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Quantemechanik: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 12:33 Sa 14.04.2007
Autor: Bit2_Gosu

Hallo !

Ich schreibe gerade an einem Referat über den freien Willen und brauche schnell die Unterstützung eines Physikers ;)

Wenn ich das richtig verstanden habe, unterliegt der Quantenmechanik zufolge das Naturgeschehen (ganz oder teilweise?) dem Zufall. Kann dadurch eine Person in einer Situation auf verschiedene Art und Weise handeln? Oder gibt es nur eine, zwar zufällige und auch theoretisch nicht berechnbare, aber schon feststehende Handlungsmöglichkeit ?

Danke !

        
Bezug
Quantemechanik: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 14:19 Sa 14.04.2007
Autor: Kroni

Hi,

ja, die Quantenmechanik/physik wird manchmal auch als "Physik des Zufalls" bezeichnet.
In der Quantenphysik guckt man sich die Welt auf einem sehr kleinen Niveau an.
Das beste Beispiel für diese Wahrscheinlichkeit ist denke ich die, dass du nicht genau sagen kannst, wo sich ein Elektron aufhält, wenn es um den Atomkern "kreist", so weit man dsa noch sagen kann.
Liegt einfach daran, weil es die sog. Heisenbergsche Unschärferelation gibt, die besagt, dass man entweder nur die Geschwindigkeit eines Teilchens sehr genau beschreiben kann, dann aber nicht seinen Ort, oder aber man hat den Ort sehr genau beschrieben, dafür hat man dann aber eine sehr große "Geschwindigkeitsunschärfe".
Objekte lassen sich auch nicht mehr beschreiben, indem man sagt:
Du bist jetzt an der Stelle P(x;y) und hast die Geschwindigkeit v, sondern man gibt einem Objekt eine Wellenfunktion.

Nun gut, das liegt aber einfach daran, weil man schon sehr sehr tief in die Materie "guckt" und die Energien, über die man da redet, sehr sehr klein sind.
Ich könnte da noch einige andere Beispiele bringen, aber um auf deine Frage zu kommen:

Die Person an sich handelt doch nach ihrem Gewissen (falls es das gibt, darüber kann man ja auch streiten etc).
Dass eine Person auf verschiedene Art und Weisen in einer Situation handeln kann, beruht ja nicht auf dem Zufall, sondern aufgrund seiner Erfahrung, aufgrund seines sozialen Umfeldes etc.
Ich würde da eher in dem Gebiet gucken, als so etwas per "Zufall" oder wie auch immer zu begründen.

Ob es feststehende Handlungsmöglichkeiten gibt in bestimmen Situationen? Ich denke schon, denn in bestimmen Situationen, die einem irgendwann einmal begegnen werden, hat man ja immer einen bestimmten "Handlungskatalog", aus dem man dann die beste Handlung raussuchen kann.
Ist dann nur die Frage, wer einem diesen "Katalog" vorgibt, etc.

Ich hoffe, ich konnte dir da ein wenig helfen.

Gruß,

Kroni

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Quantemechanik: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 16:01 Sa 14.04.2007
Autor: Bit2_Gosu

Erst mal danke Kroni für deine ausführliche Antwort !

Vielleicht muss ich einfach mal Menschen rauslassen:

Der Quantenphysik zufolge, kann man dafür, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt nur Wahrscheinlichkeiten angeben.
Steht was für ein Ereignis eintritt trotzdem fest ?

(Letzteres heißt natürlich trotzdem, dass man auch theoretisch nicht vorhersagen kann, welches Ereignis eintritt !)





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Bezug
Quantemechanik: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 16:30 Sa 14.04.2007
Autor: Kroni

Hi
es geht nicht primär darum, zu sagen, welches Ereignis entreten wird.
Es geht nur darum, dass man z.B. ein Elektron nicht genau bestimmen kann durch seinen Ort und seiner Geschwindigkeit.

Du kannst nicht sagen: Das Elektron befindet sich da und da.
Du kannst nur sagen: Das Elektron, welches wir durch eine Wellenfunktion darstellen, ist, wenn man es z.B. in einem Potentialtopf einsperrt, zu einer Wahrschienlichkeit, die man berechnen kann, an der und der Stelle.

Es geht hier primär um Aufenthaltswahrscheinlichkeiten bzw Antreffwahrschienlichkeiten.

Ich denke, dass du mit einem Ereignis so etwas meinst, wie: Das und das wird passieren.

Auch in der Quantenphysik kann man sagen, dass das Ereignis "das Atom ist angeregt" genau dann zutrifft, wenn ich ihm die und die genaue Energie hinzuführe.
Da sage ich dann auch nicht, wie du es vlt. meinst:
Zu einer Wahrschienlichkeit von 50% wird das Atom angeregt.

Ähnlich ist es mit dem Zerfall von Atomen:

Man weiß genau, dass ein strahlendes Element zerfallen wird.
Das Ereignis ist sicher, nur man weiß nicht genau, welches Atom wann genau zerfallen wird. Das ist dann wieder der "Zufall".

Liebe Grüße,

Kroni

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Bezug
Quantemechanik: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 20:39 Sa 14.04.2007
Autor: Bit2_Gosu

Ah ich denk jetzt hab ichs kapiert ;)

Danke Kroni !!!

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