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Hallo,
also ich habe ein Problem mit dem Stickstoffdünger
Er ist ja da, damit die Pflanzen möglichst hohen Ertrag bringen, weil sie ihn brauchen. (warum?)
Nun habe ich gelesen, dass sich aus Ammoniak dieser Stickstoffdünger herstellen lässt. Aber wo besteht die Beziehung zwischen Ammoniak und dem Stickstoffdünger??
Wäre über Hilfe froh.
LG Informacao
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 16:51 Di 27.03.2007 | Autor: | Buddy |
Stickstoffdünger
(N-Dünger) gehören zu den wichtigsten Düngemitteln überhaupt, weil Stickstoff ein unverzichtbarer Pflanzennährstoff ist: Ohne Stickstoff kann die Pflanze kein Eiweiß bilden. Die Dünger enthalten das Element in Form von Nitrat (NO3, schnellwirkend), Ammonium (NH4) oder in organisch gebundener Form, etwa als Harnstoff (langsame und nachhaltige Wirkung). Es gibt spezielle stickstoffhaltige Handelsdünger, aber auch viele Wirtschaftsdünger wie Gülle, Jauche oder Stallmist enthalten Stickstoffverbindungen, die von den Tieren mit dem Kot und Harn ausgeschieden werden.
Alle Stickstoffverbindungen der verschiedenen Düngemittel sind recht gut wasserlöslich, aber besonders Nitrate werden leicht aus dem Boden ins Grundwasser ausgewaschen. Dann tauchen sie u. U. im Trinkwasser auf, was wegen der Gesundheitsgefahr unerwünscht ist.
http://www.bauernhof.net/lexikon/lex_st/stickstoffduenger.htm das ist der link dazu wenns dir weiterhilft (hoffe ich ^^)
mfg buddy
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 17:06 Di 27.03.2007 | Autor: | Informacao |
Jo, danke... den Artikel habe ich schon gelesen
Jetzt weiß ich ja schonmal, warum der Stickstoffdünger soo wichtig ist...
... wer kann mir bei der beantwortung der obigen Frage helfen?
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(Antwort) fertig | Datum: | 18:43 Di 27.03.2007 | Autor: | Josef |
Hallo Infarmacao,
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> also ich habe ein Problem mit dem Stickstoffdünger
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> Er ist ja da, damit die Pflanzen möglichst hohen Ertrag
> bringen, weil sie ihn brauchen. (warum?)
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> Nun habe ich gelesen, dass sich aus Ammoniak dieser
> Stickstoffdünger herstellen lässt. Aber wo besteht die
> Beziehung zwischen Ammoniak und dem Stickstoffdünger??
Ammoniak, farbloses, stechend riechendes Gas mit der chemischen Formel NH3, das sich sehr gut in Wasser löst.
Ammoniak gehört in der Industrie zu den wichtigen anorganischen Großprodukten. Technisch sehr bedeutende Bereiche sind beispielsweise die Produktion synthetischer Düngemittel (Ammoniumsulfat, Harnstoff) sowie die Erzeugung von Explosivstoffen, Salpetersäure oder Sulfonamiden.
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Stickstoff ist ein Element der V. Hauptgruppe und mit einem Anteil von 78,1 Vol-% Hauptbestandteil der Luft. Stickstoffverbindungen sind technisch von besonderer Bedeutung. Nitrate werden hauptsächlich als Düngemittel in der Landwirtschaft, aber auch für die Herstellung von Sprengstoffen, Kunststoffen und Farbstoffen eingesetzt.
Ausgangsstoff für die meisten industriell genutzten Stickstoffverbindungen ist Ammoniak. Damit stellt die Ammoniaksynthese nach dem HABER-BOSCH-Verfahren eines der wichtigsten chemischen Verfahren dar.
Die Oxide des Stickstoffs sind in vielen Abgasen enthalten und tragen zur Entstehung des sauren Regens bei. Auch die in den Düngemitteln enthaltenen Nitrate haben bei unkontrollierter Anwendung ein Umwelt schädigendes Potenzial.
Wichtige organische Stickstoffverbindungen sind Eiweiße und die organischen Amine, die zur Herstellung von Farbstoffen und Kunststoffen verwendet werden.
Düngung mit Mineraldünger
Alle Pflanzen benötigen Makroelemente (C, H, O, N, S, P, K, Ca, Mg, Fe) und Mikroelemente (Spurenelemente) (Mn, Cu, Zn, Mo, Cl, Na) zum Gedeihen. Während C, H und O durch das Wasser aus dem Boden und aus der Luft in die Pflanze gelangen, müssen alle anderen Elemente in den Mineralstoffen enthalten sein. Fehlt eines der Elemente in ausreichender Menge, können Mangelerscheinungen auftreten.
Schon JUSTUS VON LIEBIG formulierte 1855 das Gesetz des Minimums
Es besagt folgendes: Die im Dünger (oder Boden) enthaltene geringste Menge eines der Makro- oder Mikroelemente begrenzt das Wachstum der Pflanze. Wenn zum Beispiel zu wenig Kalium im Dünger enthalten ist, können alle über diese Grenze hinaus enthaltenen Elemente nicht zur Wirkung kommen. Die moderne Landwirtschaft analysiert daher vor jeder Düngung den Ackerboden. Die Analysenwerte bestimmen, welche Menge des notwendigen Düngers ausgebracht wird. So kann ein Zuwenig aber auch Überdüngung vermieden werden.
