Rede korrigieren < Korrekturlesen < Deutsch < Sprachen < Vorhilfe
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 00:10 Di 10.02.2009 | Autor: | zitrone |
Hallo,
ich habe eine Rede schreiben müssen, die an die Jugendlichen 2009 gerichtet ist. Könnte sich das jemand bitte durchlesen und seine eigene Meinung dazu schreiben, ob ich das Thema gut getroffen habe und ob es überhaupt ansprechend ist.
Statement
Meine Mitschüler & Mitschülerinnen!
Tagein, tagaus gehen wir zur Schule, um uns Wissen anzueignen, welches wir in naher Zukunft brauchen werden. Dieses Wissen, welches wir erlangt haben, wird kostbarer als alles andere auf der Welt sein. Ja, ihr hört richtig! Unsere Köpfe sind das Kapital Deutschlands. Ohne das lernwillige Verhalten von uns allen, obwohl der Leistungsdruck stetig ansteigt, würde Deutschland nicht mehr sein. Denn kluge, clevere Köpfe braucht das Land! Früher, zur Zeit unserer Eltern und davor, ist es so gewesen, das eine mittlere Reife bis Berufsschulreife dazu ausreichte, um einen guten Job zu bekommen. Die Hände und Füße waren zu dieser Zeit wesentlicher von Bedeutung, denn wie sie es heutzutage sind. Heute, da erledigen Maschinen und Roboter solche einfachen Arbeiten und die nächste Generation, wir, müssen uns nun beweisen, um noch einen der vorhandenen Arbeitsplätze zu bekommen, damit wir eine eigene Existenz gründen können. Da unsere Hände und Füße nicht mehr allzu sehr gebraucht werden, müssen unsere Köpfe herhalten, um den Staat gute Dienste zu leisten. Ohne uns kann Deutschland sich nicht mehr halten: Wenn wir untergehen, dann auch Deutschland! Daher fördern wir unsere Gehirne, eine bessere Leistung zu erbringen, um bessere Maschinen zu bauen, um mit anderen Ländern mitzuhalten. Durch diesen erlangten Standpunkt unserer Situation, sollten diese Anstalten entfernt werden, die in unserem Ziel im Wege sind. Es ist doch in unser aller Sinne uns weiterzuhelfen, um das Ziel, Deutschland aufleben zu lassen und zu lernen, zu verwirklichen. Speziell spreche ich die Hauptschulen an. Aus unseren Hauptschulen lernen wir erstens nicht genug und zweitens nützt die Berufsschulreife so gut wie gar nicht. Diese Reife ist einfach ein Beweis dafür, dass man in einem Gebäude war, indem man, wenn überhaupt, das grundlegenste lernt. Wollen wir etwa nicht zulassen, dass alle Chancengleichheit haben? Wollen wir uns nicht gegenseitig helfen, um uns den Weg zum Ziel zu erleichtern? Darin liegt nämlich der Dorn im Auge und um wieder klarer zu sehen, müssen wir solche Probleme beseitigen. Habt Ziele, bleibt auf euren Zielen und verwirklicht eine bessere Welt, in der wir uns gegenseitig auf die Schulter klopfen können. Ich glaube an euch!
lg zitrone
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 00:25 Di 10.02.2009 | Autor: | leduart |
Hallo zitrone
Ganz ehrlich: auf mich wirkt die Rede aus dem Munde einer Abiturientin? anmassend. Warum? Die Politiker sagen sowas dauernd, aberwenn der "Betroffene" selbst es sagt, klingt es recht eigenartig.
dann: Hauptschule abschaffen: ok, aber wenns so von ner abitureintin kommt klingt es schief und herablassend gegenueber Hauptschuelern und nicht nur als Aufforderung an Politiker.
Zu einer Einzelheit:"Darin liegt nämlich der Dorn im Auge" ist kein geeignetes Bild!
zum positiven: sag, dass es wichtig ist, aus dem, wozu man euch die Moeglichkeit gegeben hat - auch mit dem Steuergeld von Hauptschuelern- wirklich etwas zu machen, also zurueckzuzahlen. Ihr seid zwar vielleicht die Hoffnung der Zukunft, wenn du rank wirst, willst du aber doch liebevoll gepflegt werden auch von jemand ohne Abi?
Das war nur ein erster Eindruck, also nimm die Kritik nicht zu schwer!
Gruss leduart
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 01:08 Di 10.02.2009 | Autor: | mmhkt |
Hallo zitrone,
für mich hat deine Rede etwas zu viel Pathos und wirkt, wie leduart schon anmerkte, für ältere Jahrgänge mit einiger Lebens- und Berufserfahrung in der Tat in Teilen anmaßend.
Unter Gleichaltrigen mag das anders ankommen.
Was macht ein Volk von Häuptlingen ohne einfache Indianer?
Wenn Du eine Pizza essen willst, brauchst Du nicht nur das theoretische Wissen wie man so eine Scheibe herstellt, sondern auch jemanden, der das macht.
Damit der Pizzabäcker seine Dinger backen kann, braucht er zuerst jemanden, der ihm einen Backofen baut, der ihm seinen Laden einrichtet, oder ganz an den Anfang: der das Haus baut, in dem das alles stattfindet.
Du kannst kein Haus bauen, ohne ein solides Fundament und einen stabilen Aufbau zu haben, das Dach sitzt obenauf, ist aber nichts ohne das was drunter steht.
Das Bild kannst Du auf die Gesellschaft übertragen.
Es muss sich ergänzen:
Die Tüftler, Planer, Konstrukteure und Entwickler brauchen zur Ausführung ihrer Ideen und Vorgaben auch immer Menschen, die das in die Tat umsetzen können.
"...sollten diese Anstalten entfernt werden, die in unserem Ziel im Wege sind." ... "Speziell spreche ich die Hauptschulen an." - starker Tobak, uff!
Generell die Hauptschulen zu verteufeln widerstrebt mir.
Wenn die alle abgeschafft sind, wohin dann mit denen, die dort zur Schule gegangen sind?
Werden die automatisch besser, wenn sie in eine andere Schulform gehen?
Was ist der Effekt, wenn Du das intellektuelle Spektrum in einer Lerngemeinschaft immer breiter fasst, von anderen Faktoren nicht zu reden?
Ich habe meine Zweifel, dass ein Zusammenlegen von Schulformen und damit eine Einengung der Wahlmöglichkeiten der Verbesserung der Bildung dient.
=======================
Zur sprachlichen Gestaltung:
Es gibt hier und da einige Kleinigkeiten, die verbessert werden können.
Aber - gähn - jetzt nicht mehr...
Ebenfalls auch von mir:
Nimms nicht zu persönlich.
Es kommt halt immer drauf an, was und wen man mit einer Rede erreichen will.
