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Weimarer Republik bis 1923: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 15:17 Mi 04.02.2009
Autor: Copperhead

Aufgabe
„Die Revolution 1918/19“
a)Nennen Sie Anlass und Ursachen für diese „Revolution“
b)Welche Kräfte wirkten in der „Revolution“? Beschreiben   Sie möglichst knapp deren politische Vorstellungen!
c)Erläutern Sie knapp wesentliche Etappen im Verlauf der „Revolution“!
d)Nennen und erläutern Sie wichtige Gründungskompromisse der Weimarer Republik!

Kann mir da jemand helfen. Was soll ich noch schreiben hab nichts mehr gefunden.
Gruß C.

a)
Als der erste Weltkrieg ausbrach, ,,vergaßen" die Deutschen ihre gesellschaftlichen und politischen Probleme - sie waren erfüllt vom Nationalstolz. Selbst die Parteien stellten ihre Auseinandersetzungen zurück. Das beweist unter anderem die Genehmigung der Aufnahme von Kriegskrediten durch die eigentlich oppositionelle SPD. Doch als der Krieg sich immer länger hinzog, die Ernährungssituation immer schlechter wurde und sich an der Front eine ,,Patt-Situation" einstellte, wachte das Volk auf.
Im Juli 1917 brachen erste Streiks aus. Es wurde mit Hilfe der SPD versucht, eine Friedensresolution zu schaffen, welche jedoch von der Obersten Heeresleitung unterbunden wurde. Am 28. 10. 1918 verabschiedete der damalige Kanzler, Prinz Max von Baden, eine Verfassungsreform, welche die Macht des Kaisers weitgehend einschränkte. Das Militär unterstützte diese neue Regierung jedoch nicht. Das Flottenkommando befahl - ohne Wissen der Regierung - den Schiffen, nochmals auszurücken. Dadurch kam es zu dem sogenannten Kieler Matrosenaufstand, denn die Matrosen sahen diesen sinnlosen Einsatz kurz vor ende des Krieges nicht ein.
Diese Revolution breitete sich schnell über ganz Deutschland aus, das kriegsmüde Volk forderte eine Beendigung des Krieges und das Abdanken des Kaisers. Dieser zögerte allerdings und so kam es am 3. November 1918 zum Ausbruch revolutionärer Bewegungen. Starken Einfluss dabei hatten die Linksradikalen mit Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg an ihrer Spitze. Diese planten die Errichtung einer auf Arbeiter- und Soldatenräte gestützten Diktatur des Proletariats.
Der Kaiser ließ sich jedoch nicht zu einem Rücktritt bewegen, so dass Max von Baden in eigener Verantwortung verkündete, dass Wilhelm abgedankt hätte und nach Holland ins Exil ginge. Das Amt des Kanzlers übertrug er Friedrich Ebert, dem Vorsitzenden der SPD.
Am 9. November gegen 1400 Uhr rief Phillip Scheidemann die Republik aus, zwei Stunden später verkündete Karl Liebknecht unabhängig von ihm in einer anderen Stadt die sozialistische Republik. Um den Arbeiter und Soldatenräten zuvorzukommen und die Bildung einer Räterepublik zu verhindern, bildete Ebert den Rat der Volksbeauftragten und setzte Wahlen zur Nationalversammlung an, welche am 19. Januar stattfanden.
Die SPD, das Zentrum sowie die Deutsche Demokratische Partei bildeten mit 76,1 Prozent der Wählerstimmen die Weimarer Koalition. Die erste Sitzung fand in Weimar statt, da man sich dem Druck der Straße in Berlin entziehen wollte. Daher bekam die Republik auch ihren Namen.
Während dieser Sitzung wurde Ebert zum Reichspräsidenten gewählt und Phillip Scheidemann mit der Bildung einer Regierung beauftragt, welche sofort mit den Verfassungsberatungen begann. Am 31. Juli 1919 war es soweit: Die Verfassung wurde von der Nationalversammlung bestätigt und am 11. August durch die Unterschrift des Reichspräsidenten wirksam. Sie enthielt alles, was Liberale und Demokraten seit je gefordert hatten: einen umfassenden Grundrechtskatalog, eine von der Reichstagsmehrheit abhängige parlamentarische Regierung und ein voll demokratisches allgemeines Wahlrecht auch für Frauen. Mit dem parlamentarischen System waren Elemente eines Präsidialsystems nach amerikanischem Muster verbunden. Der Reichspräsident wurde für sieben Jahre gewählt und war mit großen Vollmachten ausgestattet: Artikel 48, mit dem er - wenn die öffentliche Ordnung und Sicherheit nicht mehr gewährleistet waren - die Verfassung außer Kraft setzten konnte und mit Hilfe von Notverordnungen die Möglichkeit hatte, ohne Zustimmung des Reichstags zu regieren. Gerade das trat später ein, und das Fehlen jeder Kontrolle über die Entscheidungen des Präsidenten war einer der Faktoren, die die Weimarer Republik zugrunde richteten.