Viele Grüße
Josef
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Und wie wird dann aus dem Ammoniak das Nitrat?
Man kann ja nicht einfach ein Wasserstoffatom hinzugeben..?!
LG
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Hallo Informacao,
also Ammoniak wird großtechnisch z.B. mit dem Haber-Bosch-Verfahren hergestellt:
[mm] N_{2}+3H_{2}\to 2NH_{3} [/mm] .
Dieser lässt sich nun weiterverarbeiten. Beispielsweise zu Ammonium: [mm] NH_{3}+H_{2}O\to NH_{4}OH [/mm] .
Oder eben zu Nitraten, die als Düngemittel verwendet werden können. Zur Herstellung der Nitrate wird Salpetersäure benötigt. Diese lässt sich durch Oxidation des Ammoniaks zu Stickstoffdioxid [mm] (NO_{2}) [/mm] und dessen Einleitung in Wasser technisch gewinnen. Wichtige Nitrate:
[mm] NaOH+HNO_{3}\to NaNO_{3}+H_{2}O [/mm] oder
[mm] NH_{4}OH+HNO_{3}\to NH_{4}NO_{3}+H_{2}O
[/mm]
Nun klarer? Grüße, Daniel
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:24 Di 27.03.2007 | Autor: | Informacao |
Hi,
achsoo..hm.. glaube, schon. Ich glaube, ich habe verstanden, warum Ammoniak als "Grundchemikalie" bezeichnet wird..
LG Informacao
Wer noch sonstige, interessante Infos (zum Thema: "Wozu Ammoniak?") hat, kann sich ja gerne melden
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Wie lautet denn die Reaktionsgleichung zur Herstellung der Salpetersäure? Ich komme da nicht drauf.
LG Informacao
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:41 Di 27.03.2007 | Autor: | leduart |
Hallo
steht schon alles irgendwo in den posts!
1. Verbrennen
2. in Wasser leiten
Gruss
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Hallo Informacao,
das Verfahren zur großindustriellen Salpetersäuredarstellung heißt OSTWALD-Verfahren und existiert schon seit rund 100 Jahren (siehe Wikipedia). Es müßte eigentlich in jedem besseren Chemie-Schulbuch zu finden sein.
Also:
1. Schritt: katalytische Verbrennung von Ammoniak mit Luft bei 820°C - 950°C am Pt- oder Pt/Rh-Netz:
4 [mm] NH_{3} [/mm] + 5 [mm] O_{2} [/mm] --> 4 NO + 6 [mm] H_{2}O [/mm]
Das NO vereinigt sich während der Abkühlung in Wäremetauschern auf 20°C - 30°C mit noch vorhandenem sowie zugeführtem Sauerstoff zu [mm] NO_{2}, [/mm] welches seinerseits bei noch tieferen Temperaturen zu [mm] N_{2}O_{4} [/mm] dimerisiert.
2 NO + [mm] O_{2} [/mm] --> 2 [mm] NO_{2}
[/mm]
2 [mm] NO_{2} [/mm] --> [mm] N_{2}O_{4}
[/mm]
Das [mm] N_{2}O_{4} [/mm] / [mm] O_{2} [/mm] Gasgemisch wird dann in - mit Raschiggringen gefüllten - Chromnickelstahl-Rieseltürmen unter Druck (1 - 15 bar) durch Zufuhr von Wasser in salpetrige Säure und Salpetersäure überführt, wobei sich erstere aber leicht in Salpetersäure und Stickstoffmonoxid zersetzt, so dass letzten Endes unter Mitwirkung von Sauerstoff nur Salpetersäure entsteht.
[mm] N_{2}O_{4} [/mm] + [mm] H_{2}O [/mm] --> [mm] HNO_{2} [/mm] + [mm] HNO_{3} [/mm] | * 3
3 [mm] HNO_{2} [/mm] --> [mm] HNO_{3} [/mm] + 2 NO + [mm] H_{2}O
[/mm]
2 NO + [mm] O_{2} [/mm] --> [mm] N_{2}O_{4}
[/mm]
-----------------------------------------------------
[mm] \summe [/mm] 2 [mm] N_{2}O_{4} [/mm] + 2 [mm] H_{2}O [/mm] + [mm] O_{2} [/mm] --> 4 [mm] HNO_{3}
[/mm]
Auf dem beschriebenen Weg erhält man - nach Verdrängung von gelösten Stickstoffoxiden - eine 50 - 65%ige Salpetersäure, die für die meisten Zwecke (Düngemittelherstellung) ohne weiteres verwendbar ist. Hochkonzentrierte 98-99%ige Salpetersäure für Nitrierungen in der organischen Chemie entsteht, wenn man Stickoxid in Anwesenheit von reinem Sauerstoff unter Druck (ca. 50 bar) in eine wässrige Salpetersäurelsg. preßt.
Info aus und weitere Infos in: Holleman-Wiberg, Lehrbuch der Anorganischen Chemie.
LG, Martinius
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