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Zum Korrigieren: Frage (beantwortet)
Status: (Frage) beantwortet Status 
Datum: 11:34 Di 11.08.2009
Autor: Dinker

Guten Morgen


Deserteur (von frz. déserter [de.zɛʁ.te], „desertieren“, „verlassen“) ist jemand, der Fahnenflucht begeht. Wie ist das gemeint mit Fahnenflucht? Beispielweise, wenn jemand vom Judentum dem Christentum übertritt? Kann dies als Fahnenflucht bezeichnet werden?

Durch die Benutzung unterschiedlicher stillistischen Mittel(n), gelingt es dem Erzähler trotz des sehr düsteren Tatbestandes, zeitweise ein lebhaftes Bild von der Situation zu schildern. Dies ist jedoch auch absolut notwendig, um den Leser bei dieser trockenen Materie bei Laune zu halten.

Zur Einführung des Edelmannes Gumpelino, benutzt er dessen Nase für die Charakterisierung. Diese überporportionale Nase ist Ausdruck seiner Zugehörigkeit zum Adel. Wie Sie wissen gehört die Obrigkeit zu seinen Intimsfeinden, so dass er mit dieser Figur die Überleitung zu seiner Adelskritik bewerkstelligt. Mit dem Kommentar, dass ihm jene Nase beinahe ein Auge ausgestochen hat, bringt er zum Ausdruck, welche Gefahr von der Obrigkeit ausgeht.
Sein Kommentar, dass seine Nase von edelster Form ist, muss auf ironische Art verstanden/gewichtet werden, da ihm Doktor Heine keinesfalls diesen Respekt entgegenbringt, worauf diese Äusserung schliessen würde.
Der Erzähler erläutert ausführlich Gumpelinos Besessenheit vom Adel und dass er alles daran setzt, wieder das ehemalige Ansehen seiner Familie zu realisieren. Die Bemerkung, dass er sich bereits seit zwei Jahrzehnten von diesem Versprechen herumführen lässt, weist auf seine Leichtgläubigkeit hin. Bereits an dieser Textstelle wird deutlich, dass Gumpelino zum Hauptgegenstand seines Spottes wird. So führt er dessen lange Nase darauf zurück, dass ihn die Obrigkeit seit mehreren Jahren daran herumgeführt hat. Auch wenn es kaum mehr Hoffnung gibt den Status seiner Familie wieder zu erlangen, so hat er auch zwischenzeitlich nichts von seinem Ahnenstolz verloren, worauf seine Kleidung und Verhalten hinweist.

Im Vergleich zum Gesamteindruck des Werkes wirkt diese Textstelle sehr amüsant und lebhaft. Dadurch versucht er den Leser bei Laune zu halten, so dass er nicht von einem Weiterlesen absieht.

Um diese Textstelle angemessen interpretieren zu können, gilt es zu erwähnen, dass ein Grossteil seiner Aussagen ironisch zu verstehen ist.

Besonders seine direkte Kritik an angesehenen Persönlichkeiten jener Zeit hat an seinem Ansehen geschädigt. Diese scharfe Kritik ohne jegliche Tabus, bringt zum Ausdruck wie ernst er die Kampfansage mit der Obrigkeit meint, so dass er sogar bereit ist, alle jene Unannehmlichkeiten die sich dadurch ergeben, in Kauf zu nehmen.
In der folgenden Textpassage wirft er der Führerschaft Heuchlerei vor und dass sie mit allen Mitteln versucht die Wahrheiten welche zu deren Missgunst ausfallen würde zu vertuschen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Heinrich Heine mit dieser Kritikreichen Schrift zum Ausdruck bringt, dass er sich von niemandem etwas Vorschreiben lässt und die freie Meinungsäusserung als eines der höchsten menschlichen Kostbarkeiten erachtet.
Die Textpassagen, in denen er die gesellschaftlichen und politischen Zustände in Deutschland kritisiert, können der Epoche des Jungen Deutschlands zugeordnet werden. Indem er den Leser auf die zahlreichen Missstände und die nicht mehr zeitgemässe Regierungsform aufmerksam macht, versucht er das deutsche Volk zu ermutigen sich gegen diese untragbaren Zustände aufzulehnen.

Er vergleicht mehrmals Italien mit Deutschland, um auf die rückständigen Verhältnisse aufmerksam zu machen. Auch wenn in Italien nicht alles nach seinen Vorstellungen läuft, sind dort die Zustände doch zufriedenstellender als in Deutschland.

Durch die düstere und freudlose Beschreibung der Priester, versucht er das negative Bild der Pfaffen zu verstärken.
Seine mit Kritik gefüllte Schrift richtet sich jedoch nicht nur gegen die vorherrschenden Zustände und dafür zuständigen Personen, sondern mit der Einführung des Graphen von Platens wird deutlich, dass Heinrich Heine auch auf privater Ebene einen Kampf führt. Seine Überreaktion, auf die von Platen offenbarte Erklärung, dass ihm aufgrund seiner jüdischen Herkunft gewisse charakterliche Mängel abgeleitet werden können, weist auf seine leichte Reizbarkeit hin.


