Utilitarismus in der Politik < Religion < Geisteswiss. < Vorhilfe
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(Frage) beantwortet | Datum: | 19:11 Di 02.12.2014 | Autor: | NinaAK13 |
Aufgabe | Wo und in welchen Zusammenhängen werden in der Politik utilitaristische Entscheidungen getroffen? |
Hat jemand eine Idee, wo ich im Internet Informationen darüber finde? Ich finde nur Allgemeines des Utilitarismus
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(Antwort) fertig | Datum: | 20:11 Di 02.12.2014 | Autor: | Josef |
Hallo Nina,
"Utilitarismus (von lat. utilis = nützlich),
Nützlichkeitslehre, die sowohl eine ethische als auch eine erklärende Theorie sozialen Handelns meint.
[1] Der ethische U. identifiziert das moralisch Gute mit dem Nützlichen und knüpft es an die Konsequenzen von Handlungen. Das Utilitätsprinzip, das den Nutzen zum Kriterium moralischer Richtigkeit erhebt, wird in unterschiedlicher Reichweite auf das Wohlergehen und Glück des Einzelmenschen und einer sozialen Gesamtheit bezogen. Höchstes Gut ist im letzteren Sinne das aus einem »hedonistischen Kalkül« gewonnene »größte Glück der größten Zahl« (J. Bentham). In der v.a. im angloamerikan. Bereich erfolgenden Ausarbeitung des Ansatzes ist von bes. Bedeutung: die Suche nach qualitativ differenzierenden Kriterien für Wohlergehen und Glück; eine vorgeschlagene Negativfassung der utilitären Orientierung an der Vermeidung von Leid (negativer U.); die Einbindung der utilitären Werturteile individueller Akteure in einen sozialen Praxiszusammenhang; die Unterscheidung zwischen einem Handlungs-Utilitarismus, der das Utilitätsprinzip auf jede individuelle Handlung, ihre konkrete Situation und Konsequenzen anwendet, und einem Regel-Utilitarismus, der auf generelle Regelbefolgung mit Bezug auf standardisierte Situationen setzt.
Politiktheoretisch hat das Utilitätsprinzip eine lange Tradition im klassischen Gemeinwohldenken; die Leitvorstellung des gemeinsam Nützlichen verschiebt sich neuzeitlich in die Lehre von der Staatsraison als Eigeninteresse des Staates.
[2] In neuerer Zeit entwickelt ein ethisch neutraler handlungstheoretischer U. im Rational Choice-Ansatz und in der Neuen Politischen Ökonomie eine utilitaristische Politiktheorie. Im Rahmen eines Nutzenoptimierungskalküls werden polit. Handlungsweisen und staatliche Institutionen als rationale Erfordernisse abgeleitet, was i.d.R. in vertragstheoretischen Konstruktionen geschieht (R. Nozick, J. Buchanan, z.T. J. Rawls)."
Quelle:
[Band 7. Politische Begriffe: Utilitarismus. Lexikon der Politik, S. 9902 (vgl. LexPol.Bd.7, S. 662-663)]
Viele Grüße
Josef
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 20:32 Di 02.12.2014 | Autor: | NinaAK13 |
Das ist ja nett!
Vielen Dank für die schnelle Antwort, und fürs hervorheben des pol. Teils.
Viele Grüße,
Nina
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(Mitteilung) Reaktion unnötig | Datum: | 04:14 Mi 03.12.2014 | Autor: | Josef |
Hallo Nina,
> Das ist ja nett!
>
> Vielen Dank für die schnelle Antwort, und fürs
> hervorheben des pol. Teils.
>
Gern geschehen!
Viele Grüße
Josef
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