Schönen Gruß und gute Nacht
mmhkt
|
|
|
|
|
Meine Mitschüler und Mitschülerinnen,
tagein, tagaus werden wir zur schule geschickt, um uns wissen anzueignen, welches wir schon alsbald brauchen werden. Dieses Wissen, welches wir erlangt haben wird unser kostbarstes Gut. Unsere Köpfe sind unser, (unser Kinder) und (damit) Deutschlands Kapital.
Nicht ohne Grund steigt der Leistungsdruck spürbar an, denn ohne Wissen verliert Deutschland seine konkurrenzfähigkeit.
Früher!(Das würde ich btw betonen damit hast du definitiv einen lacher auf deiner Seite ansonsten substituiere es mit Damals)
War Wissen nicht wichtig. Die mittlere Reife, oder die Berufsschule reichten völlig aus, um eine gute, ehrbare Arbeit zu bekommen. Die Hände und Füße waren zu dieser Zeit von größerer Bedeutung.
Heute konkurrieren nicht nur noch Menschen untereinander am Fließband um eine Arbeit. Nein wir müssen sogar mit dem Fließband konkurrieren und hier stehen unsere Chancen nicht gut. Es ist vielleicht nicht morgen, oder dieses Jahr aber nächstes Jahr könnte es schon keine Arbeit mehr für unsere Hände und Füße geben. Deshalb müssen wir Köpfchen zeigen, schon heute!
(Wir müssen mehr lernen.)
Wenn nun in naher Zukunft die Maschinen dem Menschen die einfache Arbeit abnehmen, dann müssen wir heute handeln und aus dem System entfernen, was nicht förderlich ist.
Hier dein Hauptschule part.
behalte was du magst, aber den anfang solltest du unverändert lassen um die zuhörer wenigstens kurz auf deine seite zu ziehen. Immerhin gehen recht wenige mit dem hintergedanken wirklich zu lernen in die schule.
Die gehen um das abi "zu machen", weil die e ltern das wollen oder dergleichen
|
|
|
|
|
Hallo zitrone,
da muss ich mich regelrecht zwingen, differenziert zu antworten.
1) Ich stimme inhaltlich nicht (mehr?) mit Dir überein. In einer realen Begegnung würde ich gegen Dich reden.
2) Dein Deutsch ist ausgezeichnet. Die ganz wenigen Ausnahmen siehe unten.
3) Rhetorisch hast Du gut gearbeitet, und das war die Aufgabe. Ein etwas klarerer Gedankengang würde Deine Rede mächtig machen, für meinen Geschmack sogar zu mächtig.
Zu 1) (und damit für mich: vorab) - da stimme ich leduart und mmhkt vollauf zu. Du sprichst elitär; alle anderen sind Muggles (siehe Harry Potter), Du lebst mit den Deinen in einer Welt für Dich, für Euch. Das finde ich nicht richtig. Du hast ganz offensichtlich hohe Gaben, aber wenn Du sie nur für Dich einsetzt, leidet die Welt darunter. Da nehme ich Adam Smith und seine unsichtbare Hand gern als Gegner hin. Wenn Du Deine Gaben verleugnest, hege ich schon aus meiner religiösen Sicht einen Widerspruch: das Geschenk Gottes darfst Du nicht einfach wegwerfen! Das klingt unvereinbar, ist es aber nicht: wenn Du wirklich Elite bist, dann diene der Menschheit mit Deinem Können. Es wird Dich ehren und alle anderen weiterbringen.
Zu 2) Es gibt wirklich nur Kleinkram zu bemängeln. Du setzt die deutsche Sprache sehr sehr gut ein, mit guten Idiomen und besonderen Satzstellungen, die genau das betonen, das Dir wichtig ist. Du darfst ganz zu Recht Deutsch Deine zweite Muttersprache nennen! Die wenigsten Deutschen wissen ihre Sprache so wirksam einzusetzen. Ich hätte Dich wirklich ungern zur Gegnerin.
Hier also die Kleinkorrekturen, und erst dann noch eine kurze Bemerkung zu meinem dritten Punkt von oben.
> Hallo,
>
> ich habe eine Rede schreiben müssen, [...]
>
> Statement
Ja, was denn nun: Rede oder Statement? Das ist nicht das Gleiche! Was Du vorlegst, ist ganz klar eine Rede!
> Meine Mitschüler & Mitschülerinnen!
Ok. Man fragt sich nur, warum Du statt "Liebe M&Ms" sagst: "Meine M&Ms" - willst Du sie schon in der Anrede vereinnahmen? Das ist nicht ungeschickt!
> Tagein, tagaus gehen wir zur Schule, um uns Wissen
> anzueignen, welches wir in naher Zukunft brauchen werden.
> Dieses Wissen, welches wir erlangt haben, wird kostbarer
> als alles andere auf der Welt sein. Ja, ihr hört richtig!
> Unsere Köpfe sind das Kapital Deutschlands.
Das ist rhetorisch ausgezeichnet! Du verbindest hier im Übergang von einem Satz zum andern zwei unauffällige Zusammenhänge - ...als alles andere auf der Welt - und: das Kapital Deutschlands. Das ist "großdeutsch", und ich würde Dich überall und auf Heftigste bekämpfen, wenn Du das ernst meinst. So hat die faschistische Rhetorik gearbeitet und tut es bis heute. Das weckt inhaltliche Assoziationen, die ich Dir nicht zutrauen will. Trotzdem wäre es ein rhetorisches Meisterstück, wenn Du es denn so haben wolltest. Willst Du?
> Ohne das
> lernwillige Verhalten von uns allen, obwohl der
> Leistungsdruck stetig ansteigt, würde Deutschland nicht
> mehr sein. Denn kluge, clevere Köpfe braucht das Land!
Aha. Endlich kommt die Aussage, gut vorbereitet, klar formuliert. Sehr gut gemacht. (Und da stimme ich Dir inhaltlich sogar zu!). Ich finde die alte Satzstellung "ohne unser aller lernwilliges Verhalten" rhetorisch schöner, aber das ist Geschmackssache.
> Früher, zur Zeit unserer Eltern und davor, ist es so
> gewesen (besser: war es so), dass eine mittlere Reife bis Berufsschulreife dazu
> ausreichte, (um) einen guten Job zu bekommen. (Die) Hände und
> Füße waren zu dieser Zeit wesentlicher von Bedeutung, denn
> wie als sie es heutzutage sind. Heute (, da) erledigen Maschinen
> und Roboter solche einfachen Arbeiten, und die nächste
> Generation, wir, müssen uns nun beweisen, um noch einen
> der vorhandenen Arbeitsplätze zu bekommen, damit wir eine
> eigene Existenz gründen können.
