Säure-Base-Titration < Chemie < Naturwiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 14:49 Sa 24.06.2006 | Autor: | ghl |
Hallo, ihr lieben Chemiker,
ich habe da ein kleines Problem: Wir müssen nächste Woche ein Chemie-Praktikum machen und dazu waren einige theoretische Vorüberlegungen zu erledigen. Es soll um Säure-Base-Titrationen gehen. Leider fehlten mein Nachbar und ich zu dieser Unterrichtseinheit, weil parallel ein Wintersport-Kurs lief und einige von uns somit damals nicht anwesend waren.
Nun sollen wir halt herausfinden, welchen Indikator man verwenden soll, wenn eine Ammoniaklösung mit Salpetersärelösung titriert werden soll, dies begründen und eine Reaktionsgleichung dazu aufstellen.
Es sind drei Indikatoren gegeben, aus denen wir wählen sollen:
Phenolphtalein (8,3-10,0)
Bromthymolblau (6,0-7,6)
Methylrot (4,4-6,2).
Wie soll ich das denn machen? Außerdem war noch die Frage, was ein Halbäquivalenzpunkt ist. Auch dazu hat mein Hefter leider nichts aussagen können und in meinen Chemiebüchern (Chemie heute SII; Elemente Chemie II) steht dazu leider auch nichts.
Könnt Ihr mir helfen?? Wäre supernett.
Steve
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(Antwort) fertig | Datum: | 15:27 Sa 24.06.2006 | Autor: | ardik |
Hallo ghl,
ein paar Hinweise:
Wenn man eine starke Base (z.B. Natronlauge) mit einer starken Säure (z.B. Salpetersäure) titriert, und während der Titration den Verlauf des pH-Wertes aufzeichnet, so erhält man eine symmetrische Titrationskurve (siehe z.B.. wikipedia: Bild Titrationskurve, allerdings umgekehrte Titration: Säure mit Lauge).
Wenn man mit einer schwächeren Base beginnt, so ist die Kurve verzerrt, da man mit einem schwächeren pH beginnt. Außderdem ist bei 1:1 Neutralisation die Lösung bereits leicht sauer, da das entstehende Salz leicht sauer reagiert.
Da der pH-Wert nahe des Äquivalenzpunktes, also nahe der 1:1-Neutralisation bei nur geringer Säurezugabe einen sehr starken "Sprung" macht, versucht man einen Indikator zu wählen, dessen Umschlagbereich innerhalb dieses Sprunges liegt, um ein möglichst genaues Ergebnis zu erzielen. Wenn der Bereich des Indikators außerhalb dieses "Sprunges" liegt, dann schlägt der Indikator ja um, wenn der Äquivalenzpunkt noch nicht erreicht bzw. bereits überschritten ist.
Phenolphtalein scheidet hier also schon mal aus, da es im alkalischen Bereich umschlägt.
Nachträglich ergänzt, da zunächst von mir übersehen:
Bromthymolblau ist ebenfalls nicht so gut geeignet, da es ja recht exakt am Neutralpunkt pH 7 umschlägt.
Bleibt also noch Methylrot, dass im sauren Bereich umschlägt.
Damit ist auch der folgende Absatz hinfällig, denn wir brauchen nur darüber zu urteilen, ob der pH der neutralisierten Lösung sauer, basisch oder neutral ist. Und das geht hier ohne jede Rechnung.
Um sich zwischen den beiden anderen zu entscheiden, benötigt man also den pH-Wert der neutralisierten Lösung. Diesen berechnet man mit den einschlägigen Formeln und dem [mm] pK_S-Wert [/mm] für das entstehende Ammonium-Nitrat.
Der Begriff "Halbäquivalenzpunkt" ist mir neu. Allerdings habe ich in der Wikipedia den Begriff "Halbtitrationspunkt" gefunden: Wikipedia: Halbtitration.
Schöne Grüße,
ardik
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