.2005 | Autor: | MIB |
Hallo,
bei den seiten, die ich mir jetzt angeguckt habe, stand aber nichts von Polyol, woher weiß ich nun wie wo was reagiert?
Und wie sieht das am Ende aus, oder mit anderen Worten: Was ist Sinn dieser Aufgabe?
Danke
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Hi, Michael,
"Polyol", besser: "Poly-ol" ist weit nichts als ein Alkohol mit mehreren OH-Gruppen.
Wie TranVanLuu schon gesagt hat, verwendet man meist "Diole", d.h. Alkohole mit 2 OH-Gruppen. Aber bei mehr als 2 OH-Gruppen kann eine "Vernetzung" erfolgen, d.h. statt langkettiger Molkeüle entstehen netzförmige aufgebaute Polymere.
Schau Dir trotzdem erst mal den von mir in meiner ersten Antwort angegebenen Link an! Ich finde ihn sehr aussagekräftig, was Deine Frage betrifft!
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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:06 Mi 29.06.2005 | Autor: | MIB |
hallo,
habe mir eben noch mal die seite angeguckt und gesehen, dass es sich dabei immer nur um eine reaktion handelt, d.h. Stoff A + Stoff B = Stoff AB, aber das habe ich ja schon, ich muss noch irgendwas dran machen, aber wie und was??
DANKE
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Ich nehme jetzt mal ein krasses Beispiel für ein Polyol, von dem ich nciht weiß, ob es in der Realität existiert: [mm] C(OH)_4
[/mm]
H
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O
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H - O - C - O - H
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O
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H
Wenn du jetzt jeweil ein Diisocyanat mit einer OH Gruppe reagieren lässt, bilden sich vier Urethanbrücken aus und das [mm] C(OH)_4 [/mm] tetraedrisch aufgebaut sein sollte, wird das Produkt schon eine räumliche Struktur besitzten, die durch weitere Verknüpfungen der zweiten Cyanat Gruppe mit anderen Polyolmolekülen fortgesetzt wird. Was sich dabei zeigt, ist, dass man so eben im Gegensatz zu Diolen keine Ketten sondern räumliche Vernetzungsmuster bekommt, die dem entstehenden Polyaddukt andere Eigenschaften mitgeben. Das herauszubekommen, soll meiner Meinung nach Sinn und Zweck der Aufgabe sein.
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(Frage) beantwortet | Datum: | 21:24 Mi 29.06.2005 | Autor: | MIB |
Aber habe ich das dann nicht denn ich habe doch Diisocyanat + [mm] HO(R)_n [/mm] - OH
----> was ich im ersten Beitrag geschrieben habe
Was soll ich denn dann jetzt noch machen?
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Also das einzige, was mir da einfällt, ist stumpf an beiden OH Gruppen Diisocyanate zu addieren und dann an einem der Diisocyanate am anderen Ende nochmal ein Polydiol.....damit du dann 4 Monomere verbaut hast, aber irgendwie ne komische Aufgabe.....
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 23:29 Mi 29.06.2005 | Autor: | MIB |
Ich werde es einfach mal versuchen und dann noch mal morgen berichten was der Lehrer da haben will.
Erstmal vielen Dank
MIB
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 10:39 Do 30.06.2005 | Autor: | Zwerglein |
Hi, TranVanLuu,
wie Du schon vermutet hast: Die Verbindung " [mm] C(OH)_{4} [/mm] " existiert tatsächlich nicht!
Sie würde, falls sie irgendwo mal kurzzeitig entstünde, wegen Instabilität sofort [mm] H_{2}O [/mm] abspalten und in [mm] H_{2}CO_{3} [/mm] ("Kohlensäure") übergehen. Und selbst die ist ja schon so instabil, dass etwa 99% davon in Wasser nicht als [mm] H_{2}CO_{3}, [/mm] sondern als gelöstes [mm] CO_{2} [/mm] vorliegt; "wasserfrei" gibt es sie gar nicht!
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