b)
Die politische Szenerie der Weimarer Republik war durch einen ungewöhnlich breiten Fächer politischer Kräfte bestimmt. Fertig werden musste die deutsche Nation zunächst mit der Tatsache eines verlorenen Krieges, mit dem Umstand, dass gerade die politischen Gruppen, die in der vorausgegangenen kaiserlichen Ära zu geächteten Opposition gehört hatten, bei der ersten Wahl zur Bildung der Nationalversammlung Anfang 1919 die Mehrheit der Stimmen für sich gewinnen konnte und vor allem mit der Tatsache, dass die verhassten Sozialdemokraten, die man als die ärgsten Feinde des Vaterlandes verleumdet hatte, nun die stärkste Partei des Volkes geworden waren, das einer der ihren, Friedrich Ebert, zum neuen Staatsoberhaupt aufrückte, dass Regierungen gebildet wurden, in denen Kanzler und Minister Kreisen entstammten, denen im Kaiserreich jede aktive Mitgestaltung am politischen und sozialen Leben verwehrt geblieben war. Doch die demokratische Mehrheit der ursprünglichen Weimarer Koalition aus Mehrheitssozialdemokraten, dem katholischen Zentrum und den fortschrittlichen Liberalen geriet bereits 1920 in die Minderheit.
Mit politischen Gruppen, die ihren Staat entweder nicht recht mochten - ihn darum nur lau verteidigten und schützten - und mit oppositionellen Kräften, die ihn nicht nur verbal, sondern auch unter Einsatz von Mitteln der Gewalt, die zeitweilig Bürgerkriegsähnliche Zustände hervorriefen, bekämpften, war es in der Tat nicht leicht, einen Staat zu führen. Schon die kurze Lebensdauer der Regierungen machte es schwer, das Vertrauen des Volkes in die Effizienz und das politische Vermögen eines parlamentarischen Regierungssystems zu wecken. Die Politik schien zu einem absurden Spiel zwischen untereinander uneins gewordenen Kräften zu entarten, das letzten Endes allein den Akteuren selbst - nicht aber dem Staat und seinen Bürgern - Nutzen brachte. So machte sich in einem großen Teil der politischen Parteien und vor allem im Volke selbst ein wachsender Zweifel an der Lebensfähigkeit und Brauchbarkeit dieser Art von Demokratie breit. Eine falsche Vorstellung von der politischen Betätigungsfreiheit aller Gruppen lähmte darüber hinaus die Verteidigungsbereitschaft des Systems angesichts seiner immer akuter werdenden Krise und Bedrohung.
Die politische Krise der Weimarer Republik war eine Krise der Autorität. Die demokratischen Kräfte hatten nicht genügend Spielraum und Zeit durch eigene Erfolge Autorität zu gewinnen und Legitimität zu erringen. Die Gegner der Weimarer Republik - vor allem die von rechts - taten alles, um dem verhassten System zu schaden und es nicht Wurzeln schlagen zu lassen. Sie wurden darin vielfach durch den konservativen Beamten- und Justizapparat unterstützt.

Ist das soweit ok?
...und weiter?? Hilfe.


        
Bezug
Weimarer Republik bis 1923: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:18 Fr 06.02.2009
Autor: Josef

Hallo,

> „Die Revolution 1918/19“
>  a)Nennen Sie Anlass und Ursachen für diese „Revolution“

Den „Mehrheitsparteien“ blieb nach der Oktoberreform nur wenig Zeit, die gewaltigen Probleme zu lösen, denn einerseits wurde von unten die Abdankung des deutschen Kaisers gefordert, andererseits demonstrierten Kaiser und Militär eindeutig, dass sie nicht gewillt waren, die Ordnung zu respektieren.