Gut formuliert, wenn auch in der Sache ein bisschen fragwürdig. Hat das je gereicht, um eine gute Stelle zu finden, ein Auskommen zu haben?
> Da unsere Hände und Füße
> nicht mehr allzu sehr gebraucht werden, müssen unsere Köpfe
> herhalten, um dem Staat gute Dienste zu leisten. Ohne uns
> kann Deutschland sich nicht mehr halten: Wenn wir
> untergehen, dann auch Deutschland!
Rhetorisch: 14 bis 15 Punkte. Du wirst gefährlich.
> Daher fördern wir
> unsere Gehirne, eine bessere Leistung zu erbringen, um
> bessere Maschinen zu bauen, um/(und) mit anderen Ländern
> mitzuhalten. Durch diesen erlangten Standpunkt unserer
> Situation , sollten diese Anstalten entfernt werden, die in
> unserem Ziel im Wege sind.
Äh, ja? Wieso? Das kommt ein bisschen unvermittelt. Den Gedanken musst Du vorbereiten.
> Es ist doch in unser aller Sinne
> uns weiterzuhelfen, um das Ziel, Deutschland aufleben zu
> lassen und zu lernen, zu verwirklichen.
Dieser Satz ist im Hören nicht zu analysiern. Irgendwie kraus. Beim genaueren Hinsehen verstehe ich weniger den Satz als die Situation, in der er entstand.
> Speziell spreche
> ich die Hauptschulen an. Aus unseren Hauptschulen lernen
> wir erstens nicht genug und zweitens nützt die
> Berufsschulreife so gut wie gar nicht.
Rhetorisch wieder gut, inhaltlich: wer ist wir?
> Diese Reife ist
> einfach ein Beweis dafür, dass man in einem Gebäude war,
> indem man, wenn überhaupt, das Grundlegenste lernt. Wollen
> wir etwa nicht zulassen, dass alle Chancengleichheit haben?
> Wollen wir uns nicht gegenseitig helfen, um uns den Weg zum
> Ziel zu erleichtern? Darin liegt nämlich der Dorn im Auge
Das wurde schon angemerkt: das Bild ist kraus. Vielleicht zitierst Du die bekannte Metapher vom Splitter im fremden und dem Balken im eigenen Auge? Das steht im Neuen Testament, Matthäus 7,3-5 (Lutherübersetzung, Einheitsübersetzung - nicht direkt zum Vers).
Wenn das so ist, dann musst Du das Bild etwas mehr ausdehnen, damit man es versteht. Was ist die Parallele zum Splitter im fremden Auge, und welche die zum Balken im eigenen?
> und um wieder klarer zu sehen, müssen wir solche Probleme
> beseitigen. Habt Ziele, bleibt auf euren Zielen und
In meiner Gegend kann man das nicht sagen. Bleibt bei euren Zielen, oder bleibt an euren Zielen dran (ugs.), oder haltet an euren Zielen fest.
> verwirklicht eine bessere Welt, in der wir uns gegenseitig
> auf die Schulter klopfen können. Ich glaube an euch!
Das ist kein gutes Ende. Auf die Schulter klopfen reicht mir nicht als Traum einer besseren Welt. Dahin gehört ein hehres Ziel - in der alle Menschen zum Besten der Gesellschaft wirken, oder in der jeder und jede die bestmögliche Bildung erhält, oder in der Gebildete und Ungebildete gemeinsam für das Wohl der Menschheit arbeiten oder, oder, oder.
> lg zitrone
Insgesamt: sprachlich stark, rhetorisch fast extremistisch, im Gedankengut aber "nur" extrem, nämlich elitär. Wenn es das ist, was Du vermitteln wolltest, dann ist es Dir gut gelungen.
Inhaltlich bin ich geneigt, eine Gegenrede zu verfassen, aber das ist ja gar nicht Sinn Deiner Übung.
Liebe Grüße,
reverend
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 19:11 Di 10.02.2009 | Autor: | zitrone |
Hallo!
Vielen lieben Dank für die Hilfe!^^
Ich werde vermutlich die Rede im Mittelteil nocheinaml umschreiben, da auch mir nun aufgefallen ist, dass die Rede recht elitär wirkt. Meine Lehrerin meinte, ich solle mir die Hitler Rede an die HJ ein Stück zum Vorbild nehmen. Das hab ich auch getan, nur soll es noch im Rahmen der heutigen Zeit sein. Denn ich möchte die Jugendlichen 2009 ansprechen.
Ich gehe lieber auf Ziele ein. Ich wollte die Hauptschüler nicht herablassend behandeln, ich meinte das ja auf eine gute Art und Weise. Heißt also, ich lasse das "Dorn" weg.
Aber das mit damals, finde ich persönlich nicht so schlimm.
lg zitrone
|
|
|
|
|
Status: |
(Antwort) fertig | Datum: | 21:20 Di 10.02.2009 | Autor: | mmhkt |
> Hallo!
>
> Vielen lieben Dank für die Hilfe!^^
> Ich werde vermutlich die Rede im Mittelteil nocheinaml
> umschreiben, da auch mir nun aufgefallen ist, dass die
> Rede recht elitär wirkt. Meine Lehrerin meinte, ich solle
> mir die Hitler Rede an die HJ ein Stück zum Vorbild nehmen.
> Das hab ich auch getan, nur soll es noch im Rahmen der
> heutigen Zeit sein. Denn ich möchte die Jugendlichen 2009
> ansprechen.
> Ich gehe lieber auf Ziele ein. Ich wollte die Hauptschüler
> nicht herablassend behandeln, ich meinte das ja auf eine
> gute Art und Weise. Heißt also, ich lasse das "Dorn" weg.
> Aber das mit damals, finde ich persönlich nicht so
> schlimm.
>
> lg zitrone
Guten Abend,
mit der Kenntnis der Vorgabe deiner Lehrerin stellt sich dein Text schon wieder anders dar.
Da kann ich reverend nur beipflichten - es ist dir gut gelungen.
Dann kann man sagen, dass die polemischen Stellen ein rhetorisches Mittel sind um deine Zuhörer zu gewinnen und zu begeistern, sie darauf einzuschwören, sich selbst als die Elite zu sehen.
Wenn es in eurem Unterricht darum gehen sollte, die rhetorischen Mittel einer Rede zu erkennen, damit ihr in der Lage seid, z.B. politischen Rednern in die Karten zu schauen und euch nicht blenden zu lassen von Phrasen und Pathos und das zu erkennen, was dahinter steckt, dann ist die Vorgabe deiner Lehrerin in Ordnung.
Dann verlangt niemand eine differenzierte Betrachtung der gesellschaftlichen Situation, dann geht es um den Effekt einer solchen Rede.