        
Bezug
Zum Korrigieren: Antwort
Status: (Antwort) fertig Status 
Datum: 23:27 Mi 12.08.2009
Autor: M.Rex


> Guten Morgen
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EinDeserteur (von frz. déserter [de.zɛʁ.te], „desertieren“, „verlassen“) ist jemand, der Fahnenflucht begeht. Wie ist das gemeint mit Fahnenflucht?
Beispielweise, wenn jemand vom Judentum dem Christentum übertritt? Kann dies als Fahnenflucht bezeichnet werden?
Interessante These


Durch die Benutzung unterschiedlicher stillistischen Mittel(n)Genitiv, gelingt es dem Erzähler trotz des sehr düsteren Tatbestandes, zeitweise ein lebhaftes Bild von der Situation zu schildern. Dies ist jedoch auch absolut notwendig, um den Leser bei dieser trockenen Materie bei Laune zu halten.

Zur Einführung des Edelmannes Gumpelino, benutzt er dessen Nase für die Charakterisierung. Diese überporportionale Nase ist Ausdruck seiner Zugehörigkeit zum Adel. Wie Sie wissen gehört die Obrigkeit zu seinen Intimsfeinden, so dass er mit dieser Figur die Überleitung zu seiner Adelskritik bewerkstelligt. Mit dem Kommentar, dass ihm jene Nase beinahe ein Auge ausgestochen hat, bringt er zum Ausdruck, welche Gefahr von der Obrigkeit ausgeht.
Sein Kommentar, dass seine Nase von edelster Form ist, muss auf ironische Art verstanden/gewichtet werden, da ihm Doktor Heine keinesfalls diesen Respekt entgegenbringt, worauf diese Äusserung schliessen würde. Der Erzähler erläutert ausführlich Gumpelinos Besessenheit vom Adel und dass er alles daran setzt, wieder das ehemalige Ansehen seiner Familie zu realisieren. Die Bemerkung, dass er sich bereits seit zwei Jahrzehnten von diesem Versprechen herumführen lässt, weist auf seine Leichtgläubigkeit hin. Bereits an dieser Textstelle wird deutlich, dass Gumpelino zum Hauptgegenstand seines Spottes
wird. So führt er dessen lange Nase darauf zurück, dass ihn die Obrigkeit seit mehreren Jahren daran herumgeführt hat. Auch wenn es kaum mehr Hoffnung gibt, den Status seiner Familie wieder zu erlangen, so hat er auch zwischenzeitlich nichts von seinem Ahnenstolz verloren, worauf seine Kleidung und Verhalten hinweist.

Ein Tipp: eine große Nase galt lange als jüdisches Erkennungzeichen

Im Vergleich zum Gesamteindruck des Werkes wirkt diese Textstelle sehr amüsant und lebhaft. Dadurch versucht er den Leser bei Laune zu halten, so dass er nicht von einem Weiterlesen absieht.

Um diese Textstelle angemessen interpretieren zu können, gilt es zu erwähnen, dass ein Grossteil seiner Aussagen ironisch zu verstehen ist.

Besonders seine direkte Kritik an angesehenen Persönlichkeiten jener Zeit hat an seinem Ansehen geschädigt. Diese scharfe Kritik ohne jegliche Tabus,
bringt zum Ausdruck, wie ernst er die Kampfansage mit der Obrigkeit meint, so dass er sogar bereit ist, alle jene Unannehmlichkeiten, die sich dadurch ergeben, in Kauf zu nehmen.
In der folgenden Textpassage wirft er der Führerschaft Heuchlerei vor und dass sie mit allen Mitteln versucht, die WahrheitenWahrheit hibt es nur im Singular, welche zu deren Missgunst ausfallen würde, zu vertuschen.
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Heinrich Heine mit dieser kritikreichen Schrift zum Ausdruck bringt, dass er sich von niemandem etwas vorschreiben lässt und die freie Meinungsäusserung als eines der höchsten menschlichen Kostbarkeiten erachtet.
Die Textpassagen, in denen er die gesellschaftlichen und politischen Zustände in Deutschland kritisiert, können der Epoche des Jungen Deutschlands zugeordnet werden. Indem er den Leser auf die zahlreichen Missstände und die nicht mehr zeitgemässe Regierungsform aufmerksam macht, versucht er das deutsche Volk zu ermutigen, sich gegen diese untragbaren Zustände aufzulehnen.

Er vergleicht mehrmals Italien mit Deutschland, um auf die rückständigen Verhältnisse aufmerksam zu machen. Auch wenn in Italien nicht alles nach seinen Vorstellungen läuft, sind dort die Zustände doch zufriedenstellender
als in Deutschland.
Durch die düstere und freudlose Beschreibung der Priester, versucht er das negative Bild der Pfaffen sehr umgangssprschlich zu verstärken. Seine mit Kritik gefüllte Schrift richtet sich jedoch nicht nur gegen die vorherrschenden Zustände Zustände oder Stände und dafür zuständigen Personen, sondern mit der Einführung des Grafen Adelstitel, keine Kurve von Platens wird deutlich, dass Heinrich Heine auch auf privater Ebene einen Kampf führt. Seine Überreaktion, auf die von Platen offenbarte Erklärung, dass ihm aufgrund seiner jüdischen Herkunft gewisse charakterliche Mängel abgeleitet werden können, weist auf seine leichte Reizbarkeit hin.

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Mit den Kommata vor Nebensätzen hast dus scheinbar nicht...

Marius

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