Gründe des Aufstandes:
Als in den Verhandlungen mit dem amerikanischen Präsidenten Wilson immer deutlicher wurde, dass der Kaiser ein Haupthindernis für den Frieden darstellte, erhob auch die Presse die Abdankung Wilhelms II. zu ihrer Forderung. am 29. Oktober 1918 begab sich der Kaiser, ohne Rücksprache mit dem Reichskanzler, zu der er nach der Oktoberverfassung verpflichtet gewesen wäre, ins Hauptquartier der OHL nach Spa (Belgien), was einer Wiederherstellung des erschütterten Bündnisses zwischen Krone und Militärgewalt und der Rückkehr zur Tradition des reaktionären Staatsstreichs gleichkam. Ohne die Reichsregierung zu informieren, bereitete seit dem 22. Oktober 1918 die Seekriegsleitung unter Admiral Reinhard Scheer einen angriff auf die englische Flotte vor, um in einem Gefecht ehrenvoll unterzugehen. Diese militärisch sinnlose Todesfahrt hintertrieb die Friedensbemühungen der Reichsregierung.

Als die Mannschaften der Hochseeflotte erkannten, dass die Admiralität bereit war, sie aus reinen Prestigegründen zu opfern, verhinderten sie in einer gemeinsamen Aktion am 29./30. Oktober durch Sabotage das Auslaufen der Flotte. In den nächsten Tagen eskalierte die Gewalt. Gleichzeitig weitete sich die ursprüngliche Militärrevolte zu einer revolutionären Bewegung aus, die sich ab dem 7. November über ganz Deutschland ausbreitete und in nahezu allen wichtigen Städten die Macht übernahm.


Quelle: Fischer Kolleg Abiturwissen Geschichte


Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
Weimarer Republik bis 1923: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 12:30 Fr 06.02.2009
Autor: Josef

Hallo,


>  d)Nennen und erläutern Sie wichtige Gründungskompromisse
> der Weimarer Republik!
>  

Die Verfassung der Weimarer Republik (1919-1933) war ein Kompromiss zwischen dem bisherigen präsidialen System und einer parlamentarischen Staatsform: Die starke Stellung des Staatsoberhauptes, des Reichspräsidenten, blieb erhalten, wurde durch die Befugniss zur Ernennung und Entlassung der Reichsregierung und zur Auflösung des Reichstages sowie durch das Notverordnungsrecht noch untermauert; Reichskanzler und Minister waren nun jedoch dem Reichstag verantwortlich, der zudem die nahezu alleinige Gesetzgebungsbefugnis hatte.

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Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
Weimarer Republik bis 1923: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 15:41 Fr 06.02.2009
Autor: Josef

Hallo,

> „Die Revolution 1918/19“

>  c)Erläutern Sie knapp wesentliche Etappen im Verlauf der
> „Revolution“!


Matrosenaufstand
Die Revolution in Bayern
Die Abdankung des Kaisers
Die Ausrufung der Republik
Der Rat der Volksbeauftragen



Viele Grüße
Josef

Bezug
        
Bezug
Weimarer Republik bis 1923: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 15:47 Fr 06.02.2009
Autor: Josef

Hallo Copperhead,

> „Die Revolution 1918/19“

>  b)Welche Kräfte wirkten in der „Revolution“? Beschreiben  
> Sie möglichst knapp deren politische Vorstellungen!

Während der "Rat der Volksbeauftragten" zur Lösung der anstehenden Probleme, aber auch zur eigenen Machterhaltung die Zusammenarbeit mit den alten Eliten, vor allem dem Miltitär, forcierte, erhoben in dern ersten Tagen der Revolution die Arbeiter- und Soldatenräte immer deutlicher den Anspruch, zu Vollzugsorganen des Vollkwillens geworden zu sein, die gegenüber der Regierung Konfrollfunktionen beanspruchten, was beispielsweise bei dem am 10. November 1918 gebildeten "Vollzugsrat" deutlich wurde.


Quelle: Fischer Kolleg Abiturwissen Geschichte


Viele Grüße
Josef

Bezug
                
Bezug
Weimarer Republik bis 1923: Mitteilung
Status: (Mitteilung) Reaktion unnötig Status 
Datum: 16:22 Fr 06.02.2009
Autor: Copperhead

Ich danke dir ganz herzlich!!
Gruß Katharina.

Bezug
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