Eine einpeitschende, mitreißende Rede soll die Zuhörer schließlich nicht zum Denken bringen, sondern zum Kollektiv zusammenschweißen, in dem jeder in die gleiche Richtung will, in die nämlich, die der Mensch da vorne vorgibt...
Dazu braucht es nicht nur das Beschwören der eigenen Stärken, sondern auch einen Gegner, gegen den vorgegangen werden soll.
Wenn Du die rhetorischen Mittel so gut anwenden kannst, dürftest Du auch in der Lage sein, diese bei professionellen Rednern zu erkennen und dich nicht davon blenden zu lassen. Das kann im späteren Leben nie schaden.
Was Du aber auch nicht vergessen solltest:
Nutze deine sprachlichen Fähigkeiten im Leben immer mit der gebotenen Verantwortung und Achtung gegenüber denen, die deine Zielgruppe sein werden.
Noch etwas zum Schluss:
"Aber das mit damals, finde ich persönlich nicht so schlimm."
Bezieht sich das nur auf die Vorgabe deiner Lehrerin dich an der besagten Rede zu orientieren?
Oder meinst Du die Gesamtsituation und -entwicklung zur damaligen Zeit?
Soweit ich weiß, ist Deutsch nicht deine Muttersprache, Du kommst also möglicherweise aus einem anderen Land, in dem man "das damals" anders betrachtet.
Ich glaube aber nicht, dass Du hierzulande - abgesehen von bestimmten Kreisen - viele Menschen findest, die "das damals" als Gesamtes "nicht so schlimm" finden.
Also:
Wenn Du nach dem Vorbild agitieren willst, dann ist der Aufbau der Rede m.E. nicht zu verwerfen. Es gibt hier und da einige Möglichkeiten etwas sprachlich zu verfeineren.
Du musst wissen, was Du vorhast und dann entscheiden, was Du mit deinem Text tust.
Schönen Gruß
mmhkt
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 22:49 Di 10.02.2009 | Autor: | zitrone |
Hallo
Das mit "Damals" bezog sich auf den Text. Ich meine den Abschnitt, indem ich von der Arbeit früher sprach.
lg zitrone
|
|
|
|
|
Status: |
(Frage) beantwortet | Datum: | 00:40 Mi 11.02.2009 | Autor: | zitrone |
Guten Abend,
das ist nun meine überarbeitete Rede. Ich hoffe, dass sie jetzt besser vom inhaltlichen her ist und das sie immer noch ansprechend ist.
Rede
Meine Mitschüler & Mitschülerinnen!
Tagein, tagaus werden wir zur Schule geschickt, um uns Wissen anzueignen, welches wir schon alsbald brauchen werden. Dieses Wissen, welches wir erlangt haben wird unser kostbarstes Gut. Ja, ihr hört richtig! Unsere Köpfe sind das Kapital Deutschlands. Nicht ohne Grund steigt der Leistungsdruck spürbar an, denn ohne Wissen verliert Deutschland seine Konkurrenzfähigkeit.
Denn kluge, clevere Köpfe braucht das Land! Früher! zur Zeit unserer Eltern und davor, ist es so gewesen, dass eine mittlere Reife bis Berufsschulreife dazu ausreichten, eine gute, ehrbare Arbeit zu bekommen . Die Hände und Füße waren zu dieser Zeit wesentlicher von Bedeutung, als sie es heutzutage sind. Heute erledigen Maschinen und Roboter solche einfachen Arbeiten, und die nächste Generation, wir, müssen uns nun auf den jetzigen Arbeitsmarkt beweisen.Heute konkurrieren nicht nur noch Menschen untereinander am Fließband um eine Arbeit. Nein wir müssen sogar mit dem Fließband konkurrieren und hier stehen unsere Chancen nicht gut. Es ist vielleicht nicht morgen, oder dieses Jahr aber nächstes Jahr könnte es schon keine Arbeit mehr für unsere Hände und Füße geben, außer im Bauwesen. Deshalb müssen wir Köpfchen zeigen, schon heute! Ohne uns kann Deutschland sich nicht mehr halten.Denn wir sind die Zukunft! Dies ist eines der Ziele, die wir Jugendlichen mit auf dem Weg bekommen haben. Wo wären wir, wenn wir planlos durch die Gegenden irren würden, ohne ein konkretes, greifbares Ziel vor den Augen zu haben? Verloren wären wir! Einfach nur Menschen, die Wissen besitzen aber nicht wissen, was damit zu tun ist! Mit dem Ziel, ein besseres Deutschland zu schaffen, würde schon einmal ein Vorsatz vorhanden sein, an dem man noch andere dranhängen kann. Belohnen wir uns selbst damit, Gutes zu schaffen, welches unserer Gemeinde und uns von Nutzen sein wird und eigene Ziele zu haben, um einen bedeutenderen Sinn in unserem Leben zu sehen. Verfolgen wir diesen Pfad
weiterhin, werden wir stolz sein, obwohl wir dies schon sein können, Gutes vollbracht zu haben. Wir sind die Zukunft Deutschlands!
lg zitrone
|
|
|
|
|
Hallo zitrone,
das gefällt mir viel besser. Gute Arbeit.
Hier noch ein bisschen Kleinkram:
> Meine Mitschüler & Mitschülerinnen!
>
> Tagein, tagaus werden wir zur Schule geschickt, um uns
> Wissen anzueignen, welches wir schon alsbald brauchen
> werden. Dieses Wissen, welches wir erlangt haben wird unser
> kostbarstes Gut. Ja, ihr hört richtig! Unsere Köpfe sind
> das Kapital Deutschlands. Nicht ohne Grund steigt der
> Leistungsdruck spürbar an, denn ohne Wissen verliert
> Deutschland seine Konkurrenzfähigkeit.
> Denn kluge, clevere Köpfe braucht das Land! Früher! zur
Das Ausrufungszeichen nach Früher gefällt mir, auch wenn es heute so kaum noch üblich ist.
> Zeit unserer Eltern und davor, ist es so gewesen, dass eine
> mittlere Reife bis Berufsschulreife dazu ausreichten,
> eine gute, ehrbare Arbeit zu bekommen . Die Hände und Füße
> waren zu dieser Zeit wesentlicher von Bedeutung, als sie es
> heutzutage sind. Heute erledigen Maschinen und Roboter
> solche einfachen Arbeiten, und die nächste Generation, wir,
> müssen uns nun auf dem jetzigen Arbeitsmarkt
> beweisen. Heute konkurrieren nicht nur noch Menschen
> untereinander am Fließband um eine Arbeit. Nein wir
> müssen sogar mit dem Fließband konkurrieren, und hier stehen
Ich würde hier noch ein Komma setzen.
> unsere Chancen nicht gut. Es ist vielleicht nicht morgen,
> oder dieses Jahr aber nächstes Jahr könnte es schon keine
> Arbeit mehr für unsere Hände und Füße geben, außer im
Geschickte Zeitreihung, perfekt auf die Zielgruppe abgestimmt: nächstes Jahr ist natürlich genauso bedrohlich, weil Ihr da wohl noch im ökonomischen Schutzraum der Schule sein werdet, oder?
> Bauwesen. Deshalb müssen wir Köpfchen zeigen, schon heute!
> Ohne uns kann Deutschland sich nicht mehr halten. Denn wir
> sind die Zukunft! Dies ist eines der Ziele, die wir
> Jugendlichen mit auf dem Weg bekommen haben. Wo wären wir,
> wenn wir planlos durch die Gegend[s]en[/] irren würden, ohne ein
besser vielleicht: planlos umher irren; sonst sicher Gegend im Singular.
> konkretes, greifbares Ziel vor den Augen zu haben? Verloren
> wären wir! Einfach nur Menschen, die Wissen besitzen, aber
> nicht wissen, was damit zu tun ist! Mit dem Ziel, ein
> besseres Deutschland zu schaffen, würde schon einmal ein
> Vorsatz vorhanden sein, an den man noch andere dranhängen
> kann.
Hier verlässt Du die Sprachebene, einmal durch das falsche Tempus des Konjunktivs, dann auch durch das "dranhängen". Gegenvorschlag:
..., wäre schon einmal ein Vorsatz vorhanden, der als Kristallisationspunkt für weitere (Vorsätze) dienen könnte.
> Belohnen wir uns selbst damit, Gutes zu schaffen,
> welches unserer Gemeinde und uns von Nutzen sein wird und
Gemeinde? Das ist doch mein Job. Besser: ...welches der Gemeinschaft und uns...
> eigene Ziele zu haben, um einen bedeutenderen Sinn in
> unserem Leben zu sehen. Verfolgen wir diesen Pfad
> weiterhin, werden wir stolz sein, obwohl wir dies schon
> sein können, Gutes vollbracht zu haben.
Dieser Satz ist nicht klar, auch wenn er durch eine angemessene Betonung zu retten ist. Der Einschub "obwohl wir dies schon sein können" stört. Er braucht entweder eine eigene Umgebung, z.B. als vorgezogenen Satz, oder kann entfallen.
Vorschlag: ...bedeutenderen Sinn in unserem Leben zu sehen. Sicher haben wir schon manches erreicht, doch wenn wir diesen Pfad weiterhin verfolgen, werden wir mit Grund stolz sein, Gutes vollbracht zu haben.
> Wir sind die Zukunft Deutschlands!
Na, das ist doch mal ein kräftiger Schlusssatz.
Du hast es geschafft, Deine Rede so umzuschreiben, dass der elitäre Anspruch erhalten geblieben ist, aber jetzt ermutigend wirkt und nicht mehr abwertend gegenüber anderen. Diese Rede ist für den Kontext Deiner Klasse geeignet, aber auch darüber hinaus. Strengt euch an! ist ihre Botschaft, wir sind die Zukunft! Es braucht Bildung und Geist, "Köpfchen", ja Köpfe. Man geht nach Hause und weiß, was der Kerngedanke der Rede war. Das kann man weitererzählen, egal ob man die Ansicht teilt oder nicht. So muss eine gute Rede sein. Ist sie nicht merkbar, dann ist sie schon beim Hören nicht verständlich und schon gar nicht bewegend.
> lg zitrone
Gut gemacht.
Bis demnächst, Du Zukunft Deutschlands!
reverend
PS: Ich würde mich übrigens selbst nie auf Deutschland beschränken, was für die Rhetorik aber eine Schwäche darstellt.
|
|
|
|
|
Nun also auch von mir noch einmal einen Beitrag zu deiner durchaus gelungenen Rede, die auch sehr viele schöne Wendungen enthält. Trotzdem möchte ich reverends Beurteilung deiner Leistung etwas revidieren, denn seine 14 bis 15 Punkte scheinen mir sehr hoch gegriffen, auch angesichts der Länge. Aber er hat sicherlich recht, wenn man deinen Text vor dem Hintergrund liest, dass du eben keine Muttersprachlerin bist.
> Guten Abend,
>
> das ist nun meine überarbeitete Rede. Ich hoffe, dass sie
> jetzt besser vom inhaltlichen her ist und das sie immer
> noch ansprechend ist.
>
> Rede
>
> Meine Mitschüler & Mitschülerinnen!
>
> Tagein, tagaus werden wir zur Schule geschickt, um uns
> Wissen anzueignen, welches wir schon alsbald brauchen
> werden. Dieses Wissen, welches wir erlangt haben, (Komma) wird unser
> kostbarstes Gut.
Es ist unschön, direkt zweimal hintereinander "welches" zu benutzen. Entweder du nutzt ein anderes Relativpronomen wie z.B. das oder du stellst den Satz um. Für eine Rede eigenen sich sowieso meistens kurze und flüssige Sätze besser als verschachtelte. Das wollte ich dir sowieso sagen. Statt also das Wissen vielleicht durch einen Realtivsatz hervorzuheben, ist meiner Meinung nach folgende Satzstellung besser:
"Unser kostbarstes Gut wird das Wissen sein, das wir jetzt erlangen können."
oder:
"Unser erworbenes Wissen wird in Zukunft für uns das kostbarste Gut (sein)."
Es gibt noch viele andere Varianten, aber damit du siehst, was ich mit einem flüssigen Satz meine. Dabei ist Satz 1 natürlich noch ein Relativsatz, aber das das entschärft das welches. Der zweite Satz kommt ganz ohne aus.
> Ja, ihr hört richtig! Unsere Köpfe sind das Kapital Deutschlands.
Ein guter Gedanke, doch ich würde davon Abstand nehmen, die Köpfe als so wertvoll hinzustellen, sondern eher ihren Inhalt hervorheben. In Zeiten von Kopfprämien und "Headhuntern" vielleicht keine schlechte Idee, oder?
Vorschlag:
"In unseren Köpfen schlummert/ruht das Kapital Deutschlands!"
Ich finde es auch wichtig zu betonen, dass das Kapital nicht 100% da ist, sondern gerade wie du es zu sagen beabsichtigst, erweckt und geschärft werden muss. Daher fände ich die Wendung, dass das Kapital ruht, besser, als es als existent und schon auf jeden Fall vorhanden hinzustellen.
> Nicht ohne Grund steigt der
> Leistungsdruck spürbar an, denn ohne Wissen verliert
> Deutschland seine Konkurrenzfähigkeit.
Dies ist sicherlich richtig, aber für mich unglücklich formuliert, da dies keine allgemeingültige Aussage nur für Deutschland ist, sondern für die ganze Welt. Es sei denn, man holt weiter aus und nimmt an, dass Länder auch konkurrenzfähig sind, wenn sie z.B. über bedeutende Bodenschätze verfügen (s. Afrika, Diamanten etc.). Doch ich behaupte mal, dass sie dadurch nur zur Beute für größere Haie werden und nicht selbst, ohne entsprechende Infrastruktur und Menschen, in die Liga unserer so gelobten "Industriestaaten" aufsteigen.
Ich würde den Satz daher relativieren:
"Nicht ohne Grund steigt der Leistungsdruck spürbar an, um mit der Hilfe unseres Wissen die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands auch in Zukunft sichern zu können."
Das ist jetzt eine positive Variante, die das Wissen noch einmal hervorhebt. Du hast allerdings mit deinem Satz eine Antithese geschaffen bzw stellst ja positive und negative Aspekte gegenüber, daher könnte man auch schreiben:
"Nicht ohne Grund steigt der Leistungsdruck spürbar an, denn ohne unser Wissen und unser Innovationspotenzial sinkt die Konkurrenzfähigkeit Deuscthlands."
"Nicht ohne Grund steigt der Leistungsdruck spürbar an, denn jedes Land verliert an Boden, wenn es nicht für gut ausgebildeten Nachwuchs sorgen kann!."
Damit würdest du sogar ein wenig Deutschland die Schuld zuschieben, denn es könnte ja sein, dass Deutschland nicht genügend tut, um diesen Nachwuchs zu fördern etc.
> Denn kluge, clevere Köpfe braucht das Land! Früher! zur
> Zeit unserer Eltern und davor, ist es so gewesen, dass eine
> mittlere Reife bis Berufsschulreife dazu ausreichten,
> eine gute, ehrbare Arbeit zu bekommen . Die Hände und Füße
> waren zu dieser Zeit wesentlicher (von wesentlicherer/größerer) von Bedeutung, als sie es
> heutzutage sind. Heute erledigen Maschinen und Roboter solche einfachen Arbeiten, und die nächste Generation, wir, müssen uns nun auf den jetzigen Arbeitsmarkt beweisen.
Ich persönlich finde "solche einfachen" nicht gut, da es die Arbeit irgendwie herabsetzt und damit auch die Leistung der vorangegangenen Generationen. Zum einen ist nicht klar, was du mit solche meinst, da du keine expliziten Beispiele aufgeführt hast, sondern nur von der Arbeit mit Händen und Füßen sprichst. Doch die sind nach wie vor gefragt, denn ohne kann keine Tastatur bedient und kein Reagenzglas gehalten werden :) Daher rate ich zu dieser unglücklichen und eventuell missverständlichen Formulierung ab und würde es geschickter Formulieren:
"Im heutigen, modernen, technokratischen Zeitalter jedoch neigt die Gesellschaft zur Rationalisierung. Alle Arbeit, die monotone, immer gleich ablaufende Arbeitsschritte entält, wird durch Maschinen und entsprechende technische Abläufe realisiert, so dass heutzutage Innovation und Kreativität die neuen Kriterien sind, an denen wir uns messen lassen müssen. Nur durch ein breites und tiefes Studium, durch Spezialwissen und Hartnäckigkeit wird es uns möglich sein, uns zu beweisen."
Nur ein Beispiel, hierzu fällt mir unendlich viel ein, was nicht alles untergebracht werden kann, aber dein ganzer Ansatz ist etwas wackelig, da es ja nach wie vor sehr viele Bauern gibt (man siehe nur in die EU-Länder wie Griechenland etc, die über 50% der Arbeitskräfte im Agrarsektor beschäftigen), ebenso sind sehr viele handwerkliche Beurfe stark nachgefragt und jährlich steigen ja auch die Bemühungen, Ausbildungen zu erhalten und die Aubsildunsplätze zu erhöhen. Du siehst also, es ist keineswegs so, dass man heute nur noch mit Wissen und geistiger Arbeit etwas leisten könnte. Der Unterschied besteht in der Bezahlung bzw im Zeitgeist, denn zweifelsohne sind die elitären Gesellschaftsgelder heutzutage die Forschung und die Wissensvermehrung. Wenn es dir also darum geht, dass ihr zur "Elite" Deutschlands ausgebildet werden sollt und Deutschland eben durch euer Wissen voranbringen sollt, dann hast du recht und liegst bestimmt richtig, nur drückst du das nicht so aus.
Ah ich wollte noch etwas sagen zum Satzteil "und die nächste Generation, wir, müssen..."
Ich finde das "wir" nicht sehr gut, da es so kurz ist und etwas abgehackt wirkt. Ich würde dir raten, das etwas fließender zu formulieren, vielleicht so?:
", und wir als die nächste Generation müssen uns..."
oder
", und die nächste Generation muss sich nun auf diesem neu strukturierten Arbeitsmark beweisen, und diese Generation werden wir sein."
> Heute konkurrieren nicht nur noch (überflüssig und störend) Menschen
> untereinander am Fließband um eine Arbeit. Nein wir
> müssen sogar mit dem Fließband konkurrieren und hier stehen
> unsere Chancen nicht gut.
Warum nicht? Diesen Satz versteht man vielleicht nicht bzw diese Aussage von dir. Ihr seid doch an einer der besten Schulformen des Landes und du sagst selbst, ihr seid die Zukunft Deutschlands, warum also sollte eine Maschine euch überlegen sein? Wenn du aber meinst, dass ihr es als Handwerker und Fabrikarbeiter schwer haben werdet, das stimmt! Aber dann solltest du das klarer herausstellen. Arbeitspläze wird es im Handwerk usw. immer zumindest reichlich geben, nur schlecht bezahlt, und unter schlechten Bedingungen! Ich würde also die Betonung eher darauf legen, dass diese Arbeit wichtig und gut ist, aber nicht den Fortschritt bringt, den sich Deutschland vielleicht erwünscht. Oder dass der Konkurrenzdruck immer größer wird. Das meinst du ja wahrscheinlich auch. Eure Chancen stehen gut, wenn ihr euch nicht nur mit den Aussichten zufrieden gebt, am Fließband arbeiten zu müssen, sondern wenn ihr aktiv danach strebt, durch euer Wissen eine Berufsqualifizierung zu erreichen, die darüber hinausgeht!
> Es ist vielleicht nicht morgen,
> oder dieses Jahr aber nächstes Jahr könnte es schon keine
> Arbeit mehr für unsere Hände und Füße geben, außer im Bauwesen.
Wie schon erwähnt, finde ich dieses Beispiel etwas aus dem Kontext gerissen und falsch. Handwerkliche Berufe gibt es sehr sehr viele und zudem auch sehr spezialisierte, du magst zwar bei Bauwesen an ungelernte Hilfsarbeiter denken, aber auch Ingenieure, die zum Beispiel gerade sehr händeringend in der Windenergiebranche gesucht werden, sind meistens oder oft noch Handarbeiter, oder? Und nach wie vor wird es auch im Landwirtschaftssektor Arbeit geben. Sanitäre Aufgaben wie Sauber machen, Waschen usw. wird auch immer gefragt sein und mechanische Fertigkeiten von KFZ zu Flugzeugtechnikern sind auch stets gesucht :) Also lieber ganz weglassen.
> Deshalb müssen wir Köpfchen zeigen, schon heute!
> Ohne uns kann Deutschland sich nicht mehr halten. Denn wir
> sind die Zukunft! Dies ist eines der Ziele, die wir
> Jugendlichen mit auf dem Weg bekommen haben. Wo wären wir,
> wenn wir planlos durch die Gegenden irren würden,
Allgemeine Anmerkung: Die Umschreibung eines Konjunktivs mit würde ist erlaubt, aber nicht wirklich schön. Auch in einer Rede, in der vor allem vermehrt auf Konjunktiv gesetzt wird, sollte man den richtigen Konjunktiv benutzen, der aber schwerer zu bilden ist als die Form mit würde.
Richtig wäre:
" Wo wären wir, wenn wir planlos durch die Gegend irrten."
Du sagst ja richtigerweise auch nicht "wo würden wir sein", sondern "wo wären wir" :)
Ich finde, das klint dann schon um zwei Niveauklassen besser ;)
> ohne ein
> konkretes, greifbares Ziel vor den Augen zu haben? Verloren
> wären wir! Einfach nur Menschen, die Wissen besitzen aber
> nicht wissen, was damit zu tun ist! Mit dem Ziel, ein
> besseres Deutschland zu schaffen, würde schon einmal ein
> Vorsatz vorhanden sein, an dem man noch andere dranhängen
> kann. Belohnen wir uns selbst damit, Gutes zu schaffen,
> welches unserer Gemeinde und uns von Nutzen sein wird und
> eigene Ziele zu haben, um einen bedeutenderen Sinn in
> unserem Leben zu sehen. Verfolgen wir diesen Pfad
> weiterhin, werden wir stolz sein, obwohl wir dies schon
> sein können, Gutes vollbracht zu haben. Wir sind die
> Zukunft Deutschlands!
>
>
>
>
> lg zitrone
Den Rest hat reverend schon gut erklärt, ich kann dir natürlich gerne noch weitere Varianten oder Vorschläge posten, einfach nachfragen :)
Anmerkung: Alles in Allem finde ich deine Rede aber gut und auch in Sachen sprachliche Richtigkeit sehr lobenswert. Ich habe so viele Anmerkungen geschrieben, weil ich dir helfen möchte und einfach meine Meinung zu den Dingen noch klarmachen möchte. Vieles mag Haarspalterei sein oder einfach Geschmacksache, wie das nunmal immer so ist, wenn es um Geschmack und den persönlichen Eindruck geht. Sieh meine vielen Anmerkungen also als Kompliment, denn wenn alles falsch gewesen wäre, hätte ich mir nicht so eine Arbeit gemacht. Deutsch zu lernen ist schwierig und nicht einfach und wie bei allen Sprachen, so gibt es am Anfang viel zu lernen, aber die richtige Arbeit kommt ganz zum Schluss, wenn man von der 2+ auf die 1 möchte, oder von der 1- auf die 1 :) Denn dann kommen, wie ja auch im Englischen, plötzlich 100 Idioms und Redewendungen und Wörter, die man nie gehört hat, davor war für die 2 nur ein Vokabular von 1000 Wörtern nötig und ein paar Bedingungssätze :)
In diesem Sinne, frohes Schaffen
|
|
|
|
|
@adamantin:(unchronologische Bezugnahme)
Nunja du darfst nicht vergessen, dass die Zuhöhrer nicht aus der gesamten EU sind sondern Kinder Deuschlands.
Die haben keine ahnung, wie die Sache in griechenland aussieht ;)
--------
Das arbeitsstellen im zuge der mordernisierung abgebaut werden ist allgemein bekannt.
Es dauert nicht mehr lange, da überwacht nur noch ein arbeiter ein ganzes band ohne selbst hand anzulegen. Die maschinen werden immer und immer besser. Deshalb stehen die Zukunftschancen am fließband schlecht.
-------
Die sache mit Deutschland/Kapital/Köpfchen sollte man wohl in etwa wie folgt beschreiben:
Aus Kohle wird ein Diamant. Immerhin ist der inhalt zwischen den ohren zu anfang nicht viel wert und es steigt auch nicht proportional sondern sprunghaft
-------
2x welches am anfang => /agree
------
Konkurrenzfähigkeit:
Technologie/Wissen sind höher einzuschätzen als resscourcen und ich würde den satz so stehen lassen. Natürlich ist die aussage für mehrere länder wahr, aber das schmälert nicht die bedeutung für deutschland. Nicht umsonst wird permanent der Brain-leak hier zulande beklagt nur weil unsere lieben studenten sich im ausland heimischer fühlen.
------
"Ich finde das wir nicht sehr gut, da es so kurz ist und etwas begehackt wirkt. Ich würde dir raten, das etwas fließender zu formulieren, vielleicht so?: "
das pausierte wir erzielt ein größeres zusammengehörigkeitsgefühl und generell mehr wirkung als das fließende. Deswegen würde ich es so stehen lassen.
------
"Ich persönlich finde "solche einfachen" nicht gut, da es die Arbeit irgendwie herabsetzt und damit auch die Leistung der vorangegangenen Generationen."
das zweite einfachen würde ich auch streichen, da es kurz zuvor in einem positiveren zusammenhang erwähnt wird einfach mit einem "solche" ersetzen. Deswegen habe ich auch in meinem vorschlag ans einfache ein ehrbar dran gehängt. Um dem effekt der diskreditierung einen dämpfer zu verpassen.
------------
bauwesen: Ich würds im prinzip auch rauswerfen, aber das bauingenieurswesen ist wohl eher die sparte wo gesucht wird.
------------
Tut mir leid, dass das jetzt unschön zu lesen ist aber leider hab ich nicht die zeit einen kohärenten text zu verfassen und dienlich ist der post trotzdem!
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:14 Mi 11.02.2009 | Autor: | Adamantin |
> @adamantin:(unchronologische Bezugnahme)
>
> Nunja du darfst nicht vergessen, dass die Zuhöhrer nicht
> aus der gesamten EU sind sondern Kinder Deuschlands.
>
> Die haben keine ahnung, wie die Sache in griechenland
> aussieht ;)
Das habe ich auch nicht vergessen, aber eine moderne Rede für Gymnasiasten sollte vielleicht auch soetwas berücksichtigen? Wenn wir von Mitgliedern der HJ reden, die in ihrem Leben nicht viel mehr als Deutschland gesehen haben und tagein, tagaus nur mit Deutschland konfrontiert werden, dann mag die reine Bezugnahme auf Deutschland stimmen. Ich habe es ja auch nicht angemerkt, weil ich die Beschränkung auf Deutschland schlecht finde!! Achtung! Es ging mit um die Aussagekraft. Die Logik dahinter mag auch für Deutschland stimmen, aber eben nur AUCH. Mit einer etwas differenzierten Ausdrucksweise kann man dann das Argument meines Erachtens verstärken als zu sagen "ohne Wissen wird Deutschland zurückbleiben". Es ging mir vor allem um das Einbringen des Arguments, dass ohne "unser Wissen" Deutschland zurückbleiben wird aber genug davon, Anmerkung akzeptiert ^^
> --------
> Das arbeitsstellen im zuge der mordernisierung abgebaut
> werden ist allgemein bekannt.
>
> Es dauert nicht mehr lange, da überwacht nur noch ein
> arbeiter ein ganzes band ohne selbst hand anzulegen. Die
> maschinen werden immer und immer besser. Deshalb stehen die
> Zukunftschancen am fließband schlecht.
Das mag sein, aber sie sind nicht gleich 0. Es wird immer Arbeiter, Monteure und Überwacher geben, denn genau das ist das Problem der Technisierung, du brauchst immer jemanden, der die Maschinen selbst überwacht, repariert und baut...natürlich sind dann nicht mehr direkt Fließbandarbeiter gebraucht, aber Menschen, die die Maschinen warten, säubern, reparieren, erneuern, bauen und überwachen (Zentrale?) usw.
>
> -------
> Die sache mit Deutschland/Kapital/Köpfchen sollte man wohl
> in etwa wie folgt beschreiben:
> Aus Kohle wird ein Diamant. Immerhin ist der inhalt
> zwischen den ohren zu anfang nicht viel wert und es steigt
> auch nicht proportional sondern sprunghaft
Zustimmung, worauf auch immer du dich gerade in meinem Beitrag beziehst ;) Bildung und Wissen ist eine sehr schwierige Sache, aber wenn wir es mal neurobiologisch betrachten, dann ist diese sprunghafte Entwicklung zwischen dem 1 und 3 Lebensjahr. Was wir mit 20 noch Zustande bringen können, ist verglichen mit der Leistung im Kindesalter ein Hohn oder sagen wir wenigstens dürfit. Von daher darf man keine sprunghafte Entwicklung bei einem Gymnasiasten erwarten (obgleich er natürlich Gedankenblitze etc. haben kann, das ist aber ein anderes Thema und Kreativität)
> -------
> 2x welches am anfang => /agree
> ------
> Konkurrenzfähigkeit:
> Technologie/Wissen sind höher einzuschätzen als
> resscourcen und ich würde den satz so stehen lassen.
> Natürlich ist die aussage für mehrere länder wahr, aber das
> schmälert nicht die bedeutung für deutschland. Nicht
> umsonst wird permanent der Brain-leak hier zulande beklagt
> nur weil unsere lieben studenten sich im ausland heimischer
> fühlen.
Genau das meinte ich auch! Ich habe nie gesagt, dass Deutschland über wertvolle Ressourcen verfügt, das tun wir ja gerade nicht! Unsere Stärke sind Export, neue Technologien, Forschung und von mir aus die gesamte Industrie und vor allem die Chemie. Aber natürlich sind neue Technologien der Hauptantrieb Deutschlands als Innovationsführer (wie wir es gerne hätten) Das wollte ich ja auch vermitteln, dass sie statt Wissen eher die Innovation hervorheben soll. Denn andere Länder brauchen kein Wissen, sie haben Ressourcen! Wir haben diese nicht, also brauchen wir das andere, das ist Technologie...wenn Schüler wissen, dass Wissen in Wahrheit Innovation und Forschung bedeutet, und nicht das sture Auswendiglernen, dann ist gut, wir sind d'accord :)
> ------
> "Ich finde das wir nicht sehr gut, da es so kurz ist und
> etwas begehackt wirkt. Ich würde dir raten, das etwas
> fließender zu formulieren, vielleicht so?: "
> das pausierte wir erzielt ein größeres
> zusammengehörigkeitsgefühl und generell mehr wirkung als
> das fließende. Deswegen würde ich es so stehen lassen.
Das ist Geschmackssache, klar...Pausen kann man gezielt durch Sprechpausen erzielen und ich persönlich finde das wir am Ende besser in einer Rede, als ein eingeschobenes, einfach zum Zuhören und so...aber wie gesagt, Geschmackssache, oder? :)
> ------
> "Ich persönlich finde "solche einfachen" nicht gut, da es
> die Arbeit irgendwie herabsetzt und damit auch die Leistung
> der vorangegangenen Generationen."
>
> das zweite einfachen würde ich auch streichen, da es kurz
> zuvor in einem positiveren zusammenhang erwähnt wird
> einfach mit einem "solche" ersetzen. Deswegen habe ich auch
> in meinem vorschlag ans einfache ein ehrbar dran gehängt.
> Um dem effekt der diskreditierung einen dämpfer zu
> verpassen.
d'accord
>
> ------------
> bauwesen: Ich würds im prinzip auch rauswerfen, aber das
> bauingenieurswesen ist wohl eher die sparte wo gesucht
> wird.
meine Meinung
> ------------
> Tut mir leid, dass das jetzt unschön zu lesen ist aber
> leider hab ich nicht die zeit einen kohärenten text zu
> verfassen und dienlich ist der post trotzdem!
>
>
Für mich nicht schlimm, danke für die investierte Zeit, meinen Beitrag zu lesen und hoffen wir, dass es am Ende auch gelesen wird :)
|
|
|
|
|
Status: |
(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:49 Do 12.02.2009 | Autor: | zitrone |
Hallo an alle!
Ich möchte mich noch einmal recht herzlichst bei euch bedanke!^^Es hat mir wirklich sehr geholfen und viel bedeutet, dass ihr euch die Zeit genommen habt mir zu helfen.
Ich habe den Text heute vorgelesen und er kam ganz gut an. ich finde die fertige Rede wirklich gut und bin zufrieden mit mir, auch wenn bestimmte Leute in meienr Klasse anderer Meinung waren.
Und weil es so schön ist, bedanke ich mich noch einmal:Vielen Lieben Dank!^^
lg zitrone
|
|